SOS Pferd/ Isländer kann keinen Gang richtig und hat nie Spaß?
Hey Leute, mein Problem habe ich bereits oben beschrieben... Meine Isi RB war mal ein Therapiepferd und ist dementsprechend sehr entspannt. Im Gelände reiten wir auch oft, aber das kann ich nicht immer... Er kann keinen Gang richtig, er tritt nirgends unter, Tölt, Trab und Pass kriegt er garnicht sortiert und würfelt alles durcheinander... Galopp wird auch gemischt mit den anderen Gangarten. Wir haben auch schon Zirkuslektionen, Gymnastikball, Trabstangen und Cavaletti ausprbiert, findet er aber nicht so spannend/toll und sieht Bei Lektionen nur das Leckerli, nicht das eigentliche Ziel. Gleichgewicht hat er auch kaum :( Wie kann ich ihm denn da helfen? Habe auch schon ordentlich longiert, aber mit geringem Erfolg.
7 Antworten
Hallo,
ist er denn jemals vernünftig ausgebildet worden? Oder immer nur "so" vor sich hingelaufen. EIn verrittenes Pferd zu korrigieren ist unglaublich mühevoll und zeitintensiv und sehr häufig schwieriger als einem "unverdorbenem", "rohem" Pferd etwas zu lehren.
Hat er denn überhaupt die körperlichen Vorrausetzungen um frreudig mitarbeiten zu können? Ist die Muskulatur halbwegs da wo sie hingehört oder ist er bereits so falch bemuskelt, dass er gar nicht mehr korrek laufen kann? Wie gut kannst du reiten?
Einem komplett falsch bemuskelten Pferd würde ich eine ziemlich lange Zeit nur Weide/Offenstall o.ä. gönnen und dann von vorne starten. Ansonsten sollte unbedingt abgeklärt werden, ob er gesund ist, die Ausrüstung passt und wie du sitzt und reitest.
Dann würde ich mich sehr lange auf die drei GGA konzentrieren. Es gibt da von Gangpferdereiter zu Gangpferdereiter verschiedene Ansätze zu, meine "letzten" Isländer habe ich alle zwei-drei Jahre nur in Schritt, Trab, Galopp gearbeitet und es nie bereut (und ja, Tölt war definitiv in Massen da). Helfen kann durchdachte Stangen- und Cavalettiarbeit, dass man mit steigendem Ausbildungsstand zu Freispirngen steigern kann. Gute Dressurarbeitl, leichte Steigungen helfem oft dem Trab.
Mein eigener ging am besten, als ich bei einer "ganz normalen" Reitlehrerin mit ins Spring- und Gelndetraining eingestiegen bin - als Fünfgänger. Bin seit dem auch immer wieder mit meinen Youngstern auf die Geländestrecken gegangen - ohne professionelle Anleitung nicht zu empfehlen ;-)
Wie alt ist denn das Pferdchen u. wie lange wurde es als Therapiepferd eingesetzt? Ist natürlich schwierig, wenn es nicht dein Pferd ist, da wären ja vorab erstmal einige Dinge abzuklären, wie: ist das Pferd gesund? Wie wird es gehalten und gefüttert? Wie sind die Hufe? Wie ist der Rücken/die Rückenmuslulatur? Hat es Verspannungen? Wird/wurde es osteopathisch behandelt? Wird mit passender Ausrüstung geritten?
Danach richtet sich, wie mit dem Pferd gearbeitet werden kann. Es nutzt der beste Reiter/Trainer nichts, wenn das Pferd z. B. gesundheitlich eingeschränkt u. deshalb Dinge, die von ihm verlangt werden, einfach nicht machen kann.Des weiteren ist es sicher sinnvoll, sich einen Trainer dazu zu holen, der die Baustellen sieht u. hilft, dass Pferd sinnvoll zu gymastizieren.
Weiter Bodenarbeit wie z. B. über Stangen longieren, beim Reiten viele Übergänge, viele Biegungen, Seitengänge, die Hinterhand aktivieren. Die Gänge trennen ist nicht so einfach u. hier auch nicht kurz erklärt, da solltest du dir wirklich Hilfe holen.Und bitte alles mit der Besi absprechen u. nicht einfach im Alleingang los wurschteln...
er ist derzeitig neun Jahre alt und komplett gesund.Ausrüstung etc ist alles in Ordnung und super angepasst, auch wird er mit Fellsattel und Halfter geritten. Muskeln sind auch gut da, nur die Hinterhand schwächelt...
Du könnest Stangentraining machen, aber nicht übertreiben.
Erst nur im Schritt und im Trab über 3-4 Trabstangen in passenden Abständen und das max. 20 min am "Stangentag".
Ansonsten viel Ausreiten und den Ausritt genießen.
http://www.pferde-magazin.info/ausbildung-erziehung/artikel?reituebung-uebersicht-uebergange-281
Würde sowas schon helfen? Wir haben schon des öfteren Stangen ausprobiert, aber er hat sie noch nicht ganz verstanden, manchmal springt er da rüber
Zum Beispiel. Oder erstmal nur zwei oder drei Trabstangen hintereinander.
Da musst du dann den richtigen Stangenabstand finden, damit er lernt zwischen die Stangen zu treten. Am besten machst du das mit zwei Stangen hintereinander, damit du den passenden Abstand findest.
Das kenne ich. Der Isländer einer Freundin ging auch nur Gangsalat. So schlimm, dass er ihr billig als Beisteller zu ihrem Warmblüter verkauft worden ist, da er angeblich Ataxie hätte. Hatte er aber nicht, wie dann ein Osteopath feststellte. Das Pferd war nur heillos vergurkt.
Ich habe ihn dann eine Zeitlang "beritten" und ihm wenigstens den Trab beizubringen. Ich habe festgestellt, dass er relativ gangsicher war, wenn er Bergaufstrecken trabte. Ich bin stur leichtgetrabt, auch wenn er "salatete". Ich habe ihm so den Trabrhythmus förmlich aufgezwungen. Das ging nachher im Gelände auch ganz gut.
Dann habe ich mir von meiner eigenen RL - keine Ganglehrerin, sondern eine ganz normale, aber sehr gute FN/RL - mal ein paar Stunden geben lassen. In der Halle. Oh je... Wenn es an der langen Seite geradeaus ging, ging es mit dem Trab, aber er kam nie um die Kurve ohne Gangsalat. Sie hat mich dann das Pferd im leichten Sitz reiten lassen, und da wurde es besser. Zudem hat sie mir empfohlen, mit dem Pferd Schenkelweichen zu reiten bis zum Umkippen. Schenkelweichen, Schenkelweichen, Schenkelweichen. Das musste er zwar auch erst lernen, aber ich wusste ja, wie das ging. Und dadurch wurde es schnell besser. Immerhin konnte er nach drei Unterrichtsstunden schon auf einem großen Zirkel traben. Allerdings gebe ich zu, gelte ich auch als sehr taktsichere Reiterin. Das hilft sicher auch. Ich bin stur getrabt, egal, was er unter mir anbot.
Da ich aber selbst ein Pferd habe, Araber, habe ich das Pferd nicht lange geritten. Meine Freundin hat sich dann eine RB gesucht. Die reitet das Pferd aus und geht auch in den (normalen) Unterricht mit ihm. DAs macht sie jetzt seit zwei Jahren und immerhin ist das Pferd jetzt ein relativ sauberer Dreigänger geworden. Allerdings muss man bei ihm aufpasssen, wenn man mit zuviel "Hand" reitet, fällt er unweigerlich in den Gangsalat zurück.
An Tölt etc.. versuchen wir uns gar nicht. Da hat meine Freundin auch kein Interesse dran. Wir sind daher froh, dass das Pferd nun unter dem Reiter relativ saubere drei Gänge hat. Unbelastet auf der Weide "salatet" er allerdings immer noch.
Ich glaube, um die Gänge ohne Reiter besser sortiert zu bekommen, muss man vermutlich ein Meisterlongierer sein. Ich würde es also lassen und das Pferd reiterlich korrigieren.
Hallo,
hier wird jemand mit Erfahrung mit Isipferden benötigt. Ich würde auch einen Trainer empfehlen, der das Pferd reitet und die Gänge wieder "sortiert".
Der Isi scheint nach deiner Beschreibung ein Fünfgänger zu sein, da ist es schwieriger mit den Gängen als bei 3 gängig oder 4 gängig gerittenen Isländern.
Leider bist du nicht der Besitzer und wirst nicht entscheiden können, dass das Pferd in Beritt geht. Daher mein Rat, mit dem Besitzer zu sprechen, wie sieht der denn das Problem oder klappt es da mit den Gängen?
Vielleicht gibt es auch einen Reitlehrer oder Isitrainer am Stall oder in der Nähe, dann könntest du Reitunterricht nehmen und sehen, ob sich so etwas verbessern lässt.
Also das mit der Passveranlagung ist so eine Sache.
Nur weil ein Pferd die Veranlagung für Pass hat, ist es noch ganz ganz lange kein "echter" Fünfgänger. Man kann ein Pferd auch so schlecht reiten, dass es komplett ohne Rennpassveranlagung Schweinepass läuft, das geht sogar relativ schnell.
Um echten Rennpass zu reiten, braucht das Pferd auf gut deutsch ordentlich Pfeffer im Hintern. Bei so einer Trantüte wird das mit dem "Rennen" nichts, von daher sollte man die Vorstellung hier fünfgängig zu reiten ganz schnell vergessen. Man nennt diese Pferde gerne 4 1/2 - Gänger, zumindest wenn man theoretisch Tölt und Pass getrennt voneinander reiten könnte. Bei vielen ist ja das, was mal Tölt war, dann Schweinepass. Alles ein bisschen verwirrend ^^
Nicht korrekt und nicht im Renntempo (also auch mit deutlicher Flugphase) gerittener Pass kann ziemlich schädlich für den Pferderücken sein.
Fühl dich nicht persönlich angegriffen, ich versuche lediglich ein bisschen Informationen zu verteilen :D (viele fühlen sich immer direkt auf den Schlips getreten)
Ich nehme demnächst eine Reitstunde für Balance etc. bei einer Trainerin mit viel Isi Erfahrungen. Er kann defintiv fünf Gänge, er ist schonmal sauber unter mir getöltet, im Gelände macht er sowas schon eher. Und auf der koppel tältet er auch, Pass läuft er auch ziemlich sauber muss ich sagen, aber er fällt schnell man in Trab oder mischt mit Tölt, aber eigentlich kann er fünf Gänge, nur er kann sie kaum halten :/ Meist nur 10 Meter...
Mit Pass meinst du sicher den verpönten Schweinepass. Der richtige Pass der Isländer ist immer der Rennpass. Und diese Pferde sind, so weit ich weiß, sauteuer.
Ehrlich gesagt: gewöhn ihm den Tölt ab!!! Und lasse auch den Pass nicht zu. Besser das Pferd geht einigermaßen sauber Schritt, Trab, Galopp als diesen Salat.
Tölt abgewöhnen ist nicht unbedingt der richtige Ansatz. Sollte das Pferd ein Naturtölter sein, kann der Tölt sehr hilfreich sein für die Rückenmuskulatur und auch die Hinterhand. Außerdem lösen sich viele dieser Pferde im Tölt deutlich besser und schneller als in Trab. Wenn der Trab nämlich nicht sicher ist, verspannen sie dadurch schnell und werden steif. Das ist aber aus der Ferne unmöglich zu beurteilen.
Reite das Pferd bitte auf gar keinen Fall im Pass! Pass darf ausschließlich und nur im Renntempo geritten werden. Das was du reitest, macht deinem Pferd den Rücken kaputt! Durch die rein laterale Bewegung verhinderst du, dass der Rücken korrekt arbeitet und das kann auf Dauer zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Generell sollte man als unerfahrener Reiter die Finger vom Rennpass lassen.
Sollte deine Trainerin kompetent sein, wird sie dir auch sagen, dass das kein echter Rennpass ist.
Pass läuft er auch ziemlich sauber muss ich sagen, aber er fällt schnell man in Trab
Das ist ein mehr als eindeutiges Zeichen dafür, dass es kein Rennpass ist. Es ist dem Pferd anatomisch nicht möglich vom Rennpass in Trab zu fallen. Dementsprechend ist das einfach nur sehr schlechter (zum Pass verschobener) Tölt.
meine "letzten" Isländer habe ich alle zwei-drei Jahre nur in Schritt, Trab, Galopp gearbeitet und es nie bereut (und ja, Tölt war definitiv in Massen da)
Würde ich bei Jungpferden definitiv auch so machen, zumindest würde ich es versuchen. Möglich ist es ja meistens schon, nur ist es eben nicht immer auch der einfachste Weg. Zumindest nicht, wenn man fünf Gänge gewohnt ist ^^