Trennung?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In erster Linie seit ihr euch natürlich zum Unterhalt verpflichtet. Erstmal wären die Kinder mit Unterhalt dran. Wo werden sie vorwiegend leben nach der Trennung? Strebt ihr das Wechselmodell an? Wenn sie bei dir bleiben: wäre dein Mann leistungsfähig?

Da er ja offenbar einen Vollzeitjob hat und du nur ein paar Stunden arbeitest bislang: Im Trennungsjahr musst du nicht mehr arbeiten. Aber: wäre er auch dir gegenüber noch leistungsfähig nach dem Kindesunterhalt? Spätestens nach der Scheidung bist du dann in der Regel für deinen Unterhalt selbst zuständig. Also Vollzeit...

Wenn ihr euch noch halbwegs versteht, dann könnt ihr zusammen einen Anwalt aufsuchen, der aber nur einen von euch vertreten kann. Der kann schon mal die Vermögensverhältnisse berechnen und wer wie was an Unterhalt zahlen kann und muss.

Denn wenn du vom Amt leben musst, dann wird es eh erforderlich sein, weil das Amt natürlich vorrangig den Noch-Ehepartner in der Pflicht sieht.

Dein Mann hat den Kindern gegenüber einen Selbstbehalt in Höhe von derzeit 1370 Euro bereinigtem Netto. Für den Mindestunterhalt muss er alles tun und sei es bis 48 Stunden die Woche arbeiten. Bleibt darüber hinaus noch Geld "übrig": dir gegenüber hat er einen Selbstbehalt in Höhe von 1510 Euro bereinigtem Netto.

Damit habt ihr schon mal eine Rechengröße. Was Einkommen ist und was in Abzug gebracht werden kann, kannst du den unterhaltsrechtlichen Leitlinien entnehmen:

https://www.famrz.de/arbeitshilfen/unterhaltsleitlinien.html

Ihr müsstest am Ende zwei Wohnungen unterhalten. Idealerweise sollten die nicht allzu weit von einander entfernt liegen. So haben es die Kinder einfacher und der Umgang generell wird erleichtert.

Hier hast du eine umfangreiche Seite zum Thema Trennung und Scheidung:

https://www.scheidung.de/wie-kann-ich-meine-trennung-scheidung-optimal-vorbereiten.html

Melle16121008 
Fragesteller
 14.01.2023, 23:48

Hallo danke für die hilfreiche Antwort 😍

Die Kinder bleiben bei mir und würden jedes zweite Wochenende zu ihm..

Er hat noch einen Sohn aus der letzten Beziehung wo er Unterhalt bezahlt...

Wir verstehen uns bis jetzt auch sehr gut hab das Gefühl besser als vorher bevor wir gesprochen haben...

Ja wollen schauen das wir was zusammen in der Nähe suchen wegen den Kindern...

Vielen Dank für deine Tipps

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Du wirst wahrscheinlich eine vollzeitstelle nehmen müssen

Oder fu beantragt Arbeitslosengeld

Außerdem muss der Vater Unterhalt zahlen

Wenn er das nicht tut bekommst du uvg

Dann fang schon mal an, Dich schleunigst nach einer Vollzeitstelle umzuschauen, denn die wird Dir auch mit zwei Kindern zugemutet werden.

Zwei Kinder zu haben, ist jedenfalls kein Grund auf Kosten der Allgemeinheit zu leben.

Der Unterhalt für die Kinder wird nach der Düsseldorfer Tabelle festgesetzt und ob Dir darüber hinaus noch Wohngeld, Gerichtskostenbeihilfe etc. zustehen, wäre individuell zu klären.

Das kann Dir alles ein Scheidungsanwalt wunderbar erklären.

Als erstes solltet ihr klären, wer die Kinder nimmt, auch wenn du wie es klingt davon ausgehst, dass du es bist.

Optimalerweise wohnt ihr in der Nähe voneinander, falls mal was ist damit der andere leichter einspringen kann.

Nähe zu Verwandten ist natürlich auch hilfreich, falls du arbeiten musst, das Kind krank ist und dein Ex mal nicht kann. Denn auch sein Leben wird dann weiter gehen, nicht immer nach deinem Zeitplan.

Wart ihr verheiratet? Wenn ja mit oder ohne Ehevertrag? Stichwort Zugewinn Gemeinschaft, dir steht wenn Ehe ohne Vertrag die Hälfte des in der Ehe erwirtschaften Vermögens zu.

Allgemein solltet ihr das Thema Geld ansprechen.

Schaue über die Düsseldorfer Tabelle wie viel Unterhalt dein Ex mit seinem Gehalt für die Kinder zahlen muss. Nimm diese Zahlen und rede mit ihm, vielleicht zahlt er ja auch freiwillig mehr.

Finanziell muss sich das so oder so dann einpendeln, wenn ihr beide eure getrennten Wohnungen mit entsprechenden Kosten habt und real seht wie es läuft.

Zudem solltest du dich an den Gedanken gewöhnen nun nicht mehr überwiegend Hausfrau zu Hause zu sein, sondern alleinerziehende Mutter, die prinzipiell ihre Kinder auch selber ernähren sollte -> mehr Stunden arbeiten. Ist stressig und ungemütlich, aber deine Verantwortung. Damit geht es euch finanziell besser und du bist ein gutes Vorbild für die Kinder.

Von daher ist ein wichtiger Punkt, gerade für das jüngere Kind eine Betreuung, sofern es noch nicht im Kindergarten ist. Sowie über das Thema Kind krank, Kinder abholen falls was ist usw. auch mit dem Vater besprechen, hier solltet ihr an einem Strang ziehen und euch beide verantwortlich fühlen.

Sucht zudem zeitnah das Gespräch mit den Kindern, die spüren wenn was im Busch ist und das macht ihnen eher nich mehr Angst oder sie fühlen sich belogen. Erklärt ihnen jeweils altersangemessen, dass die Entscheidung schon final getroffen ist und ihr wenn ihr aus dem Haus auszieht nicht mehr alle zusammen wohnen werdet. Wichtig ist gut auf die Reaktion der Kinder, auch in den nächsten Wochen und Monaten zu achten, da kommen nämlich schnell mal Ängste auf. Und natürlich der gefühlte Verlust eines Elternteils, wenn dieser nicht mehr ständig dort ist. Auch das braucht Zeit, sich an die neue Familienordnung zu gewöhnen. Hier klar den Fokus darauf setzen, dass es eine Sache rein zwischen den Eltern war und die Kinder damit nichts zu tun haben und genau so doll weiter geliebt werden. Manche Kinder geben sich dann nämlich schnell eine Mitachuld oder haben Angst, dass wenn sich Eltern entlieben auch sie bald nicht mehr geliebt werden.

Von daher auch wenn ihr viel um die Ohren habt, achtet auf eure Kinder und deren Reaktionen.

Versucht zudem weiterhin für die Kinder an einem Strang zu ziehen, sie merken schnell wenn was nicht stimmt oder bekommen das Gefühl sich für einem entscheiden zu müssen den sie "mehr lieb haben". Denn ja, gerade zu Beginn müsst ihr beide euer Leben erstmal neu ordnen, wollt ggf. mit der Zeit neue Freiheiten austesten oder was auch immer, aber die Kinder sollten immer an erster Stelle stehen. Problem hier: die Kinder, nicht umbedibgt die private Planung auch was Zeiten betrifft des Ex, ein häufiger Streitpunkt. Beispiel: Du hast einen wichtigen Termin, der Ex soll die Kinder nehmen, hat da aber selber schon was vor und will das nicht absagen als du fragst, da kommt dann schnell das "ich hab sie immer und du sollst dann mal und kümmerst dich dann nicht" in der Wut auf.

Von daher ist hier offene Kommunikation (aber auch nicht wegen jeder Kleinigkeit zu nerven) zwischen euch Eltern sehr wichtig, sprecht klar Grenzen und Themen ab.

Und rechnet damit, dass ihr sie über die Zeit immer mal wieder anpassen müsst.

Klärt zudem dringend das Thema Sorgereht, geteiltes kann gut gegen, aber auch zu ordentlich Konflikten führen. Gerade falls mit der Zrit der kobtakt zwischen euch schlechter wird. Sei es nur, dass für alle möglichen Unterschriften beide Elternteile unterschreiben müssen. Fängt bei einem Reisepass an, den man nur zu zweit abholen kann (bzw. einer beantragt, der andere holt ab, aber beide müssen beim Amt gewesen sein), geht über in einigen Jahren Kontoeröffnung wo beide unterschreiben weiter oder die Anmeldung zur weiterführenden Schule. Auch bei Ausflügen, Klassenfahrten oder ähnlichem in der Schule verlangen einige Schulen bei getrennten Eltern mit geteiltem Sorgerecht beide Unterschriften, dass kann organisatorisch stressig werden, gerade falls ihr irgendwann nicht mehr in der Nähe voneinander wohnt. Hier müsst ihr immer auch mit der Schule offen in der Kommunikation sein, was darf wer alleine und was nicht um unnötige Konflikte zu verhindern.

Nicht mehr zusammen zu leben und Dinge so nicht mehr einfach nebenbei zu klären, birgt einige Probleme die ihr erst mit der Zeit erkennen werdet und die auch je nach Charakter der Personen und wer sich woe viel um was kümmert individuell ist.

Aber keine Sorge: Ja, du bzw. ihr werdet das schaffen.

Und ja, du wirst Fehler machen, dein Ex wird Fehler machen, ihr werdet verschiedene Meinungen zu Themen haben, das könnt ihr nicht verhindern. Ja, es wird Zeiten der Überfordeung geben, vielleicht auch Zeiten wo du alles in Frage stellst und ja, auch DU wirst dich in der nächsten Zeit ordentlich verändern müssen.

Aber ihr werdet es trotzdem schaffen.

Melle16121008 
Fragesteller
 14.01.2023, 23:52

Danke für deine tolle Antwort 😘

Ja ich nehme die Kinder und jedes zweite Wochenende gehen sie zu ihm

Danke für deine Zuversicht 😍

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Mit zwei Kindern in dem Alter kannst du Vollzeit arbeiten. Das wird auch von dir erwartet werden, bevor du irgendwelche Zuschüsse bekommst.