(unechte/scheinbare) "Lichtbrechung" an Flächen, wie kommt das zustande?
Da gibt es einen Effekt, der ähnlich wirkt wie Lichtbrechung (so aussieht), aber das Licht nicht bricht. Wenn man sich ein Objekt (etwa einen Finger) ganz nah vor ein Auge führt und daran vorbeischaut (Fokus auf etwas dahinter), dann sieht man ja so einen leichten "Schleier" am Rand. Der Finger scheint auszufransen. Der Effekt entsteht wegen des sich weiternden Blickfeldes und ist mir völlig klar, ich verstehe also auf Pyhsikalischer Ebene, wie es dazu kommt. Wenn ich jetzt aber den Finger leicht hin und her bewege, dann scheint das Objekt dahinter innerhalb dieses ausgefransten Bereichs so, als ob es verzerrt wird. Etwa so, als ob ich durch ein dicker werdendes Stück Glas schaue, dass zum Finger hin dicker wird (da dort die Verzerrung etwas stärker ist). Der Effekt wird schwächer, wenn ich mich zu sehr auf das Objekt fokussiere, das in der Ferne ist. Ganz weg bekommt man ihn jedoch nicht. Wenn ich den Blick also entspannt lasse, ist die Verzerrung deutlicher zu merken.
Also Woher kommt das? Liegt es am Auge? Kann es die wenigeren Informationen in diesem Bereich nicht mehr so gut verarbeiten und das Gehirn missinterpretiert dann das Gesehene? Oder gibt es dafür einen Physikalischen Grund? Hat dieser Effekt einen Namen?
Freue mich auf antworten, da mich das wirklich interessiert :)
2 Antworten
Ich glaube ich habe es jetzt verstanden (ich hoffe keiner meiner Nachbarn hat mir zugesehen, wie ich mit einem zugekniffenen Auge, allein im Zimmer mit dem Finger vor meinem Gesicht rumfuchtle).
Ích hatte hier zuerst was anderes stehen, jetzt habe ich aber erst WIRKLICH verstanden, was du meinst. Also, letztlich es es doch Physik. Ich schriebe gleich einen Text dazu, moment.
Das, was du schreibst ist mir schon klar. Das Problem ist ja, dass das Objekt wieder normal aussieht, wenn ich meinen Blick darauf fokussiere, aber immer noch durch den "Schleier/Farbverlauf" schaue. Wenn das Gehirn durch die halbierten Informationen die Position des betrachteten Objektes falsch, also verzerrt interpretiert, dann sollte eine bewusstere Fokussierung daran nichts ändern, da sich die Menge der (fehlenden) Information ja nicht verändert.
Das einzige, was ich mir da vorstellen könnte ist, dass durch das bewusstere Anschauen sich das Gehirn mehr Gedanken macht und erkennt, dass das wahrgenommene Ergebnis nicht stimmen kann und optimiert es durch abgespeicherte Bilder (Erinnerungen) des Objektes. Aber auch das kommt mir nur halb richtig vor. Deshalb ja meine Frage hier, da ich den Effekt gerne verstehen würde (kann auch ruhig etwas komplizierter werden, als Elektrotechnik-Student sollte das kein Problem sein ;) )
Und danke für deine Gedanken :)
Neben Reflexion und Brechung gibt es auch noch Beugung des Lichts !
Also, folgendermaßen: von einem Objekt gehen immer Bündel von Strahlen aus. Und dein Auge+Hirn "mittelt" die Strahlen so, dass ein scharfes Bild herauskommt. nimmt man jetzt aber von den Strahlen ein paar weg (der verschwommene Bereich um deinen Finger ist ja nicht konstant Dunkel, sondern ist sozusagen ein "Dunkelheitsverlauf") dann liegt der Mittelwert woanders (also scheint das Objekt die Position zu ändern, bzw verschwimmt). Ich müsste da jetzt ein Bild malen um es genau zu erklären, aber ich hoffe du verstehst es.