Strahlfäule, tiefe Riss im Strahl
Hallo,
ein Pferd bei uns im Offenstall hat Strahlfäule mit tiefen Rissen im Strahl. Gemistet wird zwei Mal täglich und mit Stroh eingestreut. Hufschmied kommt auch regelmäßig um die Hufe auszuschneiden, sind alles Barhufer. Das Problem hat das Pferd bereits mitgebracht, aber wir bekommen es nicht in den Griff.
Hab es in letzter Zeit mit Betaisodona und Mullbinden behandelt. Die Hufe werden zwei Mal täglich ausgekratzt.
Nun wollte ich den starken schwarzen Tee testen, da ich ungerne mit der Chemiekeule zu schlagen will, da der Riss schon so tief ist und die Stoffe die Lederhaut meist auch mehr reizen und das Wachstum vom Horn behindern.
Was halten ihr von Hufe gut auskratzen mit Essigwasser (Apfelessig/ Wasser 50:50) gut reinigen und dann mit schwarzen Tee getränkte Mullbinden tamponieren?
Danke für die Tipps ;)
Lieben Gruß, Lila
5 Antworten
Hufe reinigen jodoformäther ist super, !!!!!! nicht einwickeln den Huf. immer schoen sauberhalten den Strahl,solange keine grundliegende erkrankung vorliegt und das Pferd nicht lahmt werdet ihr das Problem schnell in den Griff bekommen ..achtung Jodoform ist kein..Mittel das auf dauer (sprich wenn der Huf wieder gesund ist) genommen werden darf dann zur verfestigen zinksalbe.oder auch mal teer. such dir immer nur Hufbearbeiter die praktische Erfahrung haben und sich ständig weiterbilden..Finger weg von Halbweisheiten und theoretiker..lieber eine alten erfahrenen Hufschmied!!
Mein Hufschmied hat mir gesagt, dass die Strahlfäule von den Bakterien im Kot der Pferde kommt. Eine ungünstige Stellung des Hufes kann diese natürlich auch begünstigen, aber ohne die Bakterien hätte auch ein Problemhuf keine Strahlfäule.
Mein Pferd war bis er zu mir kam Springpferd bis M und wurde überwiegend in der Box gehalten, weshalb er an drei Hufen starke Strahlfäule hatte. Außerdem hat er eine leichte Fehlstellung der Hinterbeine, weshalb er sich die Hufe außen mehr abläuft als innen und der Strahl somit auch näher am Boden ist. Den ersten Sommer bei mir ist die Strahlfäule an einem Huf von alleine weggegangen, da er nur noch maximal 8h am Tag in der Box stand. Die Hinterhufe waren/sind etwas hartnäckiger. Erst habe ich es mit dem Strahlsan von Loevet probiert, ist ein etwas sanfteres Mittel, hat aber leider NULL geholfen. Dann habe ich angefangen, den Strahl mit Desinfektionsmittel auszuwaschen und dann mit Watte zu stopfen. Damit habe ich den Strahl trocken bekommen, aber durch die Mullbinden konnte der Strahl nicht wieder so gut zusammen wachsen und hätte ich sie weggelassen wäre die Fäule wieder angefangen. Aus der Apotheke habe ich dann ein hauseigenes "Strahläulemittel" bekommen, zusammengesetzt aus Jodoform und Ethanol. Das Ergebnis war unglaublich. Alle 2 Tage angewendet, zeigte sich schon nach den ersten 2 Behandlungen eine deutliche Verbesserung. Heute hat er nur noch an einem Huf ganz leichte Fäule, die sich aber auch langsam zurückbildet. Da das Zeug sehr aggressiv ist, sollte es man nicht zu oft benutzen. Für sehr fortgeschrittene Strahlfäule ist es aber zu empfehlen, da es sofort austrocknet und die Bakterien vernichtet. Ich verwende es jetzt nur noch etwa 1x wöchentlich und sehe zu dass mein Pferd so trocken wie möglich steht. Eine Hufpflegerin hat mir auch empfohlen, dieses bei Hufrissen oder- brüchen anzuwenden, da diese auch oft durch Bakterien hervorgerufen werden und das Mittel die dann auch vernichtet.
Auf Dauer werden Ihr das Problem nur in den Griff kriegen, wenn das Pferd in einen Paddock mit Unterstand ohne Einstreu kommt, wo z.B. der überdachte Bereich mit Gummimatten ausgelegt ist. Wo Einstreu ist wird hingestrahlt und der Ammoniak greift bei empfindlichen Pferden unweigerlich die Hufe an.
Ja, meine haben Gummimatten im Unterstand, es wird nicht eingestreut. Zugegeben, sie liegen am allerliebsten draußen auf Erdboden... Um den Unterstand herum haben wir uns Riedwiesenhofplatten gegönnt, zum Befestigen, sonst ist das hier im Winter eine einzige Matschpampe... Weiter weg vom Unterstand ist es auch nach schweren Regenfällen recht zackig wieder trocken und nicht matschig.
Das Problem bei der Stroheinstreu ist, dass die Pferde ja extra zum Strahlen ins Stroh gehen. Und das Stroh saugt eben, selbst wenn man penibel mistet, den Urin immer auf und gibt ihn, wenn das Pferd auf dem Stroh läuft oder steht, wieder an den Huf ab. Auf die blanken Gummimatten strahlen die Pferde nicht, das spritzt ja, da gehen die zum Strahlen lieber irgendwo in den Paddock oder in eine Brennesselecke. Dort halten sie sich aber nicht großartig auf, da hängen keine Heunetze etc. und der Urin fließt nach unten ins Erdreich ab. Wir hatten vor Jahren auch mal eine Norwegerin hier stehen, die hat bei jeglicher Einstreu rappzapp Strahlfäule gekriegt. Bei der einstreulosen Haltung wurden die Hufe in kürzester Zeit gesund und stabil.
Mh ok, bin selbst noch neu in dem Stall im Sommer wurde da nicht so eingestreut wie jetzt, da bestand das Problem auch schon, also auch ohne Einstreu.
Aber dann werden wir wohl mal auf die Suche nacht guten Matten gehen, welche habt ihr?
Gebrauchte Kuhstallmatten, die habe ich 15 Euro das Stück bekommen.
Ja das wäre die Lösung, wenn eine Strahlfäule irgendetwas mit Schmutz, Nässe und Ammoniak zu tun hätte - hat sie aber nur äußerst wenig. Eine Strahlfäule entsteht aus unzureichender Hufbearbeitung - der Huf steht unter Spannung, wenn diese Spannung bereinigt ist braucht man sich keine Sorgen um Strahlfäule mehr machen.
Der gute Hufschmied ersetzt also das Ausmisten? Ein interessanter Ansatz. Somit müsste man auch die Moderhinke bei Schafen durch eine entsprechende Klauenbearbeitung verhindern können.
Nö ein guter Hufbearbeiter (Huforthopäde) ersetzt das ausmisten - ein Huf der richtig gestellt ist dem macht Nässe, Unrat und Urin wenig aus - na ja man sollte gar nicht ausmisten müssen wenn die Pferde in Offenstallhaltung. Und dein vergleich hinkt sehr stark ein Huf ist was ganz anderes als eine Klaue.
Das Problem bekommt ihr mit diversen Mittelchen eigendlich nicht in den Griff - ein Huforthopäde soll sich mal die Hufe genauer ansehen - bei Spannungen im Huf und falscher Hufstellung entstehen Probleme wie Strahlfäule erst. Also Nr. 1 Huforthopäde holen, Nr. 2 Hufe richtig bearbeiten lassen, Nr. 3 mit Zahnpasta (normale Paste) kann man das dann behandeln. Aber ohne richtige stehende Hufe wird das Problem immer wieder auftauchen.
Ist das billigste und wirksamste das ich bisher kennengelernt habe.
Wir haben das mit "jodoformäther" Super in den Griff bekommen. Gibt es allerdings nicht mehr in allen Apotheken. Musst du mal in mehreren fragen und sagen wozu du es brauchst! Jodoformäther wird mit dem Pinsel in den Strahl und den tiefen Furchen im Huf eingetupft. Aber Vorsicht, es ist ein Betäubungsmittel! Nicht tief einatmen und im freien Auftragen!
Hallo,
Jodofornäther haben wir jetzt besorgt, habe aber das hier gelesen "Jodoformäther 10 % Lösung, Jodogel etc. Vorsicht: Bei tiefen Defekten reizen diese Substanzen die Lederhaut oder es kann (bei längerer Anwendung) sogar Hufkrebs entstehen!"
und da der Riss bereits sehr tief ist hab ich bedenken, ob dass das Richtige ist.
Also, ich kann nur sagen dass es bei meinem Prima funktioniert hat. Sollte es nach wenigen Wochen nicht anfangen zu heilen und zuzugehen, dann würde ich es auch nicht weiter benutzen, aber probier es aus :)
Pferde haben einen Paddock mit Unterstand, der Stroh soll dafür sorgen dass sie nicht direkt im Mist und v.a. dem Urin stehen und quasi als Polsterung dienen, über Gummimatten haben wir auch schon nachgedacht.
Hast du da gute Erfahrungen mit gemacht?