Stimmt es, dass man mit Briefmarken genauso bezahlen kann wie mit Geld?

13 Antworten

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Die Frage wurde schon so oft gestellt und wird gern beantwortet. Hilft aber nicht weiter. Briefmarken werden vom Bundesministerium der Finanzen herausgegeben, trotzdem sind kein offizielles Zahlungsmittel, das wurde vor ein paar Jahren in einem Rechtsstreit vor Gericht festgestellt. Sie sind nach BGB §807 ein sogenanntes kleines Inhaberpapier. Das bedeutet, dass man für die Briefmarke von der Post eine Leistung fordern kann, nämlich die Beförderung eines Briefes entsprechend Wert der Marke und Preisliste der Post. Deshalb können sie nicht ohne weiteres für ungültig erklärt werden, sondern nur mit einem Umtauschrecht gegen neue Marken innerhalb eines Jahres nach Bekanntmachung. Als Inhaberpapier kann man die Marke weitergeben, der neue Inhaber erhält nun das Recht auf die Gegenleistung der Post. Deshalb werden sie bei kleinen Beträgen auch schon mal als Zahlungsmittelsurrogat (Geldersatz) akzeptiert, dem muss der Empfänger also zustimmen oder es vorher als Möglichkeit nennen, es vereinfacht die Versendung gegenüber abgezählten Geldstücken. Der Empfänger wird also Inhaber des Brieftransportrechtes und wird sie wohl verwenden müssen, denn eine Rückgabe bei der Post gegen Geld ist nicht möglich. Briefmarken müssen übrigens von Unternehmen bei der jährlichen Bilanz aufgelistet und wie Zahlungsmittel in den Aktiva aufgeführt werden. Dort steht dann etwa Wert der Portokasse. Fazit: kein Zahlungsmittel, kein Anspruch auf Annahme als Geldersatz, aber vielfach durchaus akzeptiert.

Es ist eventuell möglich, daß irgend jemand statt Bargeld eine Briefmarke annehmen würde - ebenso ist es möglich, daß jemand statt Bargeld eine Kaurimuschel annehmen würde. Allerdings spricht man dann nicht von Bezahlung, sondern von einem Tauschgeschäft. Tauschen kannst Du prinzipiell alles, wenn Du einen entsprechenden Tauschpartner findest. Geld hingegen ist ein vom Staat ausgegebenes Zahlungsmittel.

Das musst du mit dem Verkäufer absprechen.

Wenn ich etwas bei eBay verkauft habe, konnte der Käufer Kleinbeträge auch in Briefmarkrn bezahlen. Einen Betrag von 2,80 Euro kann man heute mit Paypal bezahlen. Vor einigen Jahren waren Briefmarken eine Alternative zur Überweisung, nicht jeder hat kostenloses Online-Girokonto. Wenn man die Überweisung erst zur Bank schicken muss, kann man auch Briefmarken schicken. Münzen sid unpraktisch, ein 5.- Euro Schein ( inkl. 2,20 Trinkgeld ) wird aber auch gerne genommen.

fleknoil 
Fragesteller
 26.09.2013, 11:35

Achso, das ist gut zu wissen. Danke!

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Briefmarken sind kein offizielles Zahlungsmittel. Also im Supermarkt kannst du dir damit nichts kaufen.

Es gibt aber ein paar Firmen oder Vereine, die sich mit Briefmarken bezahlen lassen. Die schreiben das dann aber auch explizit da hin, also z.B. "statt 5€ in Bargeld können sie uns auch Briefmarken im Wert von 5€ schicken" oder so.

Diese 10-Euro Gedenkmünzen sind aber zum Beispiel offizielles Zahlungsmittel in Deutschland

Nein, wenn es sich um kleine Beträge handelt, z.B. Rückporto, kann man dem anderen nach Absprache Briefmarken statt Geld schicken. Wenn überhaupt, nur nach vorheriger Absprache. Ich kenne das höchstens bis zu einem Betrag von 5 €.

fleknoil 
Fragesteller
 26.09.2013, 11:37

Ja, das kenne ich auch, zum Beispiel wenn man sich ein Autogramm bestellt.

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