Unterschiede Anarchismus Anarchokommunismus?

4 Antworten

Anarchisten streben eine herrschaftsfreie Gesellschaft sofort an und lehnen einen Staat auch übergangsweise, Kommunisten akzeptieren übergangsweise einen von ihnen kontrollierten Staat. Dieser soll dann nach ihrer Vorstellung mit der Zeit absterben.

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte politische Entwicklungen seit meiner Jugend.

Hoffe auf Antworten von Leuten die Anarchie nicht mit Anomie gleichsetzen

Philippus1990  14.02.2018, 20:45

Da es keine Anarchie geben kann und ohne Staat keine staatliche Herrschaft existiert, ist der Begriff ja auch nicht völlig abwegig.

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Anders rum, es gab und gibt da einen kommunistischen anarchiswmus, der "STammvater" war hierfür Kropotkin. Anders als der sonstige Anarchismus kommt es ihm mehr auf das Kollektive, als das bloß Individuelle an, hat also mehr Gesellschaftsbezug.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Es gibt keinen Anarchokommunismus.

Das Beispiel, was du bringst, fällt in die Kateorie Anarchismus, weil es mit marxscher Theorie und deren materiellen Grundlagen so überhaupt nichts zu tun hat.

Anders ausgedrückt, es ist eine Wunschvorstellung von Leuten, die es mit dem Nachdenken nicht so haben, vor allem aber nicht mit dem Lesen, denn sonst wäre ihnen klar, dass "Kommunismus" für sich genommen auf andere Aspekte abzieht, als nur darauf alles irgendwie in Kollektiben zu organisieren.

Wenn man den Kommunismus (und damit meine ich nicht diesen Ostblockunsinn sondern die marxistischen Grundlagen) ernst nimmt, ist eine Kollektivbildung in diesem Sinne nicht zwingend und wenn überhaupt dann nur das Mittel zum Zweck, nicht der Zweck an sich.

Der Zweck an sich ist die langfristige Verbesserung er Lebens- und Arbeitsbedingungen, der dadurch erreicht werden soll, dass der Besitz an Produktionsmitteln weitgehend eingeschränkt und diese vorrangig für die Bedürfnisse der Gesellschaft genutztz und angepasst werden sollen. Das heißt für Marx, um die Industrialisierung zu forcieren, um die Urbanisierung zu forcieren und die staatliche Infrastruktur, so wie Sozialsyseteme aufbauen zu können (man muss bedenken, der Mann hat im 19. Jahrhundert gelebt).

In einer Fabrik einfach nur den Eigentümer auszutauschen, und sei es auch durch ein Kollektiv, dass dann einfach nur so weiter macht, wie vorher auch, hat mit der sozialistischen Idee nichts am Hut, weil es nicht zur dauerhaften transformation der Gesellschaft beiträgt, sondern nur Ressourcen etwas anders verteilt.

Das ist aber nicht die sozialistische Idee, sondern einfach nur eine pseudoreligiöse Vorstellung von Leuten, die sich über sozioökonomische Entwicklungsfaktoren relativ wenig gedanken machen und den historischen Materialismus für ein anderes Wort für "Gier" halten, eben, weil sie es nicht besser wissen.