Teure Klamotten kaufen dumm?

12 Antworten

Kann man machen, muss man aber nicht. Es gibt durchaus auch sehr schöne günstige kleidung.
ich tu sowas nicht seit dem ich einige warheiten über die Textilindustrie gehört habe. Wie zb. : Ein und das selbe kleidungsstück wird u.a anders gelabelt und bei kik für 2,59€ verkauft - während es im markengeschäft mit label 39€ kostet. Beide Produkte identisch in der selben Produktionsstätte hergestellt.
kurz: man zahlt gar nicht für die kleidung sondern für das etikett. Es sei denn du sprichst von Einzelstücken die aus sehr hochpreisigen Rohstoffen hergestellt sind. Dann finde ich es ok und fair mehr dafür zu bezahlen

Tobi0400 
Fragesteller
 23.06.2021, 03:28

Ja das kann durchaus der Fall sein. Du wirst aber in keiner nobel Boutique ein Kick tshirt mit Gucci Etikett finden. Zudem werden diese beinahe ausschließlich in Europa hergestellt zu fairen Stundenlöhnen und anständigen Arbeitsbedingungen. Wenn du hier scheinbar sagst das du gleich bei Kick einkaufen gehst weil woanders ja eh das gleiche mit anderen Etikett zu finden ist dann musst du dir auch im Klaren sein das deine Kleidung dann wohl zum Teil von Kindern unter menschenunwürdigen Bedingungen zusammengenäht wurden.

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13579726  23.06.2021, 03:36
@Tobi0400

nun so waren aber die ergebnisse der recherche in der Reportage! Auch europaweit gibt es katastrophale Arbeitsbedingungen. Ich denke das es schwierig ist als Endverbraucher genaues herauszufinden.

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jgobond  23.06.2021, 12:30

Und auch das ist nur die halbe Wahrheit. Kann nämlich auch sein, daß dieselbe Fabrik morgens billige Stoffe schlampig zusammenschustert und nachmittags teure Stoffe aufwendig verarbeitet.

Ist mit Lebensmitteln das Gleiche. Morgens wird für Bahlsen die Prinzenrolle produziert, nachmittags der Fett- und Zuckergehalt erhöht und für die Discounter Marken gefertigt.

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also ich achte mehr auf Qualität als auf Marken.

Jeans kaufe ich nur von Wrangler - die halten ewig und ich gebe auch kein Geld für destroyed-look aus.

Die Abnutzungserscheinungen kommen bei mir von selber und sind dann auch authentisch ;-)

Was ich auch bescheuert finde - wenn ich draußen jemanden sehe, der auf sein Äußeres achtet und gut gekleidet ist, dann ist das garantiert ein Ausländer oder jemand mit Migrationshintergrund.

Die deutschen erkennt man heutzutage meist an ihrer zur Schau gestellten Geschmacklosigkeit...

Naja meine Lederjacken kosten zwischen mehreren hundert bis tausend Euro, Hemden von Boss und Lloyd können auch mal teurer sein, ansonsten sind meine T-shirts Kosten deutlich weniger.

Was ich davon halte Wie du es machst? Ist mir völlig egal 🤷‍♂️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fakten statt Smalltalk!

Leider beziehst du dich bei deiner Behauptung ausgerechnet auf Gucci. Und das obwohl du in deiner Frage betonst, eben genau diese Marke nicht zu kaufen!

Ich kaufe mir zum Teil recht teure Kleidungsstücke. Hemden oder tshirts für 300€ z.B. (Nicht von Gucci wo fett die Marke drauf steht o.ä)

Du schreibst:

Du wirst aber in keiner nobel Boutique ein Kick tshirt mit Gucci Etikett finden.

Zudem werden diese beinahe ausschließlich in Europa hergestellt zu fairen Stundenlöhnen und anständigen Arbeitsbedingungen.

Diese Annahme ist leider und insbesondere im Bezug auf Gucci falsch!

Warum Stundenlöhne von 2,- EUR weder fair noch anständig sein können und wie der Etikettenschwindel mit "Made in Europe" funktioniert wird im Folgenden leicht verständlich erklärt.

Produktion von Luxus Waren: Vom schönen Schein zur hässlichen Realität

Während günstige Fast Fashion Brands an den Pranger gestellt und wegen schlechter Arbeitsbedingungen und Giftstoffen in Textilien zerpflückt werden, blieb es bisher immer erstaunlich ruhig um die teuren Luxus Marken. Produzieren diese ihre Produkte etwa fairer und nachhaltiger?

Leider ist häufig genau das Gegenteil der Fall. 

Was für viele Konsumenten in einen schönen Schein von Kunsthandwerk und Design gehüllt ist, kommt aus genauso schmutzigen Arbeitsverhältnissen wie günstige Waren – die gleichen Fabriken, die gleichen Arbeiter und die gleichen Baumwollfarmer werden für höhere Margen für möglichst günstiges Geld angeheuert.

Schlechte Arbeitsbedingungen und Glamour aus Heimarbeit

Natürlich lassen sich mit dieser Aussage nicht alle Luxusmarken über einen Kamm scheren. Dennoch hat sich bei bekannten Marken wie Max Mara, Louis Vuitton, Fendi (beide aus dem Hause LVMH) und Gucci erwiesen, dass ihre Ware von billigen Arbeitskräften in Heimarbeit gefertigt werden.

Diese Menschen verdienen gerade mal 2 € in der Stunde, indem sie beispielsweise Pailletten auf Stoffe nähen und anderes feingliedriges Kunsthandwerk ausführen.

Sicherheit durch Arbeitsverträge oder Versicherungen? Fehlanzeige.

Häufig werden diese NäherInnen zusätzlich noch zu spät oder gar nicht bezahlt. Pressesprecher der betroffenen High End Brands wollen die Verantwortung für solche Arbeitsbedingungen wegschieben und weisen den Dienstleistern die Schuld zu, die sie für die Produktion ihrer Designs beauftragen.

Von unterbezahlten ArbeiterInnen oder gar Missbrauch wollen die Brands nichts gewusst haben.

Tatsächlich gehören laut des Fashion Transparency Index Marken wie Dior, Chanel und Dolce & Gabbana zu den undurchsichtigsten Unternehmen,

Warum „Made in Europe“ nur Greenwashing ist

Aber das betrifft doch nur solche Marken, die in Asien produzieren lassen, oder? Steht im Etikett „Made in Europe“, kann man doch davon ausgehen, dass die Menschen, die die Kleidung nähen, fair bezahlt werden?

Leider ist auch das ein Fehlschluss. Erstens betrifft die Aussage im Kleideretikett nur den allerletzten Schritt in der Produktionskette. Das bedeutet, dass nicht unbedingt das gesamte Kleidungsstück in Europa gefertigt worden ist – möglicherweise wurde es hier z. B. nur noch für den Verkauf verpackt. Alle vorherigen Produktionsschritte könnten auch in Billiglohnländern gemacht worden sein.

Zweitens sind Hersteller in Europa nur verpflichtet, den Mindestlohn zu zahlen, und der liegt in vielen Ländern Europas immer noch weit unter dem, was man zum Leben braucht.

In Ländern wie Bulgarien, Georgien oder der Ukraine deckt der Mindestlohn nur 20 % von dem ab, was ein Mensch hier zum Leben braucht.

Zudem kämpfen in osteuropäischen Ländern vor allem Frauen nicht nur mit zu geringen Löhnen, sondern zusätzlich mit Geringschätzung ihrer Arbeitskraft und mit Missbrauch am Arbeitsplatz.

Umfangreiches Hintergrundwissen und die Empfehlung sich zu informieren findest du hier:

http://sustylery.de/high-end-fashion-wie-fair-sind-luxus-marken/

Tipp:

Wenn ihr euch also mit einem etwas teureren Teil mal was gönnen möchtet, dann investiert doch in ein nachhaltiges Kleidungsstück – damit könnt ihr anderen zeigen, dass euch die Umwelt und andere Menschen mehr am Herz liegen als goldglänzende Logos.

Meine persönliche Meinung ist:

Mit verantwortlich für die asoziale und systematische Ausbeutung abhängiger Arbeitskräfte auf Kosten von Profitgier, ist die Akzeptanz und Verbreitung nicht geprüfter Halbwahrheiten.

Niemand verlangt von dir auf den Konsum solcher Kleidung zu verzichten.

Doch aus Bequemlichkeit die tatsächlichen Produktionsbedingungen zu verniedlichen ist unverantwortlich.

Die Wahrheit ist wohl das Mindeste, worauf diese Menschen ein Recht haben!

Mein Tipp:

Du solltest dich besser informieren und Sachverhalte ggf. auch hinterfragen!

Wenn du dich damit wohl fuehlst und es dir leisten kannst, ist es doch voellig in Ordnung. Nur darauf kommt es schliesslich an.

Mir ging es in juengeren Jahren ebenso. Ich fuehlte mich in teuren Edelklamotten einfach wohler. Genau wie bei dir habe ich damals aber auch nur solche gekauft, bei denen das Markenlogo nur sehr dezent angebracht war. Beispielsweise "Camp David" (um mal ein Extrembeispiel zu nennen) waere bei mir nie in den Kleiderschrank gekommen.

Mit zunehmendem Alter ist diese Vorliebe aber immer staerker vertschwunden und inzwischen habe ich so gut wie gar keine Markenklamotten mehr. Dafuer fangen meine Soehne jetzt damit an.