Sollten behinderte und nichtbehinderte Schüler zusammen unterrichtet werden? Argumente?

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Hallo. Ich finde es auch nicht gut, wenn es sich um geistig Behinderte Kinder handelt. Sie lernen in der Sonderschule im ersten Schuljahr ihren Namen zu schreiben, den Buschstaben A und die Zahlen 1 - 4 . Sonst wird nur gespielt, gekocht, viel Sport und schwimmen.

Wir haben eine angeblich geistig behinderte Pflegetochter aufgenommen. Ich musste sie in der Sonderschule einschulen, obwohl sie schon bis 100 rechnen konnte, und vieles schon lesen konnte. Wo war sie behindert? Sie kam dann auch in der 2ten Klasse in die normale Grundschule und war klassenbeste. Aber die Anforderungen sind sehr hoch an den Kleinen geschraubt. Von unserer Tochter kamen die Mitschüler in der Sonderschule schon nicht mit.

Wie soll das funktionieren? Die schwachlernenden Kinder sind total überfordert und die intelligenten unterfordert. Das passt doch nicht.

Wenn es sich um körperbehinerte handelt die geistig normal sind, finde ich es OK. In der Regel ist es auch so. Bei uns gehen einige Rollstuhlfahrer auf der Realschule, gehbehinderte, hörbehinderte die dann eben ganz vorne sitzen.Blinde nicht. Sie gehen zur Blindenschule sind aber in geistig normalen Schulen bis zum Realschulabschluß, können dann weiter bis zum Abi lernen, und einige blinde die geistig behindet sind, gehen in extra Klassen. Das würde passen. Wenn man geistig Bhinderte und ormale Kinder in einem Schulkomplex unterrichtet aber eben in verschiedenen Klassen. Sodass die Kinder sich in den Pausen sehen und auf feste u.s.w., damit die gesunden lernen mit Bhinderungen um zu gehen. Daei werden aber die geistig Bhinderten merken, dass sie irgendwie anders sind, wenn sie etwas nicht verstehen.Und ob das so gut ist?

Aber geistig Behinderte mit normalen in einer Klasse, nein. So ein Kind würde gequält werden ohne Ende. Es hat schon seinen Sinn, dass es die Förderschulen gibt und jedes Kind die Chance dort auf einen Hauptschulabschluß hat. Damit können sie eine normale Lehre beginnen bis eben auf Englisch. Das soll sich aber ändern. Englich soll ab der 7ten Klasse in Sonderschulen unterrichtet werden. Ist nicht ganz viel aber besser als nichts.Für eine Ausbildung gut.Man muss es auch so sehen.Es gibt geistig Behinderte die lernen wollen und wenn die Eltern dann helfen, können sie es weit bringen, aber was ich auf der Sonderschule so sah, die Eltern waren kaum besser, schlechtes Deutsch, arbeitslos, Drogen und kümmerten sich nicht gut um ihre Kinder. Unsere Maus wurde beneidet, weil sie so schnell lernete und alles neu bekam, viel im Urlaub war, was sie natürlich erzählte. Da hatte das JA total eine Fehleinschätzung gesetzt.Dann war die Rede vom Behindertenfahrrad. Was soll ich da denn mit? fragte ich. Sie kann doch schon Rad fahren und zwar mit einem völlig normalem Rad und ist bereits Vekehrssicher." Heute geht sie aufs Gymnasium. Soviel zur geistigen Behinderung.

Aber ich kann es eben vergleichen weil ich die Hausaufgaben und alles kenne aus Sonderschulen. Zusammen würde das nie funktionieren. Ich bin auch dagegen zum Schutz Beider Gruppen. Die normalen sollen lernen, die intelligenten auf weiterführenden Schulen gehen. Und die lernschwachen eben so gut wie es geht gefördert werden, sodass sie zumindest den Hauptschulabschluß schaffen. Aber das schaffen auch nicht alle. Und stellt euch einen Realschulschüler der 10ten Klasse vor und einem der in der Förderschule den Hauptschulaschluß nicht schafft. Was wird das abgeben?

Man sah es ja nun beim Supertalend. Der Thomas Lose der Klavierspieler ging zur Förderschule weil er eben mit den anderen auf der Grundschule nicht mit kam. Er sagte -er konnte wederrechnen noch schreiben - . Dann wollte er aber, und schaffte das Abi und befindet sich im Studium. Das bewundere ich. Aber da wird wohl eine Leserechtschreibbehiderung gewesen sein und keine geistige Behinderung.Dann gibt es einen schauspiler, der in vielen Krimmis mitspielt. Er hat das Downsydrom. Aber er kann schauspielern und behält seine Rollen. Trotdem ging er zur Sonderschule, weil er den Lehrstoff nicht schaffte.Es heißt ja nicht, dass Sonderschüler es zu nichts bringen. Aber die meisten schaffen nicht viel. Paula - Paul

Geistig Behinderte: Nein! Warum? Weil die einfach Geistig behindert sind und nicht in der lage sind. In der Schule muss man ja geistig arbeiten, wies soll das gehen, wenn die behinderten es nicht können?? das ist so, als würdest du einen Fischen zwingen Luft zu atmen. Körperlich Behinderte: Ja! Aber körperlich Behinderte werden bereits zusammen unterrichtet. ABer wenn die viel zu behindert sind, dann ist viel zu Aufwändig, dafür gehören Behindertenschulen oda so. Wenn zbsp bei einem Menschen beide arme fehlen, da gehören besondere Schulen gebaut, normale schulen würden da versagen. Aber Rohlstuhlfahrer hätten keine probleme auf normalen Schulen. Wir hatten auch einen, sogar 2 gehbehinderte.

Prinzessin1004 
Fragesteller
 30.12.2010, 11:47

es geht hier um inklusion und integration. mir ist schon klar, dass das praktisch schwierig ist, aber man kann ja auch nicht alle behinderten kindern in einer sonderschule "einsperren". sie sollten nicht nur uner sich bleiben! bei geistig behinderten kommt es auch auf den grad der behinderung an. ein kind mit schwach ausgeprägtem down-system kann sehr wohl in eine "normale" schule gehen. ich wolle schon ein paar differenzierte begründete argumente hören und nicht nur polemisches zeug hören, weißte

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Klar wieso nicht? In der Grundschule war das bei mir so.Von der 1. bis zur 4. Klasse war ich mit 5 Behinderten zusammen in der Klasse. Seitdem macht es mir nichts aus wenn ich jemanden sehe der behindert ist. Es machht mir auch nichts aus mit dem jenigen zu reden. In der Zeit von der 1. bis zur 4. Klasse habe ich gelernt, dass auch Behinderte nur Menschen sind. Und was sie auch hatten, ob Gehstörung, Sprechstörung oder Sonstiges, es hätte auch uns trefen können. Und wenn uns das passiert wäre, wären wir auch froh, wenn es ein paar Leute gäbe, die nett zu uns sind und uns nicht ständig aus dem Weg gehen würden weil wir anders sind.Und wenn man das schon in der Schule lewrnt, finde ich das echt toll. Am Anfang von meiner Grundschulzeit war ich auch skeptisch. Aber dann hat es mir überhaupt nichts mehr ausgemacht. Denn wie schon gesagt, auch Behinderte sind nur Menschen.

Wenn es sich um körperliche Behinderungen handelt und die Schule auch passend umgebaut ist, spricht ja gar nichts dagegen. Bei geistigen Behinderungen wird es schon schwieriger. Am Anfang kann man die Kinder sicher noch zusammen unterrichten, aber später (abhängig von der Behinderung) wird es sicher schwierig, wenn ein Teil der Schüler nicht so ganz folgen kann. Also muss nach einer Weile eine Trennung stattfinden, wenn wirklich alle richtig und angemessen gefördert werden sollen.

Da stellt sich doch erst einmal die Frage: Was genau ist eine Behinderung? Es gibt klar erkennbare und offiziell anerkannte Behinderungen - das Downsyndrom zum Beispiel oder die Notwendigkeit eines Rollstuhls zur Fortbewegung. Aber auch eine chronische Erkrankung ist eine anerkannte Behinderung, z. B. juveniler Diabetes. Soll ein Kind deshalb vom Unterricht ausgeschlossen werden, weil es Insulin benötigt? Oder weil es von Geburt an einen Herzfehler hat? Und was ist mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen? Verhaltens-Besonderheiten, die oft ebenfalls hirnorganisch bedingt sind? Legasthenie? Rechenschwäche? Ein fehlendes Fingerglied? Ein steifes Knie? Ein Shunt zur Ableitung von Liquor? Dem immer wieder mal diskutierten ADS / ADHS?

Oder anders ausgedrückt: Wer perfekt ist, werfe den ersten Stein!

Wer ohne jegliche Einschränkungen bereit ist, sich selbst sofort(!) in eine Sondereinrichtung zu begeben, sobald er körperliche Probleme hat, einen Arm verloren, eine Krebserkrankung, eine depressive Phase oder oder oder..., dem gestehe ich den Hang zu getrennten Schulen gerne zu. Da ich davon ausgehe, dass die wenigsten Menschen zu eben diesem Zugeständnis bereit sind, bleibe ich im Folgenden bei der PRO-Variante:

Sinn der Schule ist zum einen die Vermittlung von Wissen. Darüber, wie diese Vermittlung am besten und erfolgreichsten stattfindet, gibt es nicht erst seit den PISA-Studien weltweit Diskussionen - bei PISA haben sowohl die Japaner mit ihrem kollektiven Auswendiglernen als auch die skandinavischen Länder, die darauf bauen, dass Schwächen durch Förderung ausgeglichen werden können (und müssen - dies zu Lösen ist die anerkannte Aufgabe eines Lehrers) und nicht durch Ausgrenzung (Sitzenbleiben, Sonderschulen) und deren Klassen bis zur 9. Klasse zusammen unterrichtet werden, um danach je nach Fähigkeiten und Interessen ihren Weg weiter zu gestalten (Ausbildung, weiterführende Klasse, Job...).

Ein Ziel der Schule ist jedoch, neben der Wissensvermittlung, auch, Kinder zu gesellschaftsfähigen Menschen zu erziehen, da sie sich in Zukunft in selbige Gesellschaft einfügen können sollen und diese auch selbst gestalten werden. Und zum gesellschaftlichen Zusammenleben gehört in unseren Breitengraden die soziale Ausrichtung, die auf jahrhundertealten christlichen Grundwerten und diesen gar seltsamen humanistischen Gedanken basiert.

Wenn ein Schulsystem es nicht schafft, Kinder ohne und mit Behinderungen gemeinsam zu fördern - oder es sogar vorzieht, gesunden Kindern möglicht gar nicht diesen "unangenehmen" Kontakt mit behinderten Kindern zuzumuten, hat dieses System meiner Meinung nach per se eines seiner Hauptziele vergessen.

Es mag in der Umsetzung personelle Grenzen geben - ein schwerst-mehrfach behindertes Kind benötigt viel intensivere Unterstützung oder Pflege. Aber warum sollten nicht zumindest bestimmte Unterrichtseinheiten gemeinsam durchführbar sein? Und andere Einheiten werden in Teilgruppen unterrichtet, die sich an den Fähigkeiten und dem Wissensdurst der Kinder orientieren.

Ich unterstütze im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit zur Zeit einen jungen Mann, Tetraspastiker (Spastik in allen vier Gliedmaßen, geburtsbedingt), der sein Leben lang mit Diskriminierungen zu kämpfen hatte - Diskriminierungen seitens des Schulsystems, nicht der anderen Schüler. Er musste kämpfen, um aus einer Körperbehindertenschule auf eine Regelschule wechseln zu können. Nachdem ihm ursprünglich prophezeit worden war, dass er niemals würde sprechen können, geschweige denn Schreiben, hat er inzwischen ein allgemeines Abitur mit 1,1-Notendurchschnitt gemacht und absolviert gerade erfolgreich ein Uni-Studium. Und das obwohl er behinderungsbedingt rund um die Uhr Assistenz benötigt für alle Bereiche von der Körperpflege über die Haushaltsführung bis hin zur Mobilität.

Warum hätte dieser junge Mann nicht in die normale Schule gehen sollen? Weil es optisch nicht so ansprechend ist, wenn er mit dem Rolli ankommt? Weil Lehrer bzw. Dozenten umdenken müssen beim Abprüfen von Lernstoff? Weil er nicht selbst mitschreiben kann, wie es sich gemäß Schulnorm gehört (sich dafür aber alles quasi nach dem ersten Hören merken kann - sozusagen ein akustisch-fotografisches Gedächtnis)?

Ach ja, stimmt: Weil es mehr Aufwand ist und vielleicht sogar (erst einmal) mehr Geld kostet... Z. B. durch die Kosten für zusätzliche Betreuungs- bzw. Assistenzkräfte oder mehr und besser qualifizierte Lehrer.

Dafür wird besagter junger Mann dereinst selbst Geld verdienen können und brav seine Steuern zahlen, statt auf Staatskosten in einer Sondereinrichtung vor sich hin dümpeln zu dürfen. Besides: Die Universität ist zumindest in Teilen noch nicht rollstuhltauglich umgebaut. Aber auch das Problem mit Treppen etc. lässt sich lösen, wenn alle selbstverständlich mit anpacken. Und, welch Wunder: Es funktioniert!

Übrigens: Nichts gegen Sondereinrichtungen - viele machen wirklich tolle Arbeit! Aber noch besser wäre es, wenn sie gar nicht oder in weit geringerem Maße notwendig wären!