Unterschied Volkspartei & Parteimodell der Prof. wählerpartei

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

Halten wir es mal auf dem volkstümlichen und nicht politikwissenschaftlichem Niveau ;-)

Eine Volkspartei, hier in der Bundesrepublik waren/sind das CDU und SPD, zeichnet sich durch starke Verbreitung in der Bevölkerung, hohe Wahlergebnisse und den Anspruch auf Durchdringung nahezu aller Bevölkerungsschichten aus. Die Basis hierzu ist meist eine Parteipolitik, die möglichst die gesamte Bevölkerung ansprechen soll, so hat man zwischen Volksparteien auch letztendlich meist eine starke Übereinstimmung und höchstens unterschiedliche Akzente.

Die Interessenpartei (entspricht im Prinzip der Bezeichnung als prof. Wählerpartei) hingegen legt ihre Politik auf eine bestimmte Wählergruppe fest, spricht also bestimmte Gruppen wie Selbstständige, Nationalisten etc. an. Das kann sich auch so auswirken, dass eine Partei hauptsächlich um eine einzelne politische Initiative gebildet wird, so war das z.B. bei der Entstehung der Grünen als Öko-Partei oder der Piraten als Internet-Partei.

mfg Nauticus

Cinderellaloove 
Fragesteller
 03.12.2014, 06:25

Super ! Vielen Dank !:)

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Lennister  03.12.2014, 13:50

Kleiner Kritikpunkt: Bei Wählerpartei habe ich hier eine andere Definition gefunden: http://www.wirtschaftslexikon.co/d/mitgliederpartei-waehlerpartei/mitgliederpartei-waehlerpartei.htm

Wobei der Begriff meines Wissens nach aber nicht eindeutig definiert ist.

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Nauticus  03.12.2014, 18:01
@Lennister

Ich kannte als Begriff eher Interessenpartei, habe das leichtsinnig gleichgesetzt :P Allerdings geht mir die verlinkte Definition da nicht in den Kopf? Irgendwie wird Mitgliederpartei mit Wählerpartei gleichgesetzt, aber im selben Artikel eine Unterscheidung vorgenommen?

Habe mir jetzt anderswo eine Definition angesehen, die verständlicher war. In dem Fall nehme ich meinen letzten Absatz zurück, bzw. betrifft der die Interessenpartei und nicht die Wählerpartei (ist zwar anscheinend nicht ganz falsch, trifft aber nicht so gut den eigentlichen Unterscheidungspunkt) und verweise auf deine Antwort ;-)

Danke!

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Alexander2341  07.12.2014, 18:22

Du hast bei den Volksparteien die AfD und die CSU vegessen!

Desweiteren könnte man auch die Partei ,,DIE PARTEI" von Martin Sonneborn als kleine Volkspartei bezeichnen! Wenn man diese kleine obskure Partei dennb ernast nimmt!

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Nauticus  07.12.2014, 23:56
@Alexander2341

Hey, die CSU wird bei dieser Bezeichnung für gewöhnlich ausgeklammert, da sie durch ihre regionale Beschränkung auf Bayern und Unterordnung auf Bundesebene etwas aus dem Schema fällt - auch wenn man sich in München selbst gerne als Volkspartei feiert.

AfD ist meiner Meinung nach noch viel zu jung um das zu rechtfertigen, gerade weil sie im Moment durchaus noch ein vorübergehendes Phänomen sein könnte, das durch die Europakritik und Protestwahl einen Schub bekommt.

Bei der PARTEI ist das ganze dann hinfällig, die hat es ja - Sonneborn in allen Ehren - nur knapp ins EU-Parlament geschafft, die Ortsverbände zeugen in der Regel auch nicht von tieferen Strukturen.

Wahlkampftaktisch (bzw satirisch) haben sich schon viele Parteien zur Volkspartei erklärt, allerdings muss man das doch auf SPD und CDU/CSU einschränken, wenn man die Definition eng auslegen will ;-)

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Alexander2341  08.12.2014, 16:38
@Nauticus

Ich persönlich würde die Alternative zumindest sekundär dazu zählen weil Sie aktuell Zuspruch in allen Schichten der Bevölkerung Zuspruch findet! Desweiteren sieht man wenn man sich die Strukturen innerhalb der AfD anguckt, dass man Sie nicht mit Protestparteien wie den Piraten vergleichen kann!

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Nauticus  10.12.2014, 11:12
@Alexander2341

Die AfD sitzt nicht einmal im Bundestag, im Falle Europaparlament ist die Zahl der Sitze ebenfalls nicht wirklich bedeutsam. Trotz der Erfolge bei den vergangenen Landtagswahlen ist immer noch nicht klar, ob es sich da nicht um einen reinen Trend handelt, da verwertbare Prognosen nur regional und zeitlich eingegrenzt vorliegen.

Desweiteren sind da noch lange keine Strukturen vorhanden, wie bei den aktuellen Bundestagsparteien. Das die AfD die Halbwertszeit der Piratenpartei überstanden hat, adelt sie noch lange nicht. Den "Anspruch", für eine breites und offenes Bevölkerungsspektrum zu sprechen, gibt sich heute fast jede Partei.

@Fragesteller: Ach ja, danke für den Stern ;-)

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Volkspartei: Partei, die sowohl eine breite Mitgliederbasis als auch viele Wähler hat. In Deutschland wären das auf Bundesebene die CDU und die SPD, in einigen Bundesländern auch die Linke.

Mitgliederpartei: Eine Partei, die kaum Mitglieder hat, sondern hauptsächlich aus den Organisatoren und der Parteispitze besteht. Sie hat also keine breite Basis, sondern wird einfach von Wahl zu Wahl durch die Wähler bestätigt. Parteien solchen Typs gibt es in Deutschland zur Zeit nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Eigenes politisches Engagement, Allgemeinbildung
Alexander2341  08.12.2014, 16:36

Die Linke ist definitiv keine Volkspartei!

Sie wird nicht wie die AfD, Union oder SPD von allen Schichten der Bevölkerung gewält

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Nauticus  10.12.2014, 11:20
@Alexander2341
in einigen Bundesländern auch die Linke.

Genau lesen, was hier geschrieben steht. In einigen (ostdeutschen) Bundesländern, aktuelles Paradebeispiel Thüringen, hat die Linke wesentlich höheren Wählerzulauf als die SPD und ist auch in der Bevölkerung tiefe verankert. Außerdem ist deren Politik gerade auf Landesebene zwar immer noch stärker klientelbezogen als die der CDU oder SPD, allerdings ist eine Öffnung durchaus zu erkennen. Auf Bundesebene und vielen Bundesländern vor allem im Westen sieht das anders aus, wurde hier aber auch nicht bestritten.

Wie ich oben schrieb - die AfD einfach in den Rang einer Volkspartei zu erheben, ist reine politische Taktik und basiert nicht auf fachlicher Grundlage, auch wenn die dortigen Akademiker anscheinend gerne mal die wissenschaftliche Patentlösung für jedes politische Problem wissen wollen.

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Volksparteien sind z.B. die CDU, die CSU, die SPD oder die AfD!

Der Unterschied zwischen den eben genanten Parteien und Parteien wie: die Grüne, die Linke, Piraten FW oder NPD aber auch der FDP (ruhe Sie in Frieden) sind klar zu erkennen! Die Volksparteien werden aus allen Schichten des Volkes gewält anders als die professionellen Wählerparteien.