Staatsoberhaupt der DDR?

3 Antworten

Das Amt des Vorsitzenden des Staatsrats oder Staatsratsvorsitzenden der Deutschen Demokratischen Republik wurde im Jahre 1960 anstelle des bisherigen Amtes des Präsidenten der DDR geschaffen, das seit 1949 bis dahin von Wilhelm Pieck bekleidet worden war. Verfassungsrechtlich galt zwar der Staatsrat der DDR als kollektives Staatsoberhaupt, in der Praxis wurde jedoch der Staatsratsvorsitzende als faktisches Staatsoberhaupt angesehen.

Vorsitzender des Staatsrats – Wikipedia

Erster Staatsratsvorsitzender war Walter Ulbricht, der gleichzeitig Erster Sekretär des Zentralkomitees (ZK) der SED und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR (NVR) war. Die Stellung des Vorsitzenden des Staatsrats war zunächst noch hervorgehoben. So hieß es in Artikel 66 Absatz 2 der Verfassung von 1968: „Der Vorsitzende des Staatsrates vertritt die Deutsche Demokratische Republik völkerrechtlich.“
Das relativ unbedeutende Amt verblieb Ulbricht als einziges nach seiner Entmachtung durch Erich Honecker im Jahr 1971. Nach Ulbrichts Tod wurde 1973 Willi Stoph Staatsratsvorsitzender. Durch die Verfassungsänderung 1974 verlor der Staatsratsvorsitzende formal seine herausgehobene Stellung. Faktisch wurde aber auch später die Funktion des Staatsoberhauptes allein vom Vorsitzenden des Staatsrates ausgeübt – die anderen Mitglieder des Staatsrates hatten in der Praxis kaum Einfluss. Das Amt des Sekretärs hatte bis 1971 Otto Gotsche und danach Heinz Eichler inne.
Honecker, der bereits seit 1971 Erster Sekretär des ZK der SED und Vorsitzender des NVR war, übernahm 1976 auch das Amt des Vorsitzenden des Staatsrats und hatte damit, wie zuvor Ulbricht, die höchsten Ämter in Partei und Staat in Personalunion inne.

Staatsrat der DDR – Wikipedia

Wichtigstes Amt in der DDR war Erster Sekretär des ZK.

Honeckers Regierung begann somit 1971.

Der Erste Sekretär (Generalsekretär) des Zentralkomites der SED und damit Vorsitzender des Politbüros hatte die höchste politische Macht. In der SED-Spitze wurden alle wichtigen Entscheidungen getroffen. Ulbricht 1950 bis 71.

Das erste Staatsoberhaupt der DDR war Wilhelm Pieck und durfte noch den Titel "Präsident" führen. Das Sagen hatte natürlich ausschließlich die SED bzw. das Politbüro. Der Arm der Partei ging bis in die Betriebe hinein, denn überall gab es einen "Parteisekretär", der die Beschlüsse der Partei in den Betrieben durchdrücken mußte. An der Spitze des Politbüros stand der Generalsekretär, in den 15 Bezirken war der 1. Sekretär der Bezirksleitung der Boß, in den Land- und Stadtkreisen der 1. Sekretär der Kreisleitung.