Unterschied "Pulverbeschichtung" und "PVD-Beschichtung"?

3 Antworten

Hallo Renguees

ich muss gleich vorweg schicken, dass ich mich nur mit Pulverbeschichtung etwas auskenne und nur auf der Seite der Nutzer pulverbeschichteter Teile.

Bei der Pulverbeschichtung werden Lackpartikel auf elektrostatisch aufgeladene Teile aufgebracht. Beim anschließenden Erhitzen schmelzen diese Partikel und bilden einen geschlossenen Lacküberzug, der relativ dick ist.

Angewendet wird die Pulverbeschichtung in hohem Maße für "alltägliche" Dinge. Ich hatte es mit Aluminiumprofilen für den Markisenbau zu tun. Der große Vorteil ist, dass man jede beliebige Farbe mit diesem Verfahren realisieren kann. Hier reicht die RAL-Nummer und man bekommt die Teile in der entsprechenden Farbe.

Vielleicht ein Link zur Pulverbeschichtung, auch, falls du ihn schon kennen solltest:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pulverbeschichten

Die PVD-Beschichtung war mir nicht einmal dem Namen nach bekannt. Beim Googeln bin ich aber auf einen Artikel gestoßen, der das Verfahren relativ gut beschreibt.

Das Verfahren selbst ist deutlich aufwändiger, zeitaufwändiger und hat auf Grund des Verfahrens nichts mit Farbe zu tun, da hier völlig andere Substanzen eingesetzt werden. Die Schichtdicken sind erheblich dünner als bei der Pulverbeschichtung und eignen sich besonders für Spezialeinsätze wie den Werkzeugbau und für Präzisionswerkzeugen.

Auf Einzelheiten muss ich dich auf diesen Artikel verweisen:

https://www.coating.de/pvd-beschichtung/

Vielleicht hilft dir das schon ein wenig weiter. Vielleicht meldet sich aber auch noch ein User, der sich von Berufs wegen damit auskennt. Ich kann leider nicht mehr dazu sagen.

LG

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Die Verfahren haben nichts miteinander gemeinsam. Die Pulverbeschichtng ist eine organische Beschichtung, bei der Epoxid- oder Polyester Kunststoff-Pulver auf ein elektrostatisch aufgeladenes Werkstück aufgesprüht und thermisch auf dem Werkstück bei 140-200°C eingebrannt wird, wodurch eine geschlossene Lackschicht entsteht. Das Verfahren ist umweltfreundlich, weil keine Lösemittel nötig sind. In Europa beträgt der Anteil von Pulverlacken am gesamten Lackmarkt etwa 10 %

Typische Werkstücke sind Massenteile wie Gartenstühle oder Haushalts-Großgeräte wie Waschmaschinen, Trockner, etc., bei denen es auf hohe Kratzfestigkeit, aber nicht auf ausgefallenes Farbdesign ankommt. Denn die Anzahl der verfügbaren Farben ist begrenzt, Farbverläufe sind kaum möglich.

Die Größe der Werkstücke wird durch die Größe der Einbrennöfen limitiert, ein ganzes Auto mit Pulver zu beschichten ginge also nicht, auch aufgrund der hohen Einbrenntemperatur nicht. Immerhin soll Pulverbeschichtung beim Mercedes Smart zur Anwendung kommen. Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pulverbeschichten#cite_note-PCT-1

"Heutzutage werden Automobile wie der Smart oder auch temperaturempfindliche Substrate wie MDF-Platten pulverbeschichtet." Automobillackierung macht 8% des verbrauchten Pulverlacks aus. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die Karosserien, die mit wasserbasiertem Nasslack beschichtet werden, sondern vermutlich vor allem um Stahlfelgen die massenhaft in meist silbernem Farbton pulverbeschichtet werden.

Bei einer PVD- Beschichtung wird ein Stoff im Hochvakuum auf das Bauteil aufgespitzt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Physikalische_Gasphasenabscheidung

Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und kommt vor allem als Verschleissschutzschicht für Bohrer, Fräser, Drehwerkzeuge zum Einsatz. Jeder kennt die goldfarbigen Bohrer die mit Titannitrid beschichtet sind. Die Schicht ist hauchdünn, aber sehr hart. Sinn macht die Schicht nur wenn der beschichtete Stoff ebenfalls sehr hart ist, sonst bricht die Schicht ein ("Eierschaleneffekt"). PVD wird jedoch auch manchmal für dekorative Zwecke benutzt, z.B. für goldfarbiges Besteck.

Unterschied: Du beschichtest mit Lack und mit Metall. Dazu kommt noch die Art wie die Substanz aufgetragen wird. Lies dich da einfach bei Wiki ein.

Besser, schlechter, haltbarer.... die beiden Verfahren sind sehr unterschiedlich und damit ist das nicht vergleichbar. Pulverbeschichtungen bieten einen guten Korrosionsschutz und gleichzeitig eine nahezu komplett frei wählbare Optik. Hinzu kommt das durch die Art der Aufbringung die Schicht relativ gleichmäßig verteilt wird, auch um Ecken herum. Danke Faraday.

Das PVD Verfahren ist sehr speziell. Da es sehr kostenaufwendig ist, kommt es nur dort zu Einsatz, wo es keinen günstigeren Ersatz gibt. Das Beispiel mit Titannitrit auf Werkzeugen wurde schon genannt. Normaler Werkzeugstahl ist zwar hart, bietet aber kaum bis keinen Korrosionsschutz. Titannitrit ist sehr hart und gleichzeitig korrosionsbeständig.