Typenschild interpretieren
Wie passen die angegebenen Spannungen zwischen Strom, Spannung und Leistung zusammen? Siehe Bild.
5 Antworten
Diese Frage steht hier schon lange ohne konkrete Antwort. Ich konnte es nicht lassen und habe einen Mitarbeiter eines Lampenherstellers gefragt. Ob das nun richtig ist, was er gesagt hat, kann ich nicht nachprüfen. Offen war ja nur die Interpretation des Stromwertes. Und hier die Aussage: Dieser für den Dauerstrich zu hoch angesetzte Strom bezieht sich auf die Anlaufphase, wo die Lampe noch relativ dunkel und das Hg nicht verdampft ist. Während des weiteren Betriebs sinkt der Strom dann auf einen Wert ab, der dann der spezifizierten Leistung entspricht.
Du betreibst die ESL an Wechselspannung:
Die Folge ist, dass sich der angegebene Strom aus zwei Teilen zusammensetzt, die rechtwinkelig zueinstehen. Das ist bei Wechselspannung immer so. Der eine Teil sorgt für die Leistung und ist somit der gewünschte (der Wirkanteil). Der andere Teil ist nicht gewünschte, läßt sich aber nicht verhindern.
Sie wird 90mA aufnehmen, aber trotzdem nur 11W verbrauchen. Die Differenz ist Blindleistung, die im Haushaltsbereich nicht extra berechnet wird. Bei diesem Modell auch ca. 17W Blindleistung.
Netzspannung 230V, maximaler Strom 90mA, Effektivwert der Leistung 11W.
Wo steht, dass das der max. Strom ist? Dann könnte 230 V auch eine minimale oder maximale Spannung sein.
Da auf dem Typenschild die Leistung in Watt angegeben ist ist es die Wirkleistung. Das ist so festgelegt. Die Scheinleistung wird in VA angegeben und die Blindleistung in VAr.
Bei den Stromangaben ist der Scheinstrom relevant, da danach die Leitungen und Sicherungen ausgelegt werden.
Die Scheinleistung ist bei einer ESL nicht relevant. Spannung Strom braucht der Elektriker. Die Leistung ist für den Kunden wichtig. Die restlichen Daten sind dann ja errechenbar.
Bei Trafo ist die Scheinleistung wichtig, da heist es nciht der Trafo hat 500kW sondern 500kVA. Da weiss man ja nicht wie er betrieben wird, daher Scheinleistung.
Ich kenne ja die ganzen Hintergründe, deshalb die provokative Frage. Auf welcher Norm beruht diese Art der Bezeichnung auf einem Typenschild? Ich kann mir keine DIN oder EN - Vorschrift vorstellen, die diese Art der Bezeichnung vorgibt. Beschriftungen müssen auch für den Laien nachvollziehbar sein. Warum gibt man ohne Notiz Wirkleistung neben Scheinstrom an? Ich predige in der Vorlesung immer wieder, dass man sagen soll, was man meint. Was nicht eindeutig ist, kriegt Punktabzug. Was liest der Laie aus 11W/827? Was haben aufgenommene Leistung mit CRI und Farbtemperatur zu tun, und warum der Bruchstrich dazwischen? Wenn das ein Arbeitspunkt wäre, könnte man es einsehen. Aber hier?
Nein, die 230V sind Netzspannung. Das erwartet man bei so einer Leuchte jedenfalls ; )
Ich kann dir nicht sagen, ob es in irgendeiner Norm steht, aber so finde ich passen die Zahlen gut zusammen.
Zu schnell weggeschickt, gemeint war, "Wie passen die angegebenen Daten von Strom, Spannung und Leistung zusammen."
Die Angaben sind so geschrieben das sich der Verbraucher ausrechnen kann daß der Wirkungsgrad seiner ESL ungefähr 53% ist.
oder ist der Strom die Summe aus Real- und Imaginärteil, also inklusive Blindstrom? Das wäre auch eigenartig. Dann müsste bei der Leistung auch die Scheinleistung angegeben werden.