Sterbehilfe bei psychiatrischen Erkrankungen?
Hallo zusammen!
Sterbehilfe ist ja generell ein kontroverses Thema und wird ja im Rahmen palliativer Patienten z.B. diskutiert, deren Erkrankungen keine Prognose haben und nur symptomatisch therapiert werden können. Wenn der Leidensdruck der Person so hoch ist, dass sie sterben möchte, wäre ein Fall der Sterbehilfe.
Würdet ihr eine Person, deren Leiden keiner körperlichen Ursache zugrunde liegt, gleich behandeln? Meinetwegen, eine Person, die unter starken Depressionen leidet und sterben möchte. Sollte eine Sterbehilfe auch diese Patientengruppe einschließen können?
Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen
13 Antworten
Das sehe ich sehr kritisch. psychische Krankheiten beeinflussen das Empfinden und Denken negativ. Wenn eine psychisch kranke Person sagt, dass sie sterben will, ist nie klar, ob das wirklich ihr Wille ist oder ob das nur ein Ausdruck ihrer psychischen Erkrankung ist und sie eigentlich leben und genesen möchte.
Andererseits weiß ich wie groß der Leidensdruck da sein kann...
Zudem könnte es positive Auswirkungen auf die Selbstmordraten haben. Selbstmord ist immer eine Überwindung. Es ist furchterregend und nicht selten mit starken Schmerzen verbunden.
Wenn Menschen die selbstmordgefährdet sind eine Option hätten ihr Leben legal und schmerzfrei zu beenden, hätten sie vielleicht gar nicht so sehr den Drang danach, weil sie wissen, dass es einen Ausweg gäbe.
Auch Selbstmord als Versuch andere auf die eigene Lage aufmerksam zu machen, würde dadurch weniger werden wie ich vermute.
Vielleicht wäre es nicht schlecht das mit dieser Sterbehilfe so zu machen wie mit der Legalisierung von Drogen. Das Beratungs- und Hilfsangebot müsste stark ausgebaut werden und potentielle Kunden/innen dieses Suizid-Angebots müssten besonders intensiv beraten werden.
Dann könnte man diese Option nämlich allen Menschen anbieten.
Unter der Voraussetzung, dass alle Therapien ausgeschöpft wurden, der Leidensdruck sehr hoch ist und die Erkrankung bereits einen langen Zeitraum anhält, ja. Dann sollte es meiner Meinung nach möglich gemacht werden, mit vorherigen psychologischen Gutachten.
Aber ich glaube nicht, dass das hier je der Fall sein wird - das wäre schließlich human. Man lässt oben genannte einfach leiden, bis einige von ihnen - auf sicherlich deutlich unangenehmere Weise - selbst ein Ende setzen (Suizid)
Geht der Suizid schief, landet man am Ende in der Geschlossenen. Dann geht der Weg von vorne los.
Ich meine das nicht als Grund sondern vielmehr als Folge dessen, dass es nicht erlaubt ist.
Sicher, Depressionen sind oft gut behandelbar - aber es gibt eben auch jene, die sich Jahrzehnte damit rumschlagen, ohne Besserung und das trotz Therapien - in solchen Fällen sollte man meiner Meinung nach eine solche Lösung legalisieren - ob das dann genutzt wird oder nicht, bleibt den jeweiligen Personen vorbehalten und dürfte wenn wirklich nur unter einigen Hürden ermöglicht werden, sodass eine Besserung des Zustandes der Person wirklich unwahrscheinlich/ kaum denkbar ist, ehe ein solcher Schritt gegangen wird.
Klar, kann auch jeder einfach Suizid begehen, aber ist es wirklich human, jemanden der ohnehin leidet Sterbehilfe zu verweigern, sodass der sich mit der Frage quält, wie er möglichst schmerzfrei und sicher den Tod erlangt? Viele der eher schmerzfreieren Methoden scheitern letztlich und gerade bei einigen der sicherere Methoden, werden andere Personen mit in Leidenschaft gezogen (zB Spring vor einen Zug = Zugfahrer wird traumatisiert)
Ist Ihre Grundstücksbegrenzung kaputt? Ihre Antwort hilft ganz bestimmt niemandem weiter!
Ist die Wahrheit und Wahrheit ist hart manchmal. Ganz ehrlich warum sollten sich andere dafür die Hände schmutzig machen?? Wenn man es so sehr will schafft man es auch selbst ohne andere mit rein zu ziehen in so eine Scheiße
Inwiefern die Hände schmutzig machen, wenn es rechtlich in Ordnung wäre und der Wille des Patienten? Ich kenne eine bei der ging’s schief - die sitzt jetzt querschnittsgelähmt im E Rollstuhl und lässt ihren Frust an allen anderen aus - ist das wirklich so viel besser?
Nein. Akute Sterbehilfe ist in Deutschland verboten. Bei dieser Art der Sterbehilfe verabreicht der Arzt dem Patienten selber das todbringende Medikament. Bei einem assistierten Suizid muß zunächst ein Arzt gefunden werden, der das Präparat rezeptiert! Dazu kann kein Arzt gezwungen werden. Depressionen sind gut therapierbar. Der Arzt kann ein Antidepressivum verordnen. Dieses lindert die Symptomatik einer Depression, behebt aber nicht deren Ursache. Dazu ist die entsprechende Psychotherapie notwendig, entweder ambulant oder in einer psychiatrischen Fachklinik.
Wer unter einer starken Depression leidet kann einen solchen Entschluss in der Regel nicht frei und rational treffen.
Damit unterscheidet er sich m.e. so eklatant in einem wesentlichen Punkt vom Palliativpatienten dass eine Gleichsetzung und auch Gleichbehandlung wie du sie andeuten willst nicht angemessen wäre. Mal ganz abgesehen davon dass beim Palliativpatienten nicht der Todeswunsch allein sondern die ausgeschlossene Besserung des Zustandes bzw. Die Garantie einer Verschlechterung die mehr oder weniger unaufhaltsam im Tod enden wird, elementar für das Inbetracht ziehen von (erlaubter) Sterbehilfe ist.
Ich bin ein absoluter Befürworter der Sterbehilfe und habe schon 2016 in meinen Vorsoge-dokumenten eingetragen, dass wenn es legal wird, ich diese auch beanspruchen im Fall des Falles will und enge Rahmenbedingungen gesetzt, welche auch vom Hausarzt, nach Belehrung, unterschrieben wurde.
Aber ich bin absolut gegen Sterbehilfe, wenn es keinerlei körperliche Einschränkung/ Gebrechen gibt, welche verhindern könnte, dass man "sich selbst hilft".
Es ist schlimm, wenn jemand für sich selbst, aus psychologischen Gründen, keinen Ausweg sieht und verurteile auch niemanden dafür, finde es bedauerlich, dass derjenige leider keinen anderen Ausweg sah.
Aber für dessen letzten vermeintlichen Ausweg, andere mit hinein zu ziehen, damit habe ich ein Problem.
Suizid steht jedem frei. Die Gefahr dass jemand Suizid begeht allerdings als Grund zu nehmen auf staatlich erlaubter Basis Leben auszulöschen... das halte ich für höchst unangemessen.