Türkischer Freund nimmt mich nie mit zur Famile oder Festen?
Hallo :)
ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier reinschreiben werde, aber nun ist es so weit und ich erhoffe mir einen objektiven Rat.
mein Freund & ich kennen uns nun seid drei Jahren. Es hat türkische Wurzeln, ist aber in Deutschland geboren und aufgewachsen.
Er wollte mich nie seinen Eltern vorstellen, hat zuletzt aber den Mut gehabt seiner Mutter von uns zu erzählen. Diese akzeptiert nicht, dass er eine Beziehung mit mir führt. Das ist schade, aber ok. Immerhin „steht“ er zu mir. So viel dachte ich. Denn jetzt wo wieder ein paar Hochzeiten anstehen, unter anderem von einem seiner besten Freunde und Cousin, möchte er mich nicht mitnehmen. Er möchte seine Mutter nicht provozieren. Ich könnte als „Freundin der Braut“ dabei sein. Aber das möchte ich nicht.
ich fühle mich irgendwie verleugnet und meiner Meinung nach steht er nicht zu mir. Dass seine Mutter auf mich reagieren könnte, ist mir bewusst, aber damit komme ich klar.. er ist 33 und ich bin 30.
was denkt ihr?
7 Antworten
Hi,
Ich kann mir vorstellen, dass er unter sehr großem Druck seitens seiner Familie steht. Wäre in meiner Familie genauso. Man hängt zwischen zwei Welten. Es gibt Zwänge, die Menschen, die nur in der einen oder anderen Welt leben, oft nicht verstehen. Daher kann ich seine Zurückhaltung nachvollziehen.
ABER das ist komplett unfair dir gegenüber. Ihr seid in einer mehrjährigen Beziehung. Auch wenn er unter enormen Druck seitens seiner Familie steht, sollte er sich im Klaren sein, was er will und dann dazu stehen.
Und wenn er eine langfristige Beziehung mit dir will, MUSS er sich zu dir bekennen, egal was Leute in seiner Familie sagen oder denken. Er kann von dir nicht erwarten, dass du hier als einziger immer dich zurücknehmen musst und sich die Wünsche der Familie durchsetzen.
Du musst jetzt nicht direkt ein Ultimatum ala "deine familie oder ich" setzen, aber du solltest ihm klar machen, dass die jetzige Situation für dich sehr verletzend ist und nicht so weiter bestehen kann und er hier mehr Rückgrat zeigen muss wenn er dich liebt.
Ich glaube, ein Großteil des Druckes, den er spürt, funktioniert nur, weil er ihn zulässt. Wir werden von klein auf von der eigenen Kultur da indoktriniert. Ich glaube, wenn er sich einmal dagegen stellt und dann stur bleibt, werden seine Familie und auch seine Mutter irgendwann nachgeben. Die negativen Konsequenzen in Bezug auf seine Beziehungen mit seiner Familie werden nicht so auftreten, wie er es vielleicht befürchtet. Kann das natürlich nicht 100% garantieren, aber ich habe schon oft genug erlebt, wenn jemand sich selbstbewusst gegen solche Traditionen stellt.
Also bestärke ihn diesen Weg zu gehen. Versichere ihm, dass du ihn durch die Anfangs schwierige Zeit natürlich unterstützen wirst. Falls er aber trotzdem immer die Vorgaben seiner Familie akzeptiert und von dir verlangt, dass du dich weiterhin ihren Wünschen unterordnest, dann musst du in dich gehen und dann für dich Konsequenzen daraus ziehen. Ich glaube nicht, dass es langfristig gut für dich ist, in so einer Beziehung zu bleiben.
Wünsche die alles gute und viel Glück für deinen Lebensweg....💙
Danke für die Nachricht. Ich sehe das genauso. Natürlich unterstützt ich ihn und bisher habe ich es hingenommen, wenn solche Situationen aufgekommen sind. Nicht stillschweigend und ich habe ihm auch gesagt, dass ein gemeinsames Leben so nicht funktionieren kann. Was ist, wenn Fragen aufkommen wie gemeinsam wohnen etc. Ich würde es mir langsam wünschen, aber wie soll das funktionieren?
ich habe kein Problem damit, wenn sie mich nicht akzeptiert und ich würde mich absolut nicht aufdrängen. Aber wenn ich zu seinem Leben gehören soll, dann gehört sowas dazu. Ich möchte ja nicht mit seinen Eltern Kaffee trinken, möchte aber auch nicht als „Niemand“ auf feste gehen.
Ich vermute, dass seine Mutter Dich bisher nicht persönlich kennen gelernt hat. Als „Freundin der Braut“ hättest Du zumindest die Chance, das zu ändern.
Dein Freund kann schließlich nicht verhindern, daß Du mit seiner Mutter ins Gespräch kommst, und dabei einen guten Eindruck hinterlässt. Und ihn bei dieser Gelegenheit „offiziell“ kennenlernst.
Danach kannst Du immer noch entscheiden, ob es sich lohnt, für Eure Liebe zu kämpfen.
Giwalato
Dein Freund muss Dich nicht vorstellen.
Eine Bemerkung über das Kleid der Braut oder daß es die erste türkische Hochzeit ist, die Du erlebst, schafft einen passenden Einstieg in ein Gespräch.
Mit 30 bist Du kein Kind mehr und als berufstätige Frau auch mit dem Umgang mit schwierigen Menschen vertraut.
Du sollst Dich ja nicht gleich outen, sondern einfach Smalltalk machen und dabei einen sympathischen Eindruck hinterlassen. Und Dich amüsieren, unabhängig ob das Deinem Freund gefällt oder nicht.
Ich würde an deiner Stelle nicht akzeptieren, eine Option zu sein, dass jmd (egal wer) eine Wahl zwischen mir und etwas anderem trifft. Und was Du ungern hören magst: dein Freund wird am Ende eine türkische Frau heiraten bzw. eine Frau, die den Vorlieben und dem Geschmack seiner Mutter entspricht
Das Frage ich mich auch. Er selbst sagt „nein“, aber wenn er sich so von ihr beeinflussen lässt, sucht er vielleicht so lange bis er eine „passende Türkin“ gefunden hat. Ist nur so in meinem Kopf dieser Gedanke, aber nicht abwegig.. letztlich wünscht er sich es auch anders. Aber dann muss er etwas ändern und nicht ich
Kann eure Beziehung überhaupt eine Zukunft haben?
Solange er Mama immer vorzieht, wirst du immer im Schatten stehen, wer weiß ob seine Mutter ihm nicht auch türkische Single Frauen vorstellt, damit er sich umentscheidet.
Normalerweise will man doch selbst auch einmal heiraten, aber das wird aktuell bei euch nicht möglich sein.
Ja ich weiß. Ich habe irgendwie noch Hoffnung, weil ich es mir wünsche. Aber ich möchte nicht ewig das Gefühl haben geleugnet zu werden oder „nicht gut genug zu sein“ .. das wird mir so einfach vermittelt.
Dann stell ihn vor die Wahl und knick nicht ein, wenn er sich für die Familie entscheidet bist du weg. Sonst tust du dir nur selbst weh.
Ihr habt darüber gesprochen. Er will nicht. Er hat genauso ein Recht auf seiner Meinung und wenn er die Stimmung bei einer Hochzeit auf der er auch nur GAST ist nicht verderben will, dann bist du da gerade nicht wichtig sondern diejenige die heiraten sind es.
Welche Konsequenzen du daraus ziehst, sind deine Angelegenheit. Fakt ist, du hast kein Recht darauf eingeladen zu werden nur weil du "Freundin von..." oder "Ehefrau von..." bist.
"Er hat genauso ein Recht auf seiner Meinung und wenn er die Stimmung bei einer Hochzeit auf der er auch nur GAST ist nicht verderben will, dann bist du da gerade nicht wichtig sondern diejenige die heiraten sind es."
True, aber(!) er verdirbt nicht die Stimmung bei der Hochzeit. Sondern lediglich die seiner Mutter, die auch LEDIGLICH GAST IST.
Sie wäre diejenige, die die Stimmung verdirbt.
Doch, er würde die Stimmung auf der ganzen Feier negativ beeinflussen wenn er seine Mutter dort provoziert. So was macht eben nicht bei einer einzelnen Person halt.
Danke erstmal für den Beitrag. Den Cousin kenne ich schon lange & wir haben uns angefreundet. Er selbst hat mich angerufen und würde sich sehr freuen, wenn ich kommen würde, weiß jedoch, dass mein Freund dies nicht möchte und akzeptiert das natürlich. Ich auch. Nur fühle ich mich nicht gut dabei. Ich sehe es ähnlich: wir alle sind Gäste und alles von einer einzelnen Meinung beeinflussen zu lassen finde ich nicht fair. Niemals würde ich irgendetwas tun, um jemanden dort zu provozieren. Wenn es, aber schon reicht nur anwesend zu sein, finde ich es nicht fair.
Du merkst es aber schon oder? Die Mutter ist davon gereizt. Es ist ihr Problem, ihre Einstellung. Es hat nichts mit seiner Freundin zu tun.
Stimme dir voll zu.
Wenn ich auf einer Hochzeit eingeladen bin, und einer der Gäste hat ein Problem damit. Dann ist es eben so. Der andere Gast hat ein Problem. Nicht ich.
Und wenn meine Partnerin/Partner dann nicht zu mir stehen würde. Sorry aber werde erwachsen.
Das Leben ist öfter mal nicht fair. Du kannst jetzt stur sein und sagen "ICH GEH DA HIN" - aber was würde das denn nutzten? Dadurch wärst du nicht glücklich und zufrieden und die restlichen Gäste dort auch nicht. Du hättest dann nur den Ruf weg auch noch ein sturer Trampel zu sein der sich selbst wichtiger nimmt als das Brautpaar.
Wahr ist eher, dass er sie gar nicht dabei haben möchte. Er müsste, vermutlich, in der Männerabteilung sitzen und sie alleine zwischen vielen türkisch sprechenden, fremden Frauen.
Ich werde natürlich nicht hingehen. Ich akzeptiere, dass er es nicht möchte. Mir geht es eher darum, wie das funktionieren soll. Es ist ja nicht das erste Mal, dass es zu solchen Momenten kommt. Natürlich ist es nur in seinem Kopf und er kann mir erzählen was er möchte, aber dennoch ist es meiner Meinung nach auch Feigheit
Ich denke auch, dass er selber es nicht möchte und Angst davor hat, dass seine Mutter „sauer“ auf ihn sein könnte. Jedoch hatten wir ja auch nie die Chance zu sehen wie sie auf mich reagiert und die Chance gibt er weder ihr, noch mir, noch ihm selber
Danke für die Nachricht. Das habe ich auch schon gedacht. Dazu hat er mir nur gesagt, dass er mich nicht vorstellen wird. Ich soll also quasi den Kontakt meiden zu seinen Eltern vorrangig Mutter. Er würde mich auch nicht als Bekannte vorstellen. Und mich nach dieser info einfach reindrängen, wäre sicher nicht gut