Soziale Phobie Therapie Erfahrungen?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

gute Erfrahrungen 35%
schlechte Erfahrungen 35%
keine Erfahrungen 18%
Selbsttherapie 12%

6 Antworten

gute Erfrahrungen

Habe vor einem Jahr oder so mal schlechte Erfahrungen gemacht bei einer Therapeutin. Bevor es überhaupt zu einem Therapiebeginn gekommen ist.
Mein jetziger Therapeut ist top. Das sind halt auch nur Menschen und die müssen halt auch zu einem passen. Man muss mit denen irgendwie auf einer Wellenlänge sein und der muss dir das Gefühl geben, dass er Ahnung hat und dass er dir helfen kann und man ihn ernst nehmen sollte, wenn er was vorschlägt oder erzählt.

Ich kann dir nicht sagen, ob ich eine Sozialphobie habe oder nicht. Ich glaube, das gehört ein bisschen dazu, dass einem da keine konkrete Diagnose mitgeteilt wird, wenn keine akute Gefahr besteht oder sowas. Aber ich neige zu Überempfindlichkeit, Minderwertigkeitskomplexen und Konfliktscheuheit und bin aufgrund meiner momentanen Situationen etwas menschenentwöhnt. Bzw. geht es die letzten Monate bergauf.
Es geht zwar in die Richtung, aber ich glaube, eine richtige Sozialphobie ist es nicht. Ich neige eigtl generell dazu, mir immer das schlimmste auszumalen, wenn ich mit mir alleine bin, bin aber sehr gut darin, mit Menschen zu kommunizieren, sobald ich die initiale Hemmung überwunden hab. Bzw. habe ich da eigentlich jahrelange Übung drin, aber vor 4 Jahren oder so habe ich mich etwas vereinsiedlerkrebst und abeschottet.
Ich bin dann, wenn ich mich überwunden hab, was ich gerade wieder neu lerne ein bisschen, sehr offen und ausdrucksstark und kann das Verhalten anderer sehr gut lesen und einschätzen. Man kann mich allerdings leicht dadurch einschüchtern, dass man mir das Gefühl gibt, ich sei irgendwie merkwürdig oder unerwünscht. Oder dadurch, dass man mir generell das Gefühl gibt, es gäbe großen Druck, den richtigen Eindruck zu machen (obwohl in der Regel ich derjenige bin, der diesen Druck herstellt :D).

Habe so oder so aber das Gefühl mit meinem Therapeuten Glück gehabt zu haben. Glaube, andere müssen da länger suchen. Und deutlich länger warten. Die Nummer von dem hatte mein Bruder ein halbes Jahr vorher mal rausgesucht und mir auch angeboten für mich einen Termin zu machen (er hatte schonmal angerufen und kurz meine Situation geschildert und der hatte da auch gerade was frei), aber mir war wichtig, dass ich selber diesen Schritt mache und selber anrufe. Hat dann ne ganze Weile gedauert, bis ich das gemacht habe, und ich konnte 10 Tage später bei ihm vorbeikommen und nach einer Stunde Kennenlernen meinte er, er nimmt mich (er konnte sich an den Anruf meines Bruders erinnern; das wird geholfen haben). Er hatte zwar gerade nicht wirklich was frei, sodass ich die ersten 2 Monate nur 3 mal da war, aber dann wöchentlich. Und der wohnt direkt um die Ecke (laufe da knapp 10 Minuten zu Fuß hin), was wahrscheinlich auch der Grund ist, warum mein Bruder auf den gekommen ist. Aber der passt zu mir, hat ne sehr wissenschaftlich-intellektuelle Ebene (ohne abgehoben oder ignorant zu sein), was mir gefällt, und weiß irgendwie zu allem alles. Was mir auch gefällt, da ich sehr neugierig und wissbegierig bin.

Was Selbsttherapie angeht....also was ein (guter) Therapeut macht, ist ja nichts anderes als rauszufinden, wo der Schuh drückt und dir zu helfen, selber zu erkennen, was der beste Weg für dich ist, das Problem zu bewältigen. Zumindest ist das bei Verhaltenstherapie so (was ich gerade mache), dass der dir hilft, deine Ziele (wenn du welche hast...ansonsten hilft er dir halt, dir Ziele zu suchen und zu setzen) in schaffbare Schritte zu unterteilen und dir hilft, rauszufinden, wie du die Schritte am besten bewältigst. Die Bereitschaft, was zu ändern, muss von dir kommen, und auch das Handeln. D.h. auch wenn du einen Therapeuten hast, bist du ja derjenige, der die Arbeit macht, während dein Therapeut dich quasi leitet und guckt, dass du keinen Blödsinn machst. Dass man Blödsinn macht, kann natürlich viel leichter passieren, wenn kein Fachmensch da sein Auge drauf hat.


Hoffe ich konnte helfen.

pp1o1 
Fragesteller
 20.07.2019, 17:18

Danke für deinen sehr ausführlichen Text. Ich habe beschlossen, eine Therapie zu machen.

LG

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Rox84  09.06.2020, 21:28
@pp1o1

Und ich warte bereits auf meine Therapie, wurde vor zwei Wochen aufgenommen bzw. registriert. Ich übrigens hasse es mit anderen über eine Sache zu diskutieren oder wenn es um mich geht, wieso, weshalb, warum ich so bin wie ich bin, was andere bzw. paar Kollegen an mir stört, da habe ich oft ein unwohles Gefühl. Lieber möchte ich nur über schöne dinge Reden und mich so lassen wie ich bin. Oft nervt es mich, wenn ich immer beurteilt werde z. B. was ich esse, was ich sage, wie rumlaufe usw... manchmal stehe ich neben der Arbeit kurz mal für 5 Minuten rum und spiele manchmal luftgitarre usw... ich finde mich gar nicht mal so unnormal, nur nerve ich andere halt viel. Wenn ich zu Hause meine Dinge tue und lasse wie ich sie haben möchte, dann geht es mir richtig gut. Nur wenn ich ständig beurteilt werde und dabei nichts positives rauskommt, fühle ich mich sehr mies, lustlos und gestresst.

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Ich war erst beim Psychologen und dann beim Psychiater. Ich hab mehrere Therapien gemacht aber leider hat mir nichts geholfen. Ich wurde bereits vor 5 Jahren damit diagnostiziert aber mir hat nichts geholfen. Ich habe auch andere psychische Erkrankungen und vielleicht liegt es ja daran.. aber eigentlich sind die Erfolgschancen bei einer Therapie für soziale Phobie ziemlich gut. Ich würde es an deiner Stelle einfach probieren. Jeder Mensch reagiert anders auf sowas und dir hilft es vielleicht :)

pp1o1 
Fragesteller
 15.07.2019, 17:51

Vielen Dank!

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gute Erfrahrungen

War nicht schlecht aber manchmal denke ich, ob es ohne auch gegangen wäre...

Eigentlich läuft es immer auf die selben punkte heraus.

Reflektion: warum hat man Angst etc

Ändern der Wahrnehmungen: seine alte wahrnehmung ablegen und die neue aufspannen.

Sich selbst Akzeptierten: sich so nehmen wie man ist, selbst liebe und so.

Sich selbst Konditionieren: alles in kleinen Schritten gehen und das level steigern.

Nicht wegen soziale Phobie, aber aufgrund meines Verhaltens.

Viele Psychiater sind unqualifiziert, ich sehe ihnen schon den Snobismus an.

Was hindert Dich, in eine Therapie zu gehen?

pp1o1 
Fragesteller
 15.07.2019, 17:51

Das übliche

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knallpilz  17.07.2019, 00:19
@pp1o1

Was meinste damit? Schiss? Die Gewissheit, das alles schiefgeht, und es ja nur unangenehm werden kann?

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Rox84  09.06.2020, 21:32

Alleine würde ich auch zur Therapie nicht gehen wollen. Immer wenn ich beim Gespräch war, hatte ich so einen Druck und zittern in den Händen und nachdem alles vorbei war, fühlte ich mich entspannter, aber mir wurde dabei schwindelig.

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