Tut der Tod weh bei Krebs?

7 Antworten

Da es DEN Krebs nicht gibt, sondern zig verschiene Arten von Krebs, kann man deine Frage nicht mal so eben beantworten.

Wenn der Krebs Schmerzen verursacht, werden selbstverständlich Betäubungsmittel verordnet.

Eine Freundin von mir starb an Brustkrebs, der unter anderem ins Gehirn gestreut hatte. Sie hatte durchgehend Schmerzen, selbst die Medikamente halfen nicht mehr. Sie hat den Kampf aufgegeben und sämtliche Behandlungen abgebrochen. Nach dieser Entscheidung hat sie zum Glück nicht mehr lange leiden müssen.

Man stirbt genau genommen nicht am Krebs, sondern an der Vergiftung durch die Chemo (typisch: Leberversagen und Immunschwäche) oder dem Versagen von Organen. Je nachdem was betroffen ist, ist das meist eine üble Leidenszeit bis zum Tod, die oft nur unter Gabe heftiger Schmerzmittel ertragen werden kann - wir reden hier von Opiaten, bspw. Morphium. Unter diesen Medikamenten hat man relativ wenig Schmerzen, aber bekommt auch nicht mehr viel mit. Es sind eben Drogen.

Ob man keine Luft mehr bekommt, hängt davon ab, an welcher Stelle sich der Krebs manifestiert. Bei Lungenkrebs ist das natürlich wahrscheinlicher als bei einem Darmkrebs.

Der Tod kann ( sehr ) schmerzhaft sein, oder aber man "schläft" einfach ein.

Es gibt Menschen denen im Sterbeprozess jemand zur Seite steht - einfach jemand der/die nur da ist und die Hand hält, aber auch sehr viele Menschen, welche sehr einsam sterben.

Krebs an sich ist ein äußerst schmerzhaftes Leiden und beschert einem - im Regelfall - auch einen sehr schmerzhaften Tod.

Ärzte geben Medikamente (Opiate) dagegen, die die Schmerzen "lindern" sollen. Diese trüben auch das Bewusstsein des Kranken ein, dass der die Pein nicht mehr so aktiv mitbekommt.

...Natürlich stirbt man an Krebs (und den Folgen), bspw. durch Organversagen, dass entstehen kann, weil sich Metastasen in anderen Organen angesiedelt haben und die Ihrem Dienst nicht mehr richtig verrichten können dadurch. Das hat nichts mit der Chemo zu tun!

...Und es sterben auch Leute aus diesem Grund, die gar keine Chemotherapie hatten.

Krebs sowie Chemo schwächen den Körper jedoch. Die Chemotherapie setzt zudem die "Schwelle" des Inmunsystems herab, das unbestritten. Die Leute werden im Laufe der Behandlung wesentlich anfälliger für Infekte. Auch die Blutgerinnung ist mitunter nicht mehr in dem Maß in Ordnung, wie Sie es eigentlich sein sollte.

.."Ersticken" und "keine Luft mehr bekommen" ist bei Lungenkrebs wahrscheinlich - Wenn das Lungengewebe durch den Tumor weitgehendste zerstört ist. Auch da "tötet" der Krebs.

Die Ärzte können ein womöglichen Ersticken nicht aufhalten. Denn kann die Lunge keinen Sauerstoff mehr "verarbeiten", geht es einfach auch nicht mehr.

Mit Medikamentengaben wird jedoch versucht, den Kranken die Panik und Schmerzen davor zu nehmen.

...Es gibt in diesem Stadium dann einfach keine anderen Optionen mehr als beschränkte, pasllitative Maßnahmen.

...Grausam, aber leider wahr.

Benji44  03.06.2018, 14:13

Super erklärt :)

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verreisterNutzer  03.06.2018, 14:15
@Benji44

Danke...

...habe so ein Szenario leider schon oft genug "miterlebt".

...und jetzt wieder eines in Aussicht - leider...!

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Rudolf36  02.02.2021, 22:51

Mein Nierenkrebs war 8 cm groß und absolut schmerzfrei!
So war es auch kein Leiden!

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Kommt auf den Krebs und dessen genaue Auswirkungen an, aber im allgemeinen ist der Tod durch Krebs KEINE angenehme Sache und mit deutlichen Schmerzen verbunden.

Keine Luft könnte sein wenn sich der Krebs und dessen Karzinome im Halsbereich befinden und diesen zuschwellen lassen. Aber das ist eigentlich ein langsamer Prozess dem vorgebeugt werden kann, im schlimmsten Fall per OP/Chemotherapie.

Und vor allem: Man kriegt NICHT einfach so was von den Ärzten, da Krebs sich nicht plötzlich manifestiert, man stirbt nicht plötzlich weil der Krebs sich explosionsartig ausbreitet.

Krebs ist eine langsam fotschreitende Krankheit, man wird langsam immer schwächer und schwächer, weil der Körper alle Energie dazu aufwenden muß um die Krankheit zu bekämpfen.

Und irgendwann reicht die Energie nicht mehr aus und der Körper stellt seinen Dienst ein.

joangf  03.06.2018, 14:05
man stirbt nicht plötzlich weil der Krebs sich explosionsartig ausbreitet.

Leute mit Chorionepitheliom oder Bauchspeicheldrüsenkrebs könnten das ein wenig anders sehen...

Krebs ist eine langsam fotschreitende Krankheit, man wird langsam immer schwächer und schwächer, weil der Körper alle Energie dazu aufwenden muß um die Krankheit zu bekämpfen.

Die Schwäche geht imho vor allem auf das Konto der Therapie. Eine Chemo ist eine massive Vergiftung des Organismus und schädigt damit auch die Leber, was sich generell in Schwäche und Müdigkeit zeigt.

Wenn du mit Krankheit den Tumor meinst: Für den interessiert sich das Immunsystem im Grunde überhaupt nicht. Ab einem bestimmten Zeitpunkt versucht der Organismus zwar das Tumorgeschehen durch Zellneubildungen abzukapseln, aber das kostet nicht so viel Energie, dass es sich in einer generellen Schwächung zeigen würde.

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verreisterNutzer  04.06.2018, 16:15
@joangf

...Das Immnsystem "interessiert" sich nicht für den Krebs, weil der es schafft, sich geschickt zu "tarnen" - das Immnsystem zu umgehen.

...Trotzdem ist er kräfteraubend, zehrt an den Betroffenen (überhaupt im fortgeschrittenen Stadien) - lässt sie schlecht aussehen, massiv an Gewicht verlieren...

...Jeder, den ich bis jetzt sah, der an einer Krebserkrankung litt und dann gestorben ist, sah sehr schlecht und ausgemergelt aus (wie der Tod). Es gab keinen darunter, der "das blühende Leben" symbolisierte (wie man es nach Ihren Reden annehmen könnte - ("Krebs schwächt nicht".)

...Das betraf auch Leute, die. k e i n e. Chemotherapie, bzw., überhaupt keine weiterführenden Behandlungen hatten - da der Krebs sehr spät entdeckt wurde, bereits weit fortgeschritten und die Personen innerhalb einiger Wochen dann verstorben sind.

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joangf  04.06.2018, 16:26
@verreisterNutzer
Das Immnsystem "interessiert" sich sich für den Krebs, weil der es schafft, sich geschickt zu "tarnen" - das Immnsystem zu umgehen.

Eine ganz schöne Leistung für eine Zelle, denn diese Fähigkeit muss sie ja durch zufällige Schädigungen ihrer DNA erhalten haben.. ;)

...Trotzdem ist er kräfteraubend, zehrt an den Betroffenen (überhaupt im fortgeschrittenen Stadien) - lässt sie schlecht aussehen, massiv an Gewicht verlieren...

Natürlich, sobald lebenswichtige Organe betroffen sind. Wie die Leber. Dafür braucht man keine Chemo, das schafft der Krebs auch so. Mit Chemo geht es nur schneller, weil die Vergiftung dazukommt.

Es gab keinen darunter, der "das blühende Leben" symbolisierte (wie man es nach Ihren Reden annehmen könnte - "("Krebs schwächt nicht".)

Nunja, einer davon sitzt mir gegenüber. Aber diese Person hat sich geweigert, sich klassisch behandeln zu lassen und stattdessen einen anderen Weg gewählt. Deshalb ist sie heute auch noch putzmunter und geheilt. Hätte sie damals die Chemo gewählt, hätte ich heute eine neue Arbeitskollegin. Und nein, sie ist keine Ausnahme - ich kenne noch andere.

Es hängt also ganz davon ab, wie man die Krankheit behandelt.

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verreisterNutzer  04.06.2018, 17:53
@joangf

"...Natürlich, sobald lebenswichtige Organe betroffen sind. Wie die Leber.... das schafft der Krebs auch so..." (Ihr Zitat)

...Diese "Feststellung" hatte ich in Ihren bisherigen Ausführungen vermisst. Darum die Nachfrage.

...Zudem: Was das Immunsystem und den Krebs betrifft:

....Ein Zusamnenhang zwischen Krebs und Immunsystem ist keine "Schöpfung" meinerseits, sondern schon lange bekannt und erwiesen

.. Der Idealfall ist, dass das Immunsystem "Krebszelllen" erkennt und eliminiert, bevor sich diese "bösen Zellen" überhaupt manifestieren können.

....Was jedoch im Körper nicht immer gelingt, aus verschiedenen Gründen.

...In diesem Sinne noch einen schönen Tag...!

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joangf  04.06.2018, 19:11
@verreisterNutzer
...Ein Zusamnenhang zwischen Krebs und Immunsystem ist keine "Schöpfung" meinerseits, sondern schon lange bekannt und erwiesen

Ich weiß. Habe ich ja auch gar nicht in Frage gestellt. Es ist ja gerade das Problem der Krebsmedizin, dass sich das Immunsystem so überhaupt nicht um die Krebszellen kümmert, weshalb man es ja bei der Immuntherapie dazu zu zwingen versucht.

.. Der Idealfall ist, dass das Immunsystem "Krebszelllen" erkennt und eliminiert, bevor sich diese "bösen Zellen" überhaupt manifestieren können.

Das geht deshalb nicht, weil die vermeintlich böse Zelle eine Aufgabe hat, die sie zu erfüllen versucht, nämlich Gewebeschäden zu reparieren. Wenn das Immunsystem hier einschreiten würde, wärst du relativ bald ziemlich tot. Das Problem dabei ist nicht die Zelle, das Problem ist, dass der Mechanismus, mit dem der Organismus die Zelle nach getaner Arbeit stoppt, nicht mehr funktioniert. Erst dann entsteht das, was die Medizin Krebs nennt - der Tumor.

Gut, das ist jetzt nicht schulmedizinische Lehrmeinung, aber wie "gut" die Lehrmeinung funktioniert, sehen wir ja an den seit den 70ern unveränderten Mortalitätsraten.

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verreisterNutzer  04.06.2018, 19:44
@joangf

...Sie sagen es ja plötzlich selbst:

...Das Immunsystem "kümmert" sich nicht um die Krebszelle. Es interessiert sich nicht dafür.

...Genauso, wie Sie sagten :"Man stirbt nicht an den Krebs - sondern an der Chemotherapie".

...Verwunderlich, dass dann doch Leute auch an Krebs sterben - Was Sie dann auf Anfragen auch Zugaben.

...Höchst suspekt, Ihr Gebaren. Wirkt auf mich selbst nur wie "organisierte Hetze" auf Chemotherapie.

Zudem verspricht Chemotherapie in den "seltensten" Fällen Heilung. Damals wie heute nicht - und die Schulmedizin gibt das auch offen zu.

Da verkennen Sie selbst den Sinn davon, dies laufend mit "Heilung" zu vergleichen.. Chemo heißt oft nur "Zeit schinden", (womöglich) Leben verlängern und (leider) nichts weiter. "Natürlich" werden viele damit nicht geheilt - und schon gar nicht auf Dauer, wie Sie laufend betonen.

....Aber die Medikamente sind verträglicher für den Patienten geworden, als noch vor 20, 30 Jahren. Den Leuten geht es mitunter unter der Behandlung selbst "besser", als noch vor Jahrzehnten.

..."Giftig" sind Sie natürlich immer noch,

...Und sie können lebensverlängernde wirken - müssen es jedoch nicht.

...Ich habe zwei Personen mit unbehandelten Krebs, die eine sechs Wochen nach Diagnosestellung, die andere nach einem Jahr sterben sehen - an einer äußerst "brutalen" Krebsform.

...Sie brauchen mir nicht erzählen, dass Leute unter Chemotherapie mehr gelitten haben, als diese Leute.

...Aber aus einem Jahr womöglich 11/2Jahre, zwei oder noch mehr, zu machen (kommt natürlich auch immer auf den speziellen Einzelfall darauf an) kann u. u. für Betroffene und Angehörige trotzdem hilfreich sein (natürlich auch situationsbezogen).

....In diesem Sinne noch einen schönen Abend...!

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