Studium oder IHK-Weiterbildung?
Hallo liebe Community,
ich bin 23 Jahre alt und beende in etwa einer Woche meine Ausbildung zum Industriekaufmann. Meine schulischen und betrieblichen Leistungen waren über die gesamte Ausbildung konstant gut, wodurch ich auch nur zwei statt der üblichen drei Jahre gelernt habe (halbes Jahr später angefangen, halbes Jahr früher ausgelernt). In den schriftlichen Prüfungen habe ich gute Ergebnisse erzielt und ich denke, dass ich den Abschluss mit der Note 2 machen werde.
Zu meinem Bedauern habe ich den zuletzt gewonnen Ehrgeiz erst nach meiner Zeit auf dem Gymnasium entwickelt, wodurch ich auch über kein Abitur, sondern nur über den schulischen Teil der Fachhochschulreife verfüge. Dadurch kam das Studium an einer Universität niemals infrage. Mit dem Abschluss meiner Berufsausbildung erhalte ich die vollständige Fachhochschulreife und mir eröffnet sich die Möglichkeit, ein Fernstudium mit Bachelor-Abschluss in BWL und Wirtschaftspsychologie zu machen.
Dabei stehe ich vor folgendem Dilemma:
Macht es Sinn, nach meinem Berufsabschluss als Industriekaufmann das Studium (Dauer: ca. 4 Jahre, Kosten: ca. 14.000 €) zu absolvieren oder wäre ich mit einer IHK-Weiterbildung zum Gepr. Wirtschaftsfachwirt (Dauer: ca. 2 Jahre, Kosten: ca. 4.000 €) besser bedient?
Kann mir dazu jemand einen guten, sachlichen Rat geben?
5 Antworten
Das kann man wohl kaum generell beantworten, da das schon eine klar normative Antwort wäre. Trotzdem erlaube ich mir hier einige Bermerkungen:
Eine enge kaufm. Spezialisierung ist, meiner Meinung nach, einer Breitbandausbildung bei einer IHK-Weiterbildung immer vorzuziehen. Gründe: der Arbeitsmarkt mit einer Vielzahl an Bachelor Betriebswirten von den Hochschulen. Die können aber z.B. einem guten Bilanzbuchhalter auf seinem Gebiet nicht unbedingt paroli bieten.
Du könntest mit drei Jahren Berufspraxis zu deutlich überschaubareren Kosten als sog. "Beruflich Qualifizierter" an der Fernuni Hagen studieren. Nur ist das dort nicht gerade ein Kinderspiel. Die Fernuni Hagen rangiert in BWL mit auf den oberen Plätzen in Deutschland !!
Während der drei Jahre, könntest Du dich schon mal als sog. Akademiestudierender Kurse aus dem normalen Vorlesungverzeichnis belegen. Das würde ich Dir dringend raten, falls Du sowas vorhast, allein um zu testen, ob Du da zurecht kommst. Meine Empfehlung: Belege zunächst mal den Brückenkurs Mathematik. Kann nicht schaden !
http://www.fernuni-hagen.de/studium/studienangebot/vorbereitendekurse.shtml
Hi,
wenn ich die Studiendauer und die Kosten, die du genannt hast, nicht anschaue, dann würde ich sagen: mach das Studium.
Der Wirtschaftsfachwirt ist zwar sicherlich nicht schlecht. Aber ich denke ein Bachelor-Abschluss ist noch ein bisschen besser angesehen. Und falls dich der Ehrgeiz weiter packt könntest du auch noch ein Master anhängen.
Außerdem hättest du durch deine Ausbildung nach dem Studium einen deutlichen Vorteil gegenüber Absolventen ganz ohne Berufserfahrung.
Wenn ich mir die Kosten und dauer anschaue, dann muss ich sagen: Ich weiß nicht was besser ist.
Aber wir kommst du denn auf solche Werte? Und welche Studien-Form hast du dir bereits angeschaut? Bzw. warum muss es ein Fernstudium sein?
Ein reguläres Studium an einer FH kannst du ja bereits in 3 1/2 Jahren absolvieren. Dabei hast du dann keine Studiengebühren.
Von den Fernhochschulen ist die FernUni-Hagen soweit ich weiß die günstigste. Dort kostet ein Bachelor in BWL ca. 2000€.
Oder du könntest ein Duales Studium absolvieren. Dabei hast du keine Studiengebühren, eine Studiendauer von etwa 3 Jahren und du verdienst etwas Geld.
Ok...
Berufsbegleitende Studiengänge kosten meistens Geld... auch an "normalen" FH's.
Aber die Fernuni Hagen ist wirklich sehr günstig und hat einen guten Ruf. Ich persönlich habe damit noch keine Erfahrung. Aber ich werde mich dort jetzt für einen Master-Studiengang einschreiben. (Dort ist es noch bis zum 30.01. möglich sich für das kommende Semester einzuschreiben)
Ansonsten könntest du den Betrieb, der dich eingestellt hat, auch Fragen ob sie dich bei einem Studium finanziell unterstützen würden, bzw. ob du dort auch ein duales Studium machen könntest.
Hallo!
Ich würde die Entscheidung von der mittelfristig vorhandenen Finanzlage abhängig machen ------> 10000 Euro sind eine satte Differenz zwischen beiden Möglichkeiten & es gibt noch ein Thema, das tiefer wiegt: Nur weil man studiert hat, ist es nicht gesagt, dass man hinterher als Studierter/Graduierter auch automatisch eine hochdotierte Anstellung oder überhaupt etwas findet. Durch den Akademikerüberschuss, der sich langsam aber sicher abzeichnet, wird sich dieses Problem nur noch verschärfen.
Ich würde mir das ganz genau überlegen & ich persönlich würde nicht zum Studium tendieren -----> das solltest aber hier du für dich entscheiden. Kleiner Rat: Unterhalte dich diesbezüglich mal mit deinem Ausbilder/Berufsschullehrer oder mit deinen Eltern/älteren Geschwistern.
Alles Gute :)
Hi, eines meiner Kinder hat einen ähnlichen Berufsweg fast hinter sich, den du u.U. anstrebst.
Ausbildung gemacht, ok.
Dann irgendwann einen Fachwirt, nebenberuflich gemacht. Sehr gut abgeschlossen. Dazu muß gesagt werden, nebenberuflich und als Fernstudium (mit Präsenzphasen je Semester) fordert eine Menge Disziplin (und auch Urlaub).
Dann reichte es immer noch nicht, also Studium an einer FH (Vollzeit) aufgenommen.
Im nachhinein hätte man sich den Fachwirt ersparen können, ja es gab/gibt Vorteile, manches vom Stoff war schon bekannt.
Ganz großer Vorteil ist jetzt, da das Studium zu Ende geht, die bereits vorhandene Berufserfahrung.
Du bzw. deine Eltern würden im Moment bei einem Vollzeitstudium noch Kindergeld bekommen. Bafög würde im Moment wahrscheinlich noch elternabhängig sein, wennn die Eltern nicht leistungsfähig oder nicht so leistungsfähig sind, wäre es auch egal.
Also, auch über die Finanzierung muß man sich
Gedanken machen. Unser Kind z.B. hat eine PKW der schon das Schonvermögen des Bafögs um ein mehrfaches überschreitet. Da wäre nämlich auf Grund des Berufsleben schon elternunabhängiges Bafög möglich gewesen. Aber Ersparnisse und....
Fachwirt-Ausbildung wird auch vom sogenannten Meister-Bafög gefördert, wie das mit dem Fernstudium wäre, weiß ich nicht.
wenn du sehr schnell machst kannst für wenig geld noch einsteigen für ein bwl studium an einer staalichen uni? bs 30.01.2017
http://www.fernuni-hagen.de/wirtschaftswissenschaft/studium/studiengaenge/bachelor_wiwi/
da kannst auch wenn du noch nicht deinen abschluss hast einsteigen notfals als gasthörer?
aber lass dich dort beraten nur schnell? oder nächste möglichkeit im herbst?
eine private fernuni möchte nur knebelvertäge, die ich nie machen würde? und sind sehr teuer?
Zunächst erstmal: Danke für die Antwort!
Ich muss zugeben, zu Dauer und Kosten für den Bachelor habe ich mich auf Empfehlung meines Schwagers nur über die Euro-FH informiert. Hier hat mich der kombinierte Studiengang gleich angesprochen.
Es muss auch nicht zwangsläufig ein Fernstudium sein. Im Gegenteil: Ich würde mich viel lieber mit Präsenzveranstaltungen bei einem örtlichen Bildungsträger weiterbilden, was auch viel besser zu meinem eigenen Lernstil passt. Da hält sich nur leider das Angebot in meiner Umgebung stark in Grenzen.
Mit ist wichtig, dass ich mich berufsbegleitend weiterbilden kann, vor allem, weil ich direkt im Anschluss an meine Ausbildung in einem neuen Unternehmen eine sehr gute Stelle antrete.