Sturm und Drang Epoche Literatur Gedicht Ein Traum, Ein Traum ist unser Leben?

2 Antworten

Leider liegt deinerseits eine Irreführung vor: Du hast das Herder-Gedicht völlig falsch zitiert. Da Herder als Lyriker nicht so richtig bekannt ist (vielleicht ist er auch verkannt), habe ich erst jetzt nachgesehen. Richtig wiedergegeben, ist "Ein Traum ist unser Leben..." nämlich ein gutes Gedicht:

Ein Traum ist unser Leben... Gedicht von Johann Gottfried Herder

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben

Auf Erden hier;

Wie Schatten auf den Wogen schweben

Und schwinden wir

Und messen unsere trägen Schritte

Nach Raum und Zeit

Und sind, wir wissen´s nicht, in Mitte

Der Ewigkeit.

Woher ich das weiß:Recherche
fahrudin2 
Fragesteller
 08.12.2021, 17:03

Kannst du das Gedicht bitte normal erklären was der Autor damit meint?

Danke

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Haldor  08.12.2021, 20:09
@fahrudin2

Haldorvor 2 Tagen

@fahrudin2

Dieses Gedicht soll das Gleiche ausdrücken wie der Vers von Shakespeare aus dem Drama „Der Sturm“: Wir sind aus selbem Stoff gemacht wie Träume, und unser kleines Leben ist eingebettet in Schlaf.“ Beleg: "ein Traum, ein Traum ist unser Leben."

Die Flüchtigkeit unseres irdischen Seins soll außerdem veranschaulicht werden mit dem Satz „wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir“. "Schwebende Schatten", wie schnell sind sie weg; das wird auch durch das Verb "schwinden" ausgedrückt, d.h. sie verschwinden.

Dann der Vergleich mit den Wogen, auf denen wir als Schatten schweben. Rasch ist die Woge dahin, soll heißen: rasch sind wir verschwunden"; also auch hier: Flüchtigkeit des Lebens.

Dann soll unser totales Nichtwissen, das auf Trägheit beruht, verdeutlicht werden: wir befinden uns nämlich in der Mitte der Ewigkeit und merken es nicht, weil wir zu faul sind ("träge Tritte"); "träge", wie wir sind, orientieren wir uns an Raum und Zeit, dabei ist das ein Richtmaß, das für die Ewigkeit nicht gilt.

@fahrudin2

Hab' ich doch gemacht! Ich wiederhole (jetzt ohne meine Abwertungen): Dieses Gedicht soll das Gleiche ausdrücken wie der Vers von Shakespeare aus dem Drama „Der Sturm“: Wir sind aus selbem Stoff gemacht wie Träume, und unser kleines Leben ist eingebettet in Schlaf.“ Beleg: "ein Traum, ein Traum ist unser Leben." Die Flüchtigkeit unseres irdischen Seins soll außerdem veranschaulicht werden mit dem Satz „wie Schatten schwinden wir“; dann der Vergleich mit den Wogen, wo wir schieben und dann "schwinden". Rasch ist die Woge dahin, rasch sind wir "geschwunden"; also auch hier: Flüchtigkeit des Lebens. Dann soll unser totales Nichtwissen verdeutlicht werden: wir befinden uns in der Mitte der Ewigkeit und merken es nicht, weil wir zu "träge" sind ("träge Tritte"); "träge", wie wir sind, orientieren wir uns an Raum und Zeit, dabei ist das ein Richtmaß, das für die Ewigkeit nicht gilt.s. Dann unser totales Nichtwissen soll verdeutlicht werden: wir befinden uns in der Mitte der Ewigkeit und merken es nicht, weil wir zu "träge" sind ("träge Tritte"); "träge", wie wir sind, orientieren wir uns an Raum und Zeit, dabei ist das ein Richtmaß, das für die Ewigkeit nicht gilt.

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Ein schlechtes Gedicht! Ich wusste gar nicht, dass Herder solche stümperhaften Verse geschrieben hat. Allein der Vers „wie Schatten auf den Wogen schieben… wir“ enthält gleich drei missglückte Metaphern; wie kann ein Schatten auf den Wogen sein! Und auch noch schieben! Und schließlich schwinden! Am Schluss müsste es doch heißen: “sind in der Mitte der Ewigkeit“

Dieses sog. Gedicht soll wohl das Gleiche ausdrücken wie der geniale Vers von Shakespeare aus dem Drama „Der Sturm“: Wir sind aus selbem Stoff gemacht wie Träume, und unser kleines Leben ist eingebettet in Schlaf.“ Die Flüchtigkeit unseres irdischen Seins soll veranschaulicht werden mit dem Satz „wie Schatten schwinden wir“; dann der Vergleich mit den Wogen, wo wir schieben (schlechte Metapher und schlechtes Deutsch). Rasch ist die Woge verschwunden; also auch hier: Flüchtigkeit.

Dann unser totales Nichtwissen: wir befinden uns in der Mitte der Ewigkeit und orientieren uns doch an Raum und Zeit, ein Richtmaß, das für die Ewigkeit nicht gilt.

Na, ob der Herder wirklich so ein verunglücktes Gedicht geschrieben hat?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
fahrudin2 
Fragesteller
 07.12.2021, 12:03

Es hat keiner nach deiner persönlichen meinung gefragt, beantworte doch bitte die frage.

B.z.w übersetz mir bitte das Gedicht.

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Haldor  07.12.2021, 12:26
@fahrudin2

Hab' ich doch gemacht! Ich wiederhole (jetzt ohne meine Abwertungen): Dieses Gedicht soll das Gleiche ausdrücken wie der Vers von Shakespeare aus dem Drama „Der Sturm“: Wir sind aus selbem Stoff gemacht wie Träume, und unser kleines Leben ist eingebettet in Schlaf.“ Beleg: "ein Traum, ein Traum ist unser Leben." Die Flüchtigkeit unseres irdischen Seins soll außerdem veranschaulicht werden mit dem Satz „wie Schatten schwinden wir“; dann der Vergleich mit den Wogen, wo wir schieben und dann "schwinden". Rasch ist die Woge dahin, rasch sind wir "geschwunden"; also auch hier: Flüchtigkeit. Dann unser totales Nichtwissen soll verdeutlicht werden: wir befinden uns in der Mitte der Ewigkeit und merken es nicht, weil wir zu "träge" sind ("träge Tritte"); "träge", wie wir sind, orientieren wir uns an Raum und Zeit, dabei ist das ein Richtmaß, das für die Ewigkeit nicht gilt.

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