Unterschied zwischen "warum" und "weshalb"?

5 Antworten

Beide sind heute praktisch synonym. Das war aber nicht immer so und hängt auch etwas davon ab, wie tief man in die Semantik von Wörtern eindringen will..

Warum fragt(e) ursprünglich nach dem Zweck, weshalb nach dem Grund/der Ursache/dem Anlass. Warum trägst du den Regenschirm? Um nicht nass zu werden. / Weshalb trägst du den Regenschirm? Des Regens halber (wegen). Das ist eine Perspektivverschiebung, die aber im Alltag kaum registriert wird. (Auf Personen bezogen bezeichnen wir mit "Grund" - Welchen Grund hast du? - ja auch sowohl eine Ursache als auch ein Motiv.) De facto fällt das oft ineins, sodass es im Laufe der Sprachentwicklung praktisch vollständig synonym geworden ist.

Die Beispiele im aktuellen Duden 2 (Stil) für warum und weshalb sind absolut austauschbar, im Duden 9 (Richtiges und gutes Deutsch, ursprünglich "Zweifelsfälle der deutschen Sprache") steht sogar: "Mit warum wird nach dem Grund gefragt." Das würde ich "eigentlich" als falsch bezeichnen, aber im Alltag versteht es jeder und kann es auch anwenden, ohne dass es zu Missverständnissen kommt. So ist es also "irgendwie" doch richtig. Vom Duden erwarte ich dann allerdings doch mehr Präzision.

Der gleiche Unterschied wie "und" und "sowie"

Thelema  13.04.2014, 01:09

Tatsächlich?

Beide sind reihende Konjunktionen, aber sowie wird für Nachträge bzw. eine weitere Ebene im Falle komplexer Reihungen verwendet (mathematisch: (x +y) + z): Wir nahmen das Essen und die Getränke sowie für die Kinder Spielzeug mit.

Sowie drückt damit einen mittelbareren Anschluss aus als und. Du wirst sowie (in korrekter Verwendung) nie in einer einfachen Reihung nach dem Muster "Wir nahmen das und das und das" finden.

Das ist nicht ganz anwendbar auf die hier gestellte Frage ... ;-)

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Hi.
Bedeutungsmäßig gibt es keinen Unterschied, stilistisch schon.
"Weshalb" empfinde ich als "einen Tick schriftsprachlicher".

Gruß, earnest

earnest  11.04.2014, 16:02

Nachtrag.

Es gibt allerdings (mindestens) eine Form der Verknüpfung von Gedanken, bei der es nicht egal ist.

Beispiel:
"Manche Männer fühlen sich vom Feminsimus bedroht - weshalb Alice Schwarzer für sie auch ein solch rotes Tuch ist."

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Das ist egal. Warum ist ein Synonym für Weshalb und anders herum auch.

Das ist relativ egal. Die beiden Wörter sind Synonyme, also bedeutungsgleich.