Strafarbeit 6-seitige Erörterung

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde folgende Gesichtspunkte zur Sprache bringen: Beginnen würde ich mit zwei Gegenfragen.

  1. "Warum soll man während des Unterricht nicht reden dürfen?"
  2. "Ist vielleicht die Art des Unterricht das Problem und nicht das Reden?"

Dann würde ich klären, warum das Reden wichtig ist. Es dient der Kommunikation und der Verständigung und es ist ein wirksames Mittel, um ein Problem zu erörtern. Durch das Reden kommt man zu neuen Erkenntnissen. Es zu verbieten, ist also kontraproduktiv, wenn es um das Lernen geht. Und wegen des Lernens gehst Du ja wohl in die Schule.

Das Lehrer sich von dem Gerede der Schüler gestört fühlen, liegt daran, dass sie glauben den Schülern Vorschriften machen zu dürfen, was diese zu lernen haben. Woher nehmen Lehrer das Recht, Schüler ungefragt zu belehren? Dieses Recht stammt aus einer völlig veralteten Schultradition. Es zeugt von dem Glauben, Schüler seien dumm und würden ohne Belehrung nicht lernen. Was für eine Arroganz der Lehrer!

Zu diesem Thema kannst Du einen amerikanischen Pädagogen zitieren: "Jedes Mal, wenn wir versuchen, jemand anderem etwas beizubringen, ohne dass wir dazu aufgefordert oder darum gebeten wurden, übermitteln wir dieser Person, ob wir es wissen oder nicht, eine doppelte Botschaft. Der erste Teil der Botschaft ist, ich bringe Dir etwas Wichtiges bei, aber Du bist nicht schlau genug, zu sehen, wie wichtig es ist. Wenn ich es Dir nicht beibringen würde, würdest Du Dir wahrscheinlich nie die Mühe machen, es herauszufinden. Die zweite Botschaft, die unaufgefordertes Lehren der anderen Person übermittelt, ist: was ich Dir beibringe ist so schwierig, das Du es niemals lernen könntest, wenn ich es Dir nicht beibringen würde. Diese doppelte Botschaft von Misstrauen und Geringschätzung wird sehr deutlich von Kindern verstanden, weil sie außerordentlich gut im Empfangen von emotionalen Botschaften sind. Es macht sie wütend. Und warum sollte es auch nicht? Alles unaufgeforderte Lehren enthält diese Botschaft von Misstrauen und Geringschätzung." Aus: Teach your own, 1981, S. 129

Wenn Schüler reden, liegt es meistens daran, dass sie nicht interessiert, was die Lehrer da vorne erzählen. Es ist belanglos für sie. Also müsste der Lehrer sein Verhalten ändern und nicht der Schüler. An einigen Schulen hat man das schon erkannt und hat den Unterricht völlig anders organisiert. Frontalunterricht ist dort abgeschafft. Stattdessen kann sich jeder Schüler am Morgen des Schultages selbst aussuchen, in welchem Fach und welchen Teil des Lehrplans erarbeiten möchte und dann geht er in das entsprechenden Lernbüro. Pro Jahr muss er bestimmte Lernbausteine abarbeiten. Klassen, wie an normalen Regelschulen gibt es dort nicht. Es lernen immer die Schüler aus 3 Jahrgangsstufen zusammen und das Reden ist ausdrücklich erwünscht. Die Schüler fragen sich nämlich gegenseitig, wenn sie nicht weiter wissen und die Lehrer greifen nur dann ein, wenn die Schüler sie darum bitten.

Das ist eine völlig andere Art des Unterrichts und kein Lehrer muss sich von Gequatsche der Schüler genervt fühlen.

Wahrscheinlich sind jetzt noch keine 6 Seiten voll. Aber das ist auch egal. Der Lehrer wird so perplex sein, dass er über die 6 Seiten gar nicht mehr nachdenkt. Sag einfach, Du hast alles aufgeschrieben, was Dir in den Sinn gekommen ist. Wenn Du ihm noch eine Schule nennen willst, die nach dem von mir beschriebenen Konzept arbeitet, kannst Du auf diese Seite gehen.

www.ev-schule-zentrum.de/index.php?id=aktuell

Übrigens gibt es an dieser Schule eine Veranstaltungsreihe, die heißt "Schüler schulen Lehrer". Die ist so erfolgreich, dass sie bis November ausgebucht ist. Da kann Dein Lehrer/Deine Lehrerin ja mal hingehen.

Dann lernt sie, dass er oder sie der- oder diejenige ist, der/die Dich stört und nicht umgekehrt.

Gruß Matti

Kuhlmann26  26.07.2014, 12:48

Ich freue mich, dass Du ernst genommen hast, was ich geschrieben habe und danke Dir für den Stern.

Gruß Matti

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Versuch mal mit ner Einleitung, von wegen Kommunikation und Menschen wie wichtig diese ist, dann kannst du weiter gehen, dass Kommunikation von Intelligenz deutet und auch Menschen diese Nutzen. Dann erörterst du Vorteile von wegen was ohne diese nicht möglich wäre und Nachteile, dass dadurch Gefühle ausgelöst werden wie Wut, Liebe und ähnlichem ;)

Wie bitte kann man eine beanstandete Frage freigeben, die letztlich nur dazu dient, die Schulung des Unrechtsbewusstseins auf andere Personen abzuwälzen?

Das ist mir unverständlich.

Kuhlmann26  03.07.2014, 18:12

Das fehlende Unrechtsbewusstsein liegt wohl auf Seiten des Lehrers oder der Lehrerin. Er/Sie hat noch nicht verstanden, dass sein/ihr Verhalten das Problem ist und nicht das des Fragestellers. Siehe auch meine Antwort.

Ich verstehe nicht, warum man die Frage beanstanden sollte.

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Da musst Du schon selber drauf kommen, sonst nützt die Strafarbeit ja nix. Aber 6 Seiten? Na herzlichen Glückwunsch :(

Das ist natürlich doof. Man sollte nicht reden weil...

... man den Unterricht verpasst

...man schlechte Noten kriegt

...man vielleicht keinen Schulabschluss bekommt durch schlechte Noten

...man deshalb (kein Abschluss) keinen Job bekommt

Man sollte reden weil...

...manche Fächer sind einfach nur todlangweilig!

...es wird da ja nicht jede Stunde das Evangelium verkündet oder so :D

Naja musst du überlegen ob du auch die contra Argumente anbringen willst, weil das könnte der Lehrer nicht so gut finden :D