Taktstriche?

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Hallo Christian,

Taktstriche sind, was man unmittelbar sieht. Das Entscheidende sind die Takte, die durch die Taktstriche sichtbar werden. Sie haben ihren Sinn in zweierlei Hinsicht:

Formal

Musik ist nie etwas gänzlich unstrukturiertes, sie hat Form und Struktur. Große Werke sind in mehrere verschiedenartige Sätze unterteilt, diese in Teile und Abschnitte, und diese wieder in Phrasen und zuletzt - Takte.
Es ist für den musikalischen Ausdruck von entscheidender Bedeutung, ob ein Stück in einem geraden Takt (z. B. 4/4-Takt oder 2/2-Takt) oder in einem ungeraden Takt (z. B. 3/4-Takt) steht.

Optisch

Ein Notentext soll nicht nur irgendwie lesbar sein, er soll gut lesbar und möglichst schnell zu erfassen sein.
Unsere Notenschrift wurde über Jahrhunderte weiterentwickelt. Die Lesbarkeit hat dabei immer eine Rolle gespielt, in den vergangenen 500 Jahren wahrscheinlich sogar die größte. So werden verschiedene Tonlagen in verschiedenen Notenschlüsseln notiert, schnelle Noten nach einem bestimmten System mit Balken versehen usw. Man könnte da vieles aufzählen.
Auch hier spielen die Taktstriche eine wichtige Rolle: Sie helfen dabei, Einheiten und Strukturen - auch rhythmische - schnell zu erfassen.

LG
Arlecchino

Wozu braucht man Taktstriche und warum fällt es damit leichter Rhythmussilben zu lesen. Brauche es bitte schnell für Musik, da ich es nicht verstehe und keiner es weiß, den ich gefragt habe.

huhu, zunächst: warum stellt man Euch eine solche Frage, wenn Ihr es nicht versteht, oder man Euch noch nichts dazu beigebracht hat, oder sollt Ihr im Internetz forschen? Vor ein paar hundert Jahren hat man noch gar keine Taktstriche verwendet. So konnte man den Melodieverlauf viel schöner erkennen, und die stellen, die z.B. akzentuiert sind. Seit Musik komplexer wurde und vor allem außer Gesang Instrumentalmusik immer mehr Platz nahm in der Musikgeschichte, ist man zu einer mehr mathematischen Darstellungsweise übergegangen. Der Taktstrich ist so ziemlich das unmusikalischste, was es in der Musiknotation gibt. Aber wenn man sich eine größere Partitur vorstellt, mit Bläsern, Streichern, Chor, dann zeigen uns die Taktstriche, halt von oben nach unten gezogen, was genau auf gewisse Betonungen zusammenkommt. Das ist dann später für die richtigen Dirigenten, die es ja so erst Anfang des 19. Jahrhunderts gab, schon ein wichtiges Werkzeug. Schau Dir mal ein paar Seiten der Partitur der Oper "Salome" von Richard Strauss an (gibts bei IMSLP.org zu sehen)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe in Köln Musik studiert.Klavier, Horn, Dirigieren.
hoermirzu  04.05.2021, 18:23

Obwohl die gesamte Notenschrift erst zu Musik wird, wenn man sie zumindest liest, besser lesen kann.

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