Sollte man solche Persönlichkeitstests ernst nehmen?
Hey, ich habe mich in letzter Zeit sehr mit dem Thema Persönlichkeiten auseinandergesetzt und vorallem aber mit diesem 16personalities Test und deren Angaben. Ich weiß natürlich, dass dies nie 100% einer Persönlichkeit entspricht, aber ist da wirklich was dran und kann man damit wirklich Persönlichkeiten “messen”?
Bitte um freundliche Antworten! :-)
3 Antworten
Nein, der 16 Personalities-Test ist nicht seriös. Aber er ist verspielt, liebevoll gestaltet und gibt positives Feedback, also ist es doch einfach schön, ihn zu machen :) Da sehe ich kein Problem drin.
Damit ein Test in der wissenschaftlichen Psychologie seriös ist, muss er (grob gesagt) folgende Dinge erfüllen:
- Objektivität: Der Test darf nicht beeinflussbar in der Durchführung, Auswertung oder Interpretation seiner Ergebnisse sein. Wenn verschiedene Menschen den Test einer Person auswerten, müssen diese zum gleichen Ergebnis kommen. Das nennt sich auch Standardisierung.
- Reliabilität: Der Test muss immer wieder das gleiche (oder zumindest ein ähnliches) Ergebnis erbringen. Bei Persönlichkeitsvariablen gehen wir schon davon aus, dass sie relativ stabil sind und sich nur langsam über die Zeit ändern (wenn überhaupt).
- Validität: Der Test muss auch wirklich das messen, was er vorgibt zu messen. Er muss ich auf eine vernünftige wissenschaftliche Theorie stützen. So kann das Item "Ich ziehe mich häufig zurück" vielleicht auf den ersten Blick Introversion messen - aber Rückzug ist auch ein Symptom von Depression, und so muss man genau schauen, ob dieses Item wirklich Introversion oder nicht doch eher Depression misst.
Soweit ich es mitbekommen habe, ist der 16 Personalities-Test sehr fragwürdig in der Objektivität und in der Validität. Daher kann er in der Psychologie nicht bestehen und ist eher als "Spaß-Test" einzuordnen :)
Ja, den MBTI-Test, wie er auch genannt wird, ist durchaus sinnvoll. Aber es ist auch wichtig, mit dem Ergebnis richtig umzugehen. Wobei ich es nicht als Messung bezeichnen würde, sondern eher um eine Einordnung.
Als problematisch sehe ich, dass es oft darum geht, welchen Typ man besser findet. Dabei geht es da überhaupt nicht um eine Wertung. Jeder Typ ist wichtig und wertvoll. Und man muss mit sich selbst richtig umgehen können, die richtigen Schlüsse daraus ziehen, aber ohne es zu ernst zu nehmen.
Ausserdem ist der Test kein Hinweis auf die persönliche Reife eines Menschens.
Das ist so ungenau dass man es unnötig nennen kann