Sony Alpha 6000 oder Canon EOS M200?

4 Antworten

Du solltest eventuell anders an das Thema "Ich kaufe mir eine Kamera" herangehen, damit du nicht enttäuscht wirst, trotz hohem Geldeinsatz.

Diese Antwort habe ich zuletzt vor drei Tagen gegeben, ist also Copy&Paste.

Wird eine längere Antwort.

Alle Kameras der letzten sieben (7) Jahre reichen für den Anfang, selbst eine vierstellige Canon und es muss für den Anfang KEINE neue Kamera sein. Nichts, wirklich nichts spricht gegen eine gute gebrauchte von einem Händler.

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Systemkameras, welche die Verwendung von Wechselobjektiven ermöglichen, die mit Klappspiegel ( DSLR, also Spiegelreflexkameras) oder DSLM, Mirrorless (also spiegellose Systemkameras).

Der Spiegel ist nicht mehr Stand der Technik hat aber einen Riesenvorteil, du siehst sofort 1:1 ohne Zwischenelektronik und ohne jede Umwandlung das Motiv.

Die Nachteile des Spiegels sind die deutlich größere Bauform und das höhere Gewicht, da ist nix mit klein, handlich, unauffällig und "in die Jackentasche stecken".

Die Nachteile einer DSLR sind zugleich die Vorteile einer DSLM. Aber, da das Bild IMMER einen Monitor benötigt, entweder das Rückdisplay oder den kleinen Sucher, ist die Akkulaufzeit deutlich geringer.

Ein weiterer Nachteil ist die noch recht begrenzte Anzahl an verfügbaren Objektiven, dieser Nachteil wird jedoch von Jahr zu Jahr kleiner. Leider sind die Objektive für DSLM Kameras auch teurer, einfach weil das Angebot und die Nachfrage noch überschaubar ist.

Du solltest in ein Fotofachgeschäft gehen und dich ausführlich beraten lassen, das dauert einige Stunden und kann hier im Forum nur zu 0,2% sinnvoll erfolgen. Nenne dein Budget und nehme verschiedene Modelle in die Hand, Frage gezielt auch nach gebrauchten Kameras. Es schont deinen Geldbeutel, nimmt dir nichts von deinen Möglichkeiten und in spätestens einem Jahr sieht die Fotowelt anders aus.

Zwei Tipps noch, gebe mehr Geld für gute Objektive als für die Kamera aus und die Kamera, die dir am besten in der Hand liegt, die dir sympathisch ist, die kaufst du.

Auch eine Bridgekamera ist eine Überlegung wert, denn das Objektiv ist schon fest verbaut dabei und für den Einstieg hast du alle Optionen offen.

Kaufe keine Kamera, die du nicht in der Hand hattest! DEIN Gefühl ist wichtiger als alle Laborwerte und heiße Empfehlungen von wem auch immer.

Falls es dir möglich ist solltest du vor dem Kauf folgende Fragen für dich klären.

Welche Motive sollen fotografiert werden (Portrait, Landschaft, Architektur, Makro, Sport, Event, Straßenszenen oder wilde Tiere)?

Bei welchen Licht- oder Beleuchtungssituationen möchtest du fotografieren (schön Wetter, ohne Blitz, Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen)?

Wie viel Geld möchtest oder kannst du laufend ausgeben, denn eventuell ist eine Kamera und ein Wechselobjektiv nur der Einstieg?

Darf es auch größer und schwerer werden oder gibt es Gewichtsbegrenzungen?

Weil es keine Kamera gibt, die alles gut kann und für alles gut geeignet ist und nicht so teuer ist sollte VOR dem Kauf gut recherchiert und abgewogen werden.

Zu 1: Für Portrait-, Landschafts- und Architekturfotografie ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Die sind deutlich teurer und die Objektive leider auch. Für Sport-, Event- und Wildlifefotografie ist ein kleinerer Sensor vorteilhaft, weil der Bildwinkel kleiner ist und somit das Motis scheinbar näher dran ist.

Zu 2: Schön Wetter können alle Kameras, bei Dämmerung und Nachtaufnahmen ohne Blitz ist ein großer Sensor und ein guter Sensor (mit niedrigem Rauschen) im Vorteil, aber auch hier gilt Leistung kostet Geld. Ein preiswerter Einstieg wäre mit einer Nikon D3xxx möglich, weil Nikon auch bei den Einsteigermodellen gute Sensoren verbaut.

Zu 3: Eine Systemkamera (mit Wechselobjektiven) benötigt zur Entfaltung ihres Potenzials eben Wechselobjektive und die guten kosten jeweils mindestens soviel wie die Kamera, da sind schnell mehrere tausend Euros ausgegeben. Für den Einstieg wäre hier eine digitale Spiegelreflex preisgünstiger als die DSLM Modelle der Hersteller. Die Zukunft ist ganz klar DSLM, aber die Kosten sind aktuell noch sehr hoch (über 1.000€ nur für die Kamera ist normal).

Zu 4: Systemkamera-Ausrüstung wiegt schnell viele Kilos, gerade wenn es Vollformat sein soll. Die Kamera ist davon der kleinste Teil, aber jedes Objektiv kommt schnell an 1.000Gramm und auch darüber. Hier wäre eine Bridgekamera eine Alternative, weil oft ein gutes Objektiv mit großem Zomm (großer Brennweitenbereich) verbaut ist und auch Makro oft möglich ist.

Ganz generell solltest du KEINE Kamera kaufen, die du nicht vorher in der Hand gehabt hast. Das Gefühl in der Hand und das "Handling" ist wichtiger als X Prozent von irgendwelchen Laborwerten. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können, das Gewicht muss stimmen (zu schwer oder zu leicht ist doof und verdirbt dir schnell den Spaß) und die Größe muss passen (auch hier ist zu groß oder zu klein schlecht).

An die jeweilige Bedienung und Menüstruktur gewöhnst du dich innerhalb einer Woche egal bei welchem Hersteller, aber 100Gramm falsches Gewicht bleiben immer schlecht!

Bei viertstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese Modelle gnadenlos auf preiswert optimiert wurden und somit ist die Ausstattung abgespeckt und die verwendeten Komponenten sind unterdurchschnittlich. Sobald die Motive anspruchsvoller werden, Gegenlichtaufnahmen, schnelle Bewegung des Motivs, hoher Kontrastumfang des Motivs oder wenig Licht, sind diese Modelle am Ende und der Fotograf muss aufrüsten, dann lieber gleich etwas mehr Geld investieren.

Ich hoffe, diese längere Antwort hilft dir DEINE Kamera zu finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Entenlipp 
Fragesteller
 29.07.2021, 10:36

Vielen Dank, für deine Antwort. Ich habe mir schon Gedanken gemacht und ich würde trotzdem gerne eine Systemkamera benutzen wollen. Hast du bezüglich Systemkameras einige Empfehlungen, damit ich sie mir Mal anschauen kann?

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habakuk63  29.07.2021, 11:30
@Entenlipp

Mit Systemkamera meinst du wahrscheinlich eine spiegellose (System)Kamera. Diese DSLM Systeme sind nicht preiswert, das muss du in Kauf nehmen, weil einfach mehrere Objektive dazugehören, sonst macht Systemkamera (Wechselobjektive) keinen Sinn.

Ich bin Nikon-Fetischist, aber ich kenne viele Menschen (auch meine Frau), die mit Nikon einfach nicht klarkommen oder warm werden.

Du solltest dir die "neuen" Modelle von Sigma, Canon, Leica, Panasonic und Nikon anschauen UND in die Hand nehmen.

Warum erwähne ich Sony nicht? Weil Sony, aus meiner Sicht, ein Manko hat, der Durchmesser des Objektivanschlusses ist klein, deutlich kleiner als bei den genannten Herstellern (die aber auch Jahre lang nix spiegelloses hatten) und dadurch ist die Objektivkonstruktion aufwendig, teuer und limitiert.

Die genannten Hersteller haben teilweise Vollformat und APS-C Kameras im Angebot, da musst du entscheiden, was du möchtest. Meine (Fetischisten-)Empfehlung ist eine Nikon Z6 II, aber ganz klare Aufforderung an dich, DU musst entscheiden. Nimm die Kameras in die Hand und die, die sich wie "rein gewachsen" anfühlt, die nimmst du. Keine davon ist perfekt, aber es ist auch keine davon schlecht oder unbrauchbar.

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Entenlipp 
Fragesteller
 29.07.2021, 11:49
@habakuk63

Vielen Dank, dass du dir so viel Zeit für deine Empfehlungen gelassen hast. Ich werde sie mir Mal anschauen und wie du es mir auch schon empfohlen hast, heute Mal bei einem Kamerafachgeschäft vorbeischauen und mir Mal Vorort noch welche anschauen.

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ntech  29.07.2021, 10:50

Dem ist nix, aber auch gar nix, hinzuzufügen! Was mach ich hier eigentlich?

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derastronom  29.07.2021, 13:41

Lieber habakuk63!

Ich gratuliere Dir zu Deiner ausgesprochen guten, hilfreichen und gehaltvollen Antwort. Du hast ohne zu lang zu werden viele Dinge verständlich vermittelt.

Ich habe seit meiner Kindheit fotografieru und auch die analogen Zeiten erlebt.

Was unter anderem auch voll meine Ansicht trifft, ist die Option eine gebrauchte Kamera zu wählen. Denn das Angebot an 2nd-Hand-Kameraas ist riesig, und ausgesprochen leistungsfähige, gute Kameras waren gebraucht noch nie so günstig zu haben wie heute.

Falls jemand analog fotografieren möchte - und selbst wenn's nur um "Reinschnuppern" geht - bekommt er Modelle (gute!) von seinerzeit fast geschenkt, für die einst mehrere Monatsgehälter fällig waren ...

Ich kann nur jedem raten, der sich für Fotografie etwas intensiver interessiert:

Kauf Dir (überlegt!) eine Digitale, Du brauchst viel weniger Geld dafür (gebraucht) als Du womöglich glaubst. Falls mehr Geld da ist: in Objektive investieren, Kurse besuchen, Urlaubsreisen (mit Partner & Kamera) machen! :-)

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Hallo

1.) die a6000 hat die bessere "Sensorleistung" (RAW Leistung JPEG OoC aber auch)

2.) der Autofocus der a6000 ist "Leistungsfähiger" (Im Fotomodus)

3.) die FHD Videoqualität ist besser (mehr Auflösung weniger Artefakte / Rolling Shutter)

4.) das SEL PZ 16-50 OSS Kit Zoom ist "besser" als das Canon EFM 15-45 IS STM aber es gibt bei Sony grössere Serienstreuungen und beide Optiken sind eher "Gurken" bzw Minimalstqualität

5.) Der Tonteil der a6000 ist besser und es gibt diverse Mikrofone für die MIS Schnittstelle mit volldigitaler Datenübertragung

6.) die a6000 ist wegen Systemschuh ausbaubarer (Blitz, LED Leuchten, Mikrofone. EVF)

7.) die a6000 ist mit Apps vom Playstore aufrüstbar aber die interesannten kosten zwischen 5€ bis 15€ die kostenlossen hätte man auch gleich in die Kamera verbauen können

8.) die a6000 hat eine andere Bandbreite bzw ein grösseres Einsatzspektrum und war/ist in "Konkurrenz" zu Semi pro DSLR wie denn Canon EOS 7/60/70/77/80/200/250/700/750/760.

Im EOS M System ist die M5/50 gegen die Sony 6000er angesetzt. Als Konterpart zur M200 gab es mal die Sony a5100 aber Sony hat diese im Prinzip schon 2015 durch RX100 ersetzt wenn auch a5200 Gerüchte bzw Prototypen rumschwirrten. Aber die a6000 Preissenkung auf 400€ liess kaum Raum für a5000 oder gar a3000. Punkt ist die Einsteiger M Serie ist unter Druck von mft wie Olympus PEN und Lumix GF/GM/GX sowie Prosumer der 1" Klasse wie der Canon Powershot G-X, den Sony RX oder denn Lumix LX/TZ/FZ

9.) die a6000 ist technologisch von 2013 und hat zb nur SD Auflösung im EVF, da ist ist manueles Focusieren eher zäh aber die a6100 hat im Prinzip immer noch den selben Sucher

10.) AF Tempo und Trefferleistung hängen vor der montierten Optik ab das 16-50 ist nicht dei schnellste Optik bei Sony, eher die langsamste (abgesehen von denn NEX Oldtimern) für Sportreportage oder Wildlife mus man in ein FE 70-200/4 G OSS investieren (1200€) das SEL 55-210 OSS (300€) "bremst" denn Autofocus ein.

11.) Das Objektivangebot betrachten bei EOS M gibt es zur Zeit nur ein gutes Zoom (11-23) und 4 brauchbare (18-55 (NML), 18-150, 18-200, 55-200). Bisher war die Devise das EOS M nicht besser als DSLR sein durften. Nachdem Canon ab 2017 die Entwicklungen der DSLR Sparte "einstellte" warten jetzt viele drauf ob EOS M endlich "aufdreht" auf das Niveau von DSLR und/oder der Konurrenz. Viele warten ab ob EOS M noch bessere Optiken bringt und die EOS M7 mit der Technik der EOS 7DIII oder Canon EOS M auch einstellt.

www.chip.de/bestenlisten/vergleich/968/Sony-Alpha-6000_Canon-EOS-M200_23832946-120375760

www.chip.de/bestenlisten/vergleich/968/Sony-Alpha-6000_Canon-EOS-M50_23832946-88754272

Die M 200 richtet sich an andere Kundenkeise als eine a6000. Die Canon sind "Gut Genug" und der Schwerpunkt liegt auf Bedienbarkeit, Ergonomie (Ease of Use) und Poppige Farben aus der Kamera.

Die M200 ist eher Spielzeug für die Generation Selfie die a6000 ist Arbeitsgerät mit funktionalen Sonderwegen und der Egronomie einer Playstation

Ich würde mir am Anfang KEINE Kamera kaufen. Befasse dich erstmal mit der Handykamera und den Möglichkeiten die du damit hast, also der Bildkomposition und evtl der Verschlusszeit.

Wenn du schon etwas länger BEWUSST (also wie erwähnt z. B. unter Beachtung einiger Kompositionskriterien) fotografiert hast, würde ich dir die Alpha 6000 von Sony empfehlen (habe die selber und bin sehr zufrieden damit). Außerdem hat diese Kamera einen hohen Dynamikumfang (ist wichtig wenn du in RAW fotografierst).

WICHTIG: Es gibt bei Saturn etc Kits mit der Alpha 6000, einem Weitwinkel- und einem Teleobjektiv und noch ein bisschen Zubehör. Wenn nicht der Meinung bist, dass du das Tele wirklich brauchst, dann spar dir die ca. 200€ Preisaufschlag im Vergleich zum Kit mit Body und Weitwinkelobjektiv, da das Tele eine nicht besonders gute Farbwiedergabe und ein schlechtes Rauschverhalten hat. Das Weitwinkel dagegen finde ich sehr gut.

Aber wie gesagt: Wenn du gerade erst anfängst, schnapp dir erstmal dein Handy.

LG Tobi

Woher ich das weiß:Hobby

Entenlipp 
Fragesteller
 29.07.2021, 10:38

Vielen Dank, für deine Antwort. Ich beschäftige mich tatsächlich schon etwas länger mit Fotos und fotografiere auch schon mit meinem Handy etwas länger. Jedoch sind mir die Einstellungen, die der Pro-Modus bietet nun schon etwas zu wenig, deswegen wollte ich mir nun eine Kamera kaufen.

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Alexandrus99  29.07.2021, 22:00
@Entenlipp

Mit dem Handy zu fotografieren macht doch echt keinen Spaß. Ich finde mit dem Handy kann auch nicht bewusst fotografieren, es gehört dazu die Kamera zu fühlen, den Auslöser zu fühlen und dann den Verschluss zu hören und zu fühlen :O ohhh ;D

Also gönn dir eine Kamera ! Welche? das musst du entscheiden. Ich persönlich schwör auf Sony, habe schon immer mit Sony fotografiert, auch schon andere Kameras benutzt, aber... für mich muss es sony sein :D

Irgendwann willst du bestimmt auch Bilder bearbeiten, mit einer Sony Kamera kannst du die Bildbearbeitungssoftware "CapureOne" kostenlos benutzen (die kostenlose version hat nicht alle features, aber für den anfang reicht es !!)

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SONY ist die bessere Wahl, denn auch bei den Objektiven von Zeiss ist hier höhere Qualität geboten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografie liegt beruflich in unserer Familie.

Entenlipp 
Fragesteller
 29.07.2021, 14:24

Vielen Dank, für deine Antwort. Hast du eigentlich auch noch einen persönlichen Favorit, oder eine Empfehlung?

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Encyclopedia  29.07.2021, 14:30
@Entenlipp

Ich komme selbst aus dem Fotofach, natürlich noch zu analogen Zeiten, dann hab ich lange mit Bridgekamera von Canon fotografiert die G-Serie. War OK. Dann wollte ich mal was Besseres, hab einen Fotoladen aufgesucht, war auch auf EOS fixiert. Dann hab ich aber die Sony kennen gelernt, und auch die Objektivqualität. Also, ich würde nun bei Sony bleiben, weil es das überzeugendere Konzept ist. Auch mein guter Freund, Kreuzfahrtexperte und Reisejournalist, ist von Canon auf Sony umgestiegen, das will schon was heißen, oder?

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