Sowjetische Beschallung und Flugblätter gegen deutsche Wehrmacht. Wie?
Hey!
Ich weiß, dass die russische bzw sowjetische rote Armee riesige Lautsprecher zur Beschallung der deutschen Wehrmacht hatte, welche an der Frontlinie die deutschen Soldaten dazu aufgefordert haben sich friedlich zu ergeben etc. Ich würde gerne mal eine Aufnahme hören bzw mal nachlesen was genau dort durchgesagt wurde.
Dazu wurden ja Flugblätter über den feindlichen (deutschen) Linien abgeworfen, die die Soldaten aufforderten sich zu ergeben und nicht für Hitler zu sterben. Weiß jemand wo ich so ein Flugblatt mal einsehen kann?
5 Antworten
Hier findest du ein paar entsprechende Flugblätter: http://www.wlb-stuttgart.de/sammlungen/bibliothek-fuer-zeitgeschichte/bestand/zeit-der-weltkriege/flugblaetter/flugblattpropaganda/flugblatt/udssr/udssr-d/udssr-d/
Eventuell ist über http://www.museum-karlshorst.de/ etwas zu erfahren.
Ich kenne nur soche Exponate aus den zahlreichen Museen für den "Großen Vaterländischen Krieg", die alles sammeln und zu Ruhm und Ehre der heldenhaften Rotarmisten präsentieren. Wer eins gesehen hat, hat alle gesehen.
4 Fotos - gefunden in der Sued-Ost Ukraine in 2017. https://ibb.co/is5gcQ
Ein bekannter Slogan für die fortdauernde Beschallung war beispielsweise: Stalingrad - Massengrab!
fehlt der Text davor: "Alle dreißig Sekunden stirbt ein deutscher Soldat", Stalingrad-Massengrab.
Ich kann dir zwar nicht mit einem Flugblatt dienen, aber hiermit:
Der BDO (Bund Deutscher Offiziere) eröffentlichte am 11./12. September 1943 folgende Grundsatzerklärung:
„Wir, die überlebenden Kämpfer der 6. deutschen Armee, der Stalingradarmee, Generale, Offiziere und Soldaten, wir wenden uns an Euch am Beginn des fünften Kriegsjahres, um unserer Heimat, unserem Volk den Rettungsweg zu zeigen. Ganz Deutschland weiß, was Stalingrad bedeutet. Wir sind durch eine Hölle gegangen. Wir wurden totgesagt und sind zu neuem Leben erstanden. Wir können nicht länger schweigen! Wir haben wie niemand sonst das Recht, zu sprechen, nicht nur im eigenen Namen, sondern im Namen unserer toten Kameraden, im Namen aller Opfer von Stalingrad. Jeder denkende deutsche Offizier versteht, daß Deutschland den Krieg verloren hat. Das fühlt das ganze Volk. Wir wenden uns daher an Volk und Wehrmacht. Wir sprechen vor allem zu den Heerführern, Generalen, den Offizieren der Wehrmacht. In Eurer Hand liegt eine große Entscheidung! Das nationalsozialistische Regime wird niemals bereit sein, den Weg, der allein zum Frieden führen kann, freizugeben. Diese Erkenntnis gebietet Euch, dem verderblichen Regime den Kampf anzusagen und für die Schaffung einer vom Vertrauen des Volkes getragenen Regierung einzutreten. Verweigert Euch nicht Eurer geschichtlichen Berufung! Fordert den sofortigen Rücktritt Hitlers und seiner Regierung! Kämpft Seite an Seite mit dem Volk, um Hitler und sein Regime zu entfernen und Deutschland vor Chaos und Zusammenbruch zu bewahren!“[3]
Am 30. Januar 1944 hielt Seydlitz z. B. folgende Ansprache:[4]
„Die 6. Armee ging in Stalingrad zugrunde, weil sie auf Befehl Hitlers in aussichtsloser Lage einen militärisch sinnlosen Widerstand fortsetzte. Hunderttausende von Kameraden, die uns lieb und wert waren, wurden geopfert. […] Es ist nicht unehrenhaft, sondern ein Gebot der Erhaltung unseres Volkes, wenn ihr euch weigert, den Krieg in aussichtsloser Lage weiterzuführen. Verlasst euch nicht auf haltlose Versprechungen. Wir erfüllen das Vermächtnis der toten Kameraden von Stalingrad, wenn wir euch den Weg zur Rettung, zum Leben weisen. Wir Überlebende von Stalingrad sind diesen Weg vorausgegangen, folgt uns zur Errettung und zur Erhaltung unseres Volkes!“
https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_von_Seydlitz-Kurzbach
Vom Anliegen her hatten die Flugblätter sicher den gleichen Inhalt.