Entwickeln sich Union und SPD zur Wählerpartei?

1 Antwort

Eine Wählerpartei ist eine, die vor allem im Vorfeld einer Wahl auftritt. Das heißt: Ihr geht es vor allem nur noch darum, Stimmen "abzugreifen". Zwischen den Wahlen treten sie wenig bis gar nicht in Erscheinung.

Richtig ist, dass auf Bundesebene die Parteien "zwischen den Wahlen" vor allem arbeiten. Also sagen wir rund 3 bis 3,5 Jahre. Danach kommt man in den Wahlkampfmodus. Das sind durchaus unterschiedliche Phasen. Denn insbesondere auf Bundesebene während einer Koalition ist man eher koalitionstreu. Das heißt: Man arbeitet die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Punkte ab.

Tatsächlich ist diese Behauptung aber eher Quatsch. Aus zwei Hauptgründen:

  1. Es gibt "zwischen den Wahlen" im Grunde gar nicht. Irgendwo ist immer eine Wahl. Meistens Landtagswahlen, denn die sind quasi über die Jahre zwischen Bundestagswahlen verstreut.
  2. Die SPD und auch die CDU/CSU machen durchaus zwischendrin ihren Mund auf. Allerdings treten sie nicht aggressiv mit Werbung in Erscheinung. Insofern wird Meinungsbildung und Meinungsmache nicht nur direkt vor einer Wahl betrieben.