Sollte man seinen Sohn ermutigen, sich gegen Mobbing zu wehren?

9 Antworten

Schweres Thema.

Ich hatte damals keine Unterstützung. Zuhause gabs prügel, in der schule ging das mobben los, etc.

Ich habe meine Probleme dann wirklich mit gewalt gelöst. Hab es nicht mit mir machen lassen.

Aber schön war das nicht, meine Mutter musste gut 1 mal die Woche in die Schule kommen weil ihr sohn wieder jemanden verprügelt hat.

Ich hatte damals Glück das der Rektor erkannt hat das ich ansich nur gute absichten hatte. Ich konnte das mobbing z.b. auch bei anderen nicht akzeptieren. Ich bin immer voll auf die Mobber losgegangen.

Also die Absicht war gut und richtig. Aber meine Umsetzung war eben nicht wirklich toll.

Heutzutage, könntest du meine herangehensweise aber vergessen, ich wäre durchgehend in Therapien oder sonstwas gesteckt worden. Das war damals eben einfach anders.

Grundlegend würde ich aber dennoch dazu raten das der Sohn lernt sich zu verteidigen. Vielleicht durch einen Kampfsport oder sowas.

Muss ja nicht gleich Kickboxen oder so sein. Vielleicht wirklich sowas wie Wing-Tsun oder so, wo man lernt das der "beste Kampf, der ist der nie stattfindet".

Da lernt er dann eben auch die deeskalation. Ganz ohne Kampf.

Ich rate immer zu Pfefferspray, das wirkt und hinterlässt keine bleibenden Schäden. Die nächste Stufe ist dann dem Angreifer drei Dartpfeile gleichzeitig ins Gesicht zu werfen.

Man muss aber auch mit dem Kind trainieren, was es gegebenenfalls der Polizei erzählt.

Und natürlich kann es weitere Eskalationsstufen geben, auf die man sich vorbereiten sollte.

Doch wer kein Opfer sein will, muss zum Täter werden.

Nein, muss man nicht.

Aber ein Kind sollte lernen, sich bei einem Angriff - verbal oder körperlich - zu wehren.

Ich habe zwei Mädchen großgezogen und was habe ich ihnen geraten? "Wenn Dich jemand mit körperlicher Gewalt angreift, dann schlag gleich so zurück, dass derjenige es sich das nächste Mal zehnmal überlegt, bevor er Dich nochmal angreift! Ich stehe in diesem Fall immer hinter Dir."

Verbale Attacken kann man kontern - auch das kann man lernen.

Aber Vorbeugen ist besser als heilen. Meine Mädels haben bereits als Kleinkinder Selbstwertgefühl und geistige Stärke entwickelt, indem ich ihnen altersgemäß zunehmend Eigenverantwortung gab, sie lehrte, in die Stille zu kommen, in sich selbst zu ruhen und Kraft aus sich selbst zu schöpfen. Beide haben mit fünf Jahren Ballett und Kampfsport gelernt, damit sie körperliche und geistige Haltung ausbilden konnten. Die beiden konnten für sich selbst einstehen, haben sich gegen Ungerechtigkeiten gewehrt, haben Schwächere in Schutz genommen. Beide haben sich in der Schule auf natürliche Weise durch ihr anständiges Verhalten Respekt verschafft.

Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 13:48
Nein, muss man nicht.
Ich habe zwei Mädchen großgezogen und was habe ich ihnen geraten? "Wenn Dich jemand mit körperlicher Gewalt angreift, dann schlag gleich so zurück

Somit hast Du ihnen geraten, gegen Angreifer tätig zu werden, also selbst zum Täter zu werden.

Bei Mädchen geht eine Gegenattacke meistens eher glimpflich aus. Doch bei ausgewachsenen Männern kann eine harte Gegenattacke schnell tödlich enden. Dann heißt es Anklage wegen Totschlags.

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tachyonbaby  30.04.2024, 14:38
@Schwuttcke

Ich denke, wir haben beide unterschiedliche Vorstellungen zum Begriff "Täter". Für mich ist der Angreifer der Täter und nicht der, der sich verteidigt - obwohl der sich Verteidigende auch "tätig" wird. Insofern hast Du, von der sprachlichen Seite her, natürlich recht.

Ich halte von diesem ganzen Pazifistengesäusel ohnehin nicht viel, denn oftmals geht es nun mal nicht ohne Gegengewalt, die so ausfallen sollten, dass der Angreifer unmissverständlich in seine Schranken verwiesen wird.

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Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 15:34
@tachyonbaby
denn oftmals geht es nun mal nicht ohne Gegengewalt, die so ausfallen sollten, dass der Angreifer unmissverständlich in seine Schranken verwiesen wird.

So hat man das meinem Bekannten auch beigebracht mit dem Ergebnis, dass er sechs Jahre Knast wegen Totschlags bekam. Gewaltanwendung ist echt ein Drahtseilakt, wo ich nicht wüsste, was ich meinem Sohn raten würde. Zuschlagen oder wegducken.

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tachyonbaby  30.04.2024, 16:13
@Schwuttcke

Seufz... Ja, da wird Verteidigung tatsächlich zum Drahtseilakt.

Könnte selbst mir als alte Frau passieren, denn neben meinem Bett steht ein Knüppel und ich hätte keinerlei Skrupel diesen einem Einbrecher über den Schädel zu ziehen. Da warte ich doch nicht erst ab, um zu sehen, ob der bewaffnet ist oder nicht. In mein Haus hat niemand einzubrechen. Ich breche doch auch nicht in die Häuser anderer Menschen ein.

Da ist guter Rat wirklich teuer. Lass Deinen Sohn Aikido lernen. Oftmals kann man schon allein durch ein selbstsicheres Auftreten einen Angriff verhindern, denn die geistige Haltung macht eine Menge aus.

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Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 16:34
@tachyonbaby

Als Frau dürftest Du vor harten Urteilen wahrscheinlich verschont bleiben, wenn Du einem Einbrecher mit nem Knüppel eins über die Rübe ziehst. Pistole wird schon da schon kritischer, denn hierzulande genießen selbst Einbrecher einen gewissen Schutz. Also am besten sich abmurxen lassen, dann ist man zumindest juristisch aus dem Schneider ;-)

p.s. Ich würde mir an Deiner Stelle etwas härteres zur Selbstverteidigung zulegen. Muss ja keine Pistole sein. Sogar so manch kleines Hündchen hat schon durch sein Gebelle den ein oder anderen Einbrecher in die Flucht geschlagen.

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tachyonbaby  30.04.2024, 17:43
@Schwuttcke

Ein Hund ist bereits in Arbeit ... (muss noch auf meinen Traumhund sparen)

Ja, den Schutz der Einbrecher kann ich bestätigen: In Ravensburg hat ein Richter schon vor Jahren einen Schrotthändler bestraft. Sein Schrottplatz hatte einen 2 m hohen Zaun, alle paar Meter Warnschilder vor bissigen Hunden und 3 frei laufende Schäferhunde als Wachpersonal. Als die Hunde einigen Dieben den Hosenboden zerfetzten, bekamen nicht etwa die Diebe Ärger, sondern der Besitzer und Diebe Schmerzensgeld.

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Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 17:53
@tachyonbaby

Ja bei manchen Urteilen weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.

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Definitiv, sollte man Kindern immer wieder ermutigen gegen Mobbing mit individuellen Strategien vorzugehen.

Am besten auch Lehrer und Schulleitung mit einbeziehen.

Alles Gute! 🍀

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Medizinisches Wissen

Natürlich soll man sich gegen Mobbing wehren, aber das muss ja nicht mit körperlicher Gewalt sein!

Sich verbal zu wehren, sollte in den meisten Fällen ausreichen.

Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 12:40
Sich verbal zu wehren, sollte in den meisten Fällen ausreichen.

In vielen Fällen reicht dies leider nicht.

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orangade  30.04.2024, 12:41
@Schwuttcke

Doch.

Verbale Gewalt als Gegenwehr ist ausreichend. Man muss nur genauso fies und abwertend sein wie der Mobber und seine Schwachstellen erkennen.

Von netten Bitten das Mobbing zu unterlassen, war nicht die Rede!

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Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 13:03
@orangade

Erstens bin ich kein Fan von Gossensprache. Und zweitens glaube ich nicht, dass man sich mit Gossensprache z.B. gegen Ohrfeigen wehren kann, wie sie z.b. ein ehemaliger Mitschüler während der Pause regelmäßig einstecken musste.

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orangade  30.04.2024, 13:07
@Schwuttcke

Wieso denn Gossensprache...?!

Man kann jemanden auch mit Bildungssprache massiv abwerten und kränken! Dafür braucht man noch nicht mal Schimpfwörter zu verwenden! Es geht bei verbaler Gewalt viel mehr um die psychologische Ebene.

Und warum genau findest du körperliche Gewalt besser als "Gossensprache"...?

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Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 13:18
@orangade
Und warum genau findest du körperliche Gewalt besser als "Gossensprache"...?

Zumindest effektiver. Eine blutige Nase ist schnell erreicht und zudem eine unumstößliche Tatsache. Oder kennst Du eine verbale Strategie, die effektiver ist, einen Kontrahenten zur Einsicht zu bewegen, Dich nicht zu verprügeln, wenn Du ihm Dein Taschengeld nicht überlässt?

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Schwuttcke 
Fragesteller
 30.04.2024, 13:53
@orangade

Gehen Dir wohl die Argumente aus ;-) Zum Glück wurde ich persönlich nie erpresst, mein Taschengeld herzugeben. Doch leider passiert dies in deutschen Schulen heutzutage tagtäglich. Sogar Rocky's Sohn wurde um sein Taschengeld gebracht, bis ihm sein Vater die Boxkunst beibrachte.

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