Sollten Energieversorger nicht gezwungen werden den günstigeren Preis des Nachtstrom an die Verbraucher weiterzugeben?

annie80  04.02.2023, 05:26

Gibt es bei dir keinen günstigen Nachtstromtarif?

NameWurscht 
Fragesteller
 04.02.2023, 05:28

Brauchst n extra Zähler dafür

15 Antworten

Ohne Zusatzkosten durch einen zweiten Stromzähler

Das erste Problem ist, dass der Nachttarife eig nur für Heizungsanlagen (Nachtspeicheröfen) freigegeben ist und nicht für den Haushaltsstrom. Damit muss Heizung und Haushalt getrennt erfasst werden. Das geht nur mit getrennten Zählern. In eingigen Regionen war wohl generell nachts auch der Haushaltsstrom zum Nachttarif, dafür muss zumindest ein Zweitarifzähler und ein Rundsteuerempfänger verbaut werden. Diese Zähler und Zusatzgeräte kosten Geld. Die getrennte Abrechnung ist somit auch etwas aufwendiger. Der Kunde ist nicht gezwungen, diese Tarife zu nutzen. Will er den Vorteil der niedrigen Preise nachts nutzen (sofern überhaupt noch angeboten), so muss er für den gewünschten Mehrwert auch die Mehrkosten gegenrechnen, entscheiden, ob es sich für ihn lohnt und die Mehrkosten eben übernehmen. Das ist ganz normale Wirtschaft.

Dazu kommt, dass immer weniger Anbieter überhaupt noch Nachttarife anbieten, da es zum einen durch 24h-Schichtbetriebe und bessere Kraftwerkregelmöglichkeiten gar nicht mehr so viel Überschussproduktion nachts gibt. Früher war es kostspielig, Kraftwerke nachts runter zu fahren und morgens wieder hochzufahren (Aufheizzeiten und Energiekosten), so dass man den Strom besser preiswert verkaufte, wie unnötig Kraftwerke runter zu fahren, was wohl teuerer gewesen wäre. Es ist also heute eher schon ein Luxus, wenn man noch Nachtstrom angeboten bekommt.

NameWurscht 
Fragesteller
 04.02.2023, 12:28

Super Antwort! Danke! Du bist einer der wenigen, der es verstanden hat und nicht schreibt „Gibts doch schon längst einen Nachtzähler.“ Ohne dabei zu schnallen, das Mehrkosten dann auf einen zu kommen.

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Dafür gibt es ja Smartmeter, da ist das möglich.

Und nachdem sowieso binnen der kommenden Jahre flächendeckend auf Smartmeter umgestellt werden soll bzw. schon wird, ist die Diskussion eigentlich obsolet

Nö.

Ich finde man sollte den Verbrauchern auch eine Vertag ohne dieses Feature verkaufen dürfen.

Der vrbeaucher kann sich ja auch einen Vertrag holen wo er in der Nacht günstigeren Strom kriegt.

NameWurscht 
Fragesteller
 04.02.2023, 05:27

Aber dass es ein „Feature“ ist, ist doch schon berechnende Abzocke.

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NameWurscht 
Fragesteller
 04.02.2023, 05:29

Zu deinem Nachtrag: das kostet ja extra.

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jort93  04.02.2023, 05:43
@NameWurscht

Ist doch okay, kostet für den Unternehmer ja auch mehr das alles einzeln zu berechnen.

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Venus345  04.02.2023, 05:32

für nachtstrom brauchst ein andern Zähler und den bekommt man nur wer ein oder Mehrere Speicheröfen hat

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Das Preisproplem hat mehrere Ursachen, abgesehen von Nachtstrom.

Die Energieversorger kaufen auf der Börse gewisse Mengen an Strom und Gas ein.

Damit haben sie ein Kontinent zur Verfügung und verrechnen die Preise an die Verbraucher. Wenn teuer eingekauft wurde, dann wir der Preis auch höher ausfallen.

Doch dieses Kontingent das zu höheren Preisen eingekauft wurde, ist irgendwann ausgeschöpft. Können die Energieversorger billiger einkaufen, so bleiben aber die hohen Preise für die Verbraucher erhalten.Niemand kontrolliert die Energieversorger, wann das teuere Kontingent aufgebraucht ist. Facto werden die hohen Preise beibehalten, obwohl man günstiger eingekauft hat. Damit machen die Energieversorger satte Gewinne.

Ich habe bei meinemEnergieversorger angefragt. Als Antwort bekam ich, dass die Preise solange Gültigkeit haben, wie der Vertrag läuft. Also hohe Preise weiterhin, obwohl der Energieversorger günstiger eingekauft hat.

Warum sollten die irgendwelche Sachen kostenlos anbieten müssen?