These des Abschnitts (Philosophie)?

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Im Text wird gesagt­, dass wir einer Illusion unterliegen, wenn wir annehmen, dass unsere Welt so beschaffen ist, wie wir sie mit unseren Sinnen und den Verarbeitungsprozessen unseres Gehirns wahrnehmen. Wir meinen, dass genau so unsere Welt gegeben sei. Doch tatsächlich werden uns immer nur bestimmte Konstrukte bewusst, die so angelegt sind, dass sie uns das erfolgreiche Überleben in unserer Welt ermöglichen. Faktisch gibt es ja z.B. keine Berge, sondern nur Aggregate von Gesteinsmassen, die so arrangiert sind, dass wir die größeren Anhäufungen als Berge und die dazwischen liegenden Bereiche als Täler oder Ebenen bezeichnen. So eine Attribuierung (mit einem Ausdruck belegen) ist für die Kommunikation unter uns Menschen hilfreich und überlebensdienlich. Wichtig ist dabei, dass wir Menschen unsere Welt weitgehend über den Lichtsinn gestalten, d.h. die optischen „Gestalten“ sind für uns besonders geeignet zur Orientierung. Fledermäuse oder Fische bilden komplett andere sinnliche Gestalten, die genau für sie optimal zum Überleben in Dunkelheit resp. trüben Wasser dienen. 

Interessant ist dabei die Tatsache, dass diese Theorie eine wirkungsvolle Stütze bekommt, da wir durch unsere technische Erfindungsgabe herausgefunden haben, dass wir im sichtbaren Licht nur einen sehr kleinen Wellenlängenbereich aus dem riesigen Spektrum elektromagnetischer Wellen als Farben sehen. Viele Tiere sehen andere Spektralbereiche und „konstruieren“ sich folglich auch eine andere Welt. Klänge sind für uns keine räumlichen Konstrukte, sondern ganz eigene Phänomene, die wiederum zur Identifikation von Naturphänomenen oder anderen Lebewesen dienen. Fledermäuse dagegen sehen über Klangechos Räume.

Bilanz: Es gibt keine objektive Welt, sondern alle Weltwahrnehmung ist nur über die Bildung von Konstrukten möglich, die bei den unterschiedlichsten Lebewesen immer genau so ausgebildet sind, dass sie in deren Überlebenskampf dienlich sind.

User321412849  02.05.2023, 13:36

Zu deiner Bilanz: Es ist falsch davon auszugehen, dass es keine objektive Welt geben würde, mag unsere sinnliche Wahrnehmung noch so unzulänglich sein, beweist doch unser erfolgreicher Überlebenskampf, dass wir überlebt haben. Warum? Weil die richtigen Entscheidungen getroffen werden konnten aufgrund sogenannter objektiver Erkenntnisse über Natur und Gesellschaft, also in Form von Erkenntnissen, die sich der Welt oder den einzelnen Zielobjekten nahezu hundertprozentig deckungsgleich erwiesen.

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