Unterschied Gott & Pharao?
6 Antworten
Gott ist der allmächtige Schöpfer (vgl. 1. Mose 1-2 und Johannes 1,1-4) und der Pharao ist nur ein erschaffenes Wesen (wie alle Menschen).
Unterschied Gott & Pharao?
Einer fällt mir spontan ein:
Bei Gott bilden sich viele ein, dass dieser existiert (mich eingeschlossen), und viele bilden sich ein, dass Gott nicht existiert.
Pharaonen bildeten sich ein, selbst Götter zu sein, bzw. mit ihnen verwandt zu sein und nach dem Tod automatisch welche zu werden. Die Geschichte mit dem Vergleich zwischen Gerz und Isisfeder galt nur für alle anderen, während der Pharao da deren Glauben nach fein raus war.
Naja, nicht ganz. Ein Pharao braucht schon auch die korrekten Begräbnisrituale und Zaubersprüche. Und es ist die Feder der Ma'at auf der Waage.
Oder so, aber wie ich schon geschrieben habe mussten sich nur alle anderen diesem Vergleich mit der Feder stellen, während der Pharao dem Glauben nach davor sicher war.
Tatsächlich gilt der besondere Status eines toten Pharao noch mehr im Alten Reich, als einige Riten noch exklusiv für die königliche Familie waren (vgl. Pyramidentexte). In den folgenden Jahrhunderten wurde das dann aber auf jeden ausgeweitet, der es sich leisten konnte, manche sprechen metaphorisch von einer Demokratisierung des Totenglaubens.
Das mag vielleicht für die Art der Begräbniszeremonien gelten, vielleicht auch für die Art und Ausstattung der Grabstätten, aber soweit es den Status als Pharao angeht wohl kaum.
Ich gebe dir Recht, dass die Königsgräber und der königliche Totenkult immer Unterschiede zu den Privatpersonen aufwiesen. Aber so scharf sind die Trennlinien nicht!
Die Ausgestaltung dieser Gerichtsszene mit Waage und Herz geschieht erst im Mittleren Reich und so richtig verbreitet ist sie erst später. Im Alten Reich stand demnach noch keiner in dieser Weise vor Gericht... Die einzigen Hinweise auf Richter und Rechtfertigungen stehen in den Pyramidentexten, und die betreffen den König.
Doch selbst im Neuen Reich bleibt der König nicht verschont vom Gericht. Schau Mal hier: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/151045/1/Abitz_1995_Pharao_als_Gott.pdf&ved=2ahUKEwic1Ze7tNj8AhXdS_EDHf8iCGkQFnoECDAQAQ&usg=AOvVaw07vTAKxL-RnBHdXR_dTmdC
Seite 184. Da ist aufgeschlüsselt, wo überall Spruch 125 mit dem negativen Sündenbekenntnis in Königsgräbern auftaucht.
Aus wissenschaftlicher Sicht:
Ein Pharao war einfach "nur" ein Herrscher Ägyptens. Ein Gott dagegen ist ein fiktives Wesen.
Aus altägyptischer theologischer Sicht:
Ein Pharao ist als Kind noch ein ganz normaler Mensch, wenn auch mit besonderem Schicksal ("Herrscher im Ei" ist der altägyptische Ausdruck für einen, der zum König bestimmt ist). Erst bei der Krönung wird er zum lebenden Horus, zu einer Art Verkörperung einer Gottheit auf Erden, wie es das auch bei heiligen Tieren wie dem Apisstier gab (altägyptisch "Cheper", Erscheinungsform, oder "Ba anch", lebende Seele). So, wie man glaubte, dass eine Gottheit in einer Statue einwohnen und in dieser Form erscheinen kann, so konnte der Königsgott Horus auch in der lebenden Form des Pharao erscheinen. Wenn ein Pharao stirbt, geht die Rolle des lebenden Horus auf seinen Nachfolger über, der tote König wird durch die entsprechenden Riten zum "Netjer nefer", zum vollkommenen Gott und tritt in die Rolle des Osiris.
Also zusammenfassend, der Pharao ist ein Mensch, ein Gott ist ein Archetyp und ein körperloses Wesen, aber der Pharao spielt praktisch die Rolle der Gottheit in seiner Gestalt als Archetyp des lebenden Horus.
Die Pharaonen waren altägyptische Könige. Sie wurden zwar als Götter angesehen, waren letztlich aber Menschen.
Ein Pharao war ein menschlicher Herrscher, er hat also auf der Erde gelebt, war ein Mensch und hat andere Menschen geführt. Soweit ich weiß sind Pharaos einfach sozusagen die Könige von Ägypten gewesen. Beispiel: Tutanchamun.
Gott ist ein himmlisches Wesen und gilt als der Schöpfer der Menschen. Er ist kein Mensch und hat nicht unter den Menschen gelebt. Religiöse Menschen glauben an ihn, nicht-religiöse Menschen glauben nicht an ihn.
Naja, nicht ganz. Ein Pharao braucht schon auch die korrekten Begräbnisrituale und Zaubersprüche. Und es ist die Feder der Ma'at auf der Waage.
Tatsächlich gilt der besondere Status eines toten Pharao noch mehr im Alten Reich, als einige Riten noch exklusiv für die königliche Familie waren (vgl. Pyramidentexte). In den folgenden Jahrhunderten wurde das dann aber auf jeden ausgeweitet, der es sich leisten konnte, manche sprechen metaphorisch von einer Demokratisierung des Totenglaubens.