Stimmt es das die Anziehungskraft der Erde stärker ist auf dem Mount Everest als z.b. in der Niederlande? Weil man zusätzliche 8km hoch ist?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Unfug 74%
Keine Ahnung 16%
naja 6%
Hast recht 3%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Unfug

Wenn das so wäre, wäre auf dem Mount Everest die Luft dichter als weiter unten auf der Erde. Die Anziehungskraft ist auf dem Erdboden am größten, sonst hätten wir keine Atmosphäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Unfug

Physikalisch gesehen kannst du näherungsweise die gesamte Masse so annehmen, als läge sie genau im Mittelpunkt der Erde. Deine Entfernung zum Erdmittelpunkt entscheidet hauptsächlich über die Anziehungskraft... und dafür gilt:

 also je höher du bist, desto geringer die Anzieungskraft.

iSolveProblems  27.02.2022, 23:55

Verdammt gute Antwort. Ich liebe es, wenn man anhand von Gleichungen argumentiert👍🏻

1
naja

Also es ist eher andersrum, die Anziehungskraft ist in den Niederlanden stärker, weil man eben näher an der Erdoberfläche ist als auf dem mount Everest.

Allerdings ist der unterschied so minimal, dass man ihn vielleicht gerade Mal messen kann.

Zum Vergleich: selbst auf der Höhe der Raumstation ISS ist die Anziehungskraft nahezu identisch wie auf dem Boden.

Unfug

Anders herum. je höher du bist, desto kleiner wird die Kraft. Die Anziehungskraft sinkt Quadratisch zum Abstand. Die Gravitation ist eine Radiale Kraft die bei einer Kugel aus symmetriegründen vom Zentrum aus in alle Richtungen abgeht. Das heißt die Anziehungskraft der Erde zieht uns Richtung Erdmittelpunkt.

Allerdings rechnet man mit einem konstanten Abstand, wenn der Radius der Erde so groß ist, sodass die Höhe also der Abstand vom Erdboden zur Höhe h dagegen geradezu untergeht, dann machen die paar Hundert Meter den Braten auch nicht mehr Fett. Man kann also für verhältnismäßig kleine Höhen den Radius als Konstant annehmen.

Dann multiplizierst du lediglich nur noch die Masse m der Erde mit der Gravitationskonstante G und teilst den Wert dann durch den Erdradius zum Quadrat und du erhältst die Erdbeschleunigung g z.b. 9,81N/kg.

Wenn wir das ganze auf eine Rakete übertragen wollen die auf einen Orbit fliegen soll, dann wird das schon etwas komplizierter, denn hier kann der Radius nicht mehr als konstant angenommen werden und dann brauchst du die richtige Definition für die verrichtete Arbeit. Also nicht:

W=F*s

(Kraft*Weg) sondern:

W=∫F*ds

und dann erhalten wir für die verrichtete Arbeit nach dem Lösen des Integrals:

W=-G*m1*m2*[(1/r2)-(1/r1)]

Grundlage für das alles ist das von Newton aufgestellte Gravitationsgesetz:

Bild zum Beitrag

Da es sich um eine WECHSELWIRKUNG handelt, bedeutet es, dass die Kraft, die die beiden Körper aufeinander ausüben gleich groß ist. Was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass ein Apfel die Erde im gleichen maße anzieht, wie die Erde, den Apfel. Die Kräfte mit der der Apfel und die Erde aneinander ziehen ist stehts gleich groß. Man hätte ja eigentlich naiverweise erwartet, dass die Kraft mit der der Apfel an der Erde zieht viel kleiner sein muss, weil er ja viel leichter ist aber dem ist nicht so, die Kräfte sind gleich groß. Ändert aber nichts, denn F=m*a Die Masse der Erde ist viel schwerer, es braucht also viel mehr Kraft um die Erde im gleichen Maße zu beschleunigen wie den Apfel, deshalb bewegt sich die Erde trotzdem nicht oder kaum bis gar nicht.

 - (Umfrage, Physik, Abstimmung)
iSolveProblems  28.02.2022, 00:52

Eigentlich ist der Grund viel mehr, dass die Kraft über den Weg s konstant bleiben muss, damit gilt W = F s, denn der Weg ist nicht konstant, in einem s-F-Diagramm werden ja verschiedenen s-Werten die dazugehörigen Kräfte F zugeordnet, aber dein Beitrag ist sonst sauber und stringent👍🏻

2
DoctorBibber  28.02.2022, 09:43
@iSolveProblems

Ja das wollte ich damit auch sagen, aber das ist dann doch die bessere Formulierung. Find ich gut 👍

2
Unfug

Dürfte genau umgekehrt sein - auf dem Mt. Everest wirkt eine (leicht) geringere Gravitationsbeschleunigung, da der Erdradius da im Grunde etwas grösser ist (a.k.a. man höher oben ist).

g = G * M / r^2

g = Gravitationsbeschleunigung
G = Gravitationskonstante
M = (Erd-)Masse
r = (Erd-)Radius

SlowPhil  02.03.2022, 01:25
Dürfte genau umgekehrt sein...

Es ist genau umgekehrt. DoctorBibber hat es ausführlich erklärt.

1