Umfrage - Hast du eine Schutzwand um dich errichtet?
Ich weiss, das viele nur etwas vorspielen im ersten Augenblick, aber innerlich es ganz anders aussieht.
Ich frage mich wie viele das eigentlich tun oder tun müssen um sich selbst zu beschützen und damit man nicht die Schwächen sehen kann die einen verletzlich machen.
Wie ist es bei euch? Habt ihr auch so eine Schutzwand errichtet um euch zu beschützen oder aus anderen Gründen?
LG
Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen
24 Antworten
Ziemlich lange, ohne dass es mir bewusst war und wirklich schützend war sie auch nicht. Es war eher ein falscher Freund, der das Gegenteil bewirkte.
Ich habe mich gewundert, warum mich viele nicht verstehen, warum ich so gereizt auf viele Situationen und Interaktionen reagierte. Und warum das wieder keiner verstehen kann. Ich selbst glaubte, offen zu sein. Da ich mir selbst gegenüber aber nicht ehrlich war, könnte ich auch anderen gegenüber nicht ehrlich sein und diese konnten mich dann auch nicht verstehen.
Als es mir bewusst wurde, versuchte ich mir der Mechanismen klar zu werden. Funktioniert aber nicht auf Anhieb, sondern braucht viel Zeit, viel Selbstreflektion und schmerzhafte Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Man muss auch lernen Situationen und Beziehungen richtig einzuschätzen. Wem erzählt man was, in welcher Rolle wird gerade ineragiert, wann ist was angebracht und was kann ich tatsächlich wann von meinem Gegenüber erwarten.
Wir leben im Alltag verschiedene Rollen: Tochter, Ehefrau, Freundin, Nachbarin, Kollegin, Angestellte, Fremde. Das bringt gewisse Grenzen mit sich. Meiner Chefin kann ich also sowieso nicht das gleiche Erzählen, wie meinem Ehemann. So kann ich von meiner Chefin auch nicht das gleiche Verständnis erwarten. Meine persönlichen Probleme haben auf Arbeit auch einen anderen Stellenwert, als Zuhause. Und so weiter.
Man muss also sowieso nicht überall immer offen sein. Und kann trotzdem einen ehrlichen, der Rolle entsprechenden Umgang pflegen. Sich selbst bewusst sein, ist einfach der Schlüssel.
Und die Akzeptanz, dass man sich nicht vor jeder Verletzung schützen kann, aber einen entsprechenden Umgang damit lernen kann.
Tatsächlich bin ich, seit der "Schutzschild" gefallen ist, auch weniger verletzlich.
Vielen Dank😊
Mir ist auch noch eine Erkenntnis eingefallen, die vielleicht nützlich sein könnte. Und zwar habe ich mir auch lange darüber Gedanken gemacht, was ein Schutzschild überhaupt ist und was ein Schild selbst verursacht:
Ein Schild wird verwendet, um sich zu schützen, soweit klar. Aber warum? Weil man glaubt angreifbar und verletzbar zu sein. Das forciert aber, dass jemand stärkere "Waffen" entwickelt, um den Schild zu durchbrechen. Hier nur im Übertragenen Sinn. Denn der Glaube, dass jemand den Schild durchbrechen und einen deshalb verletzen könnte, geht natürlich von mir aus. Als derjenigen, die glaubt, Schutz zu benötigen. Dass wiederum sorgt in mir für den Glauben, nicht stark genug zu sein, mich zum einen wehren zu können, wenn nötig und zum anderen nicht stark genug um Verletzungen zu überstehen.
Das Leben ist aber nicht einfach und bringt Verletzungen mit sich. Der Versuch, den Schutz ständig aufrecht erhalten zu wollen, entzieht einem nicht nur stetig Kraft, sondern lässt einen auch immer nur an das Negative im Leben denken. Es lässt die schönen Begebenheiten, Momente, ehrliche Freunde, Liebe, an sich vorüberziehen.
Sich mit den vergangenen Verletzungen auseinandersetzen und darüber hinwegkommen, ist für ein zufriedenes, selbstbestimmtes Leben ebenso wichtig, wie zu lernen, Verletzungen auszuhalten und damit umzugehen.
Respekt! Wenn ich so in den Spiegel schaue,kommt mir sehr viel von deinen Sätzen bekannt vor... ;-)
Auch wenn mein Weg noch nicht beendet ist,geht es mir bereits besser als vor 25 Jahren. :-)
Oh, vielen Dank 😊.
Freut mich, dass du für dich sagen kannst, es geht dir heute besser😊. Darum geht's doch irgendwie auch. Egal wie schwer es war/ ist, nicht den Kopf in den Sand setzen und weiter machen, dafür sorgen, dass es besser wird.
Genau! "Zwei Schritt' vor und ein' zurück - trotzdem schafft man so ein Stück!" 😉
Ich mag Eulen sehr, es ist mein Krafttier. Sehr interessante und mystische Wesen.
Gutes Gespür, meine Liebe😉. Allerdings bin ich spirituell in der runischen Richtung, deshalb passt bei meinem "Krafttier" der Begriff Fylgja besser.
Und danke für den Stern😊
Hallo Lucy,
das ist eine wirklich gute Frage!
Ich kann dir nicht genau beantworten, ob ich so eine Schutzwand habe, obwohl ich mich in der letzten Zeit viel mit dem Thema beschäftigt habe.
Ich kenne eine sehr liebe Person, die eine sehr krasse Schutzwand um sich aufgebaut hat und sich selbst damit tatsächlich schadet, weil sie damit Menschen, die sie eigentlich mag, in manchen Phasen quasi komplett abprallen lässt. (Mehr möchte ich zu der Person nicht preisgeben.)
Bei mir selbst ist es so, dass ich mich teilweise auch von äußeren Einflüssen abkapsele. Aber ich kann das nicht immer steuern. Manches trifft eben doch meine Seele, ohne dass ich es verhindern kann.
Und der oben genannten Person kann ich mich gar nicht verschließen. Meine Seele, oder wie man es auch nennen mag, liegt da komplett frei und das tut manchmal sehr weh.
Auf der anderen Seite kann ich mich aber mittlerweile relativ gut abkapseln von Gewalt in Filmen oder auch von zwischenmenschlichen Konflikten. Das konnte ich als Kind nicht und musste das lernen. Insbesondere auch mit dem Leid in der Welt umzugehen, musste ich lernen, denn ich sehe das Leid um mich rum viel intensiver als andere Menschen. Ich lebe nicht in einer so abgeschirmten Bubble, wie es andere Menschen tun, die traurig sind, wenn ihr Haustier stirbt, aber gleichzeitig vergessen, dass zur selben Zeit viele, viele Menschen verhungern, an Krankheiten sterben oder getötet werden.
Ich baue zu Tieren allgemein keine sehr große Bindung auf. Ich behandle sie einfach nur respektvoll. Und sie respektieren mich sehr oft mehr als sie das bei anderen Menschen tun.
Du siehst hieran vielleicht, dass ich mich abgrenze in verschiedenen Richtungen, in die einen mehr und die anderen weniger, bzw. in bestimmte Richtungen gar nicht, weil ich es dort nicht kann und auch nicht will, weil ich hier eine sehr starke Liebe empfinde.
Ich habe herausgefunden, dass ich ein hochsensibler Mensch bin. Daher nehme ich die Dinge wahr, die um mich herum passieren aber auch die, die global passieren. Als Kind war ich damit ziemlich überfordert, sehr oft traurig darüber und konnte es auch nicht sehr gut kompensieren. Aber mit den Jahren hab ich Wege gefunden, damit umzugehen.
Ich nehme an, dass auch du sehr sensibel bist, das klingt bei der Fragestellung mit durch.
Ich wünsche dir schon mal von Herzen alles Gute.
Hallo Naseneinrad,
vielen Dank für deine Gedanken dazu.
Ja, da hast du recht damit, ich bin sensibel, sogar hochsensibel wie du. Alles geht uns näher als bei anderen, da nützt so eine Wand nicht viel, diese bröckelt immer wieder.
Ich sage immer ich leide unter Hochsensibilität, da es wahnsinnig schwierig damit ist und wenn du alles aufgesaugt hast tagsüber, bist du am Ende des Tages nur noch ausgelaugt.
Wünsche ich dir auch, danke
LG
Danke dir für die liebe Antwort. Ich wünsche dir, dass du Wege findest, die dich das alles leichter nehmen lassen. Ich hab mittlerweile gelernt, dass in jedem Menschen Liebe steckt, auch wenn man es ihnen oft nicht so ansieht. In jedem Menschen, dem ich begegne, sehe ich heute diesen "guten Kern". Vielleicht hilft das auch dir irgendwie. Denn ja, Hass ist allgegenwärtig. Aber im Grunde machen wir das nur aus Ängsten heraus. Und die können sich auch auflösen. Das ist unser Potential und es ist unendlich groß!
Liebe Grüße
Umfrage - Hast du eine Schutzwand um dich errichtet?
Um mich herum eher weniger, als in meinem Bewusstsein vor einer Liebe, die mir, aufgrund einer beiderseitig unglücklichen Trennung, eine Depression in einer Intensität bringen würde, die mir einen Selbstmord nicht nur angenehm und als Erleichterung erscheinen lassen würde, sondern als unwiderstehlich.
Diejenigen, die oft eine Schutzmauer um sich herum errichten, blockieren oft Gefühle der Liebe, was bedeutet, dass diese Person aus Angst, verletzt zu werden, nie jemanden wirklich tief lieben kann. Die Mauer sollte irgendwann abgebaut werden, sonst wird das Leben ein sehr kaltes und leeres Leben sein.
Meiner Meinung nach unbedingt notwendig. Bei mir kann man sich das wie eine Maske vorstellen, die ich in der Öffentlichkeit trage und privat abnehme. Ich finde es schade, dass man von der Allgemeinheit nur akzeptiert wird, wenn man dem Gesellschaftsbild entspricht und dass sich jeder ein Stück weit dahingegen verstellen muss...
Ich finde es schade, dass man von der Allgemeinheit nur akzeptiert wird, wenn man dem Gesellschaftsbild entspricht und dass sich jeder ein Stück weit dahingegen verstellen muss...
Nur so kann eine Gesellschaft funktionieren. Würde sich jeder so verhalten, wie er gerade gelaunt ist, würde ziemlich bald alles auseinander fallen. In der heutigen Zeit kannst du doch froh sein, man hat schliesslich mehr wie genug Freizeit, in der man sich austoben kann.
Wie soll man sich denn austoben können, wenn man, sobald man vor die Tür geht, ständig Vorurteile um sich hat? Wenn man gerne z. B. Neonfarbene Kleidung trägt (nur in der Freizeit, nicht in der Arbeit) und dafür dann als nicht ganz dicht hingestellt wird? Wenn man gerne mit Kumpels im Park auf ner Picknickdecke Yugioh spielt und weggescheucht wird, weil nur kleine Kinder so etwas spielen und das bei Erwachsenen nichts zu suchen hat? Wenn dein Arbeitgeber dich als Aufmerksamkeitsgeil abstempelt, nur weil er zufällig rausgefunden hat, dass dein Hobby Bauchtanz ist? Die Freizeit und vor allem Hobbies gehen keinen etwas an, aber viele mischen sich ein...
Klar hat jeder Vorurteile oder kannst du das abstellen? Solange du dadurch nicht benachteiligt wirst, darf doch jeder über dich denken, was er gerne möchte. Wenn es wirklich welche gab, die andere wegen einem Kartenspiel wegscheuchen, dann sind das die Idioten in der Geschichte, nicht anders rum. Du darfst solche Dinge nicht persönlich nehmen.
Ein wirklich aufschlussreicher Beitrag!