Sollte man einen Sohn "härter" erziehen als ein Mädchen?

41 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Einen Zweijährigen solltest Du unbedingt mit all Deiner mütterlichen Wärme erziehen. Und wenn er Blumen und Marienkäfer mag, dann ist das wundervoll. Ich finde es eher traurig, wenn manche Männer damit nichts anfangen können. Dahinter steckt die Angst, nicht männlich genug rüberzukommen. Die steckt wohl auch in Deinem Partner.

Das Bedürfnis Deines Sohnes nach mütterlicher Nähe wird sich von ganz alleine mit den Jahren ausdünnen. Und es gibt keinen Grund, diese Entwicklung zu forcieren.

Dass man von zuviel Schmetterlingen, Kuscheln und Märchen schwul werden könne, ist ja wohl der größte Blödsinn. Homosexualität bei Männern hat NICHTS mit Erziehung/Prägung zu tun. Und wenn er schwul "wird", dann ist er es schon längst.

verreisterNutzer  12.07.2013, 15:55

Diese Antwort sollte zahlreiche DHs bekommen !!! :)

5
HerzKasper67  12.07.2013, 16:30
@verreisterNutzer

Mir wäre wichtiger, dass glueckspilz85 ihre Unsicherheit verliert und sich "zu Hause" in Sachen Kindeserziehung durchsetzen kann. ;-)

Danke für die DHs

8
kopou  12.07.2013, 21:12
@HerzKasper67

@marchofflames: DEIN Kommentar sollte zahlreiche DH bekommen :D

1
73ZVZV  13.07.2013, 15:33

Soweit stimme ich zu, bis auf einen Punkt:

Mit zwei Jahren hat sich die sexuelle Orientierung noch nicht orientiert, das heißt, sollte er homosexuell werden, ist er das jetzt noch nicht. Die sexuelle Orientierung wird in der Kindheit und Jugend durch allerlei Erfahrungen geprägt. Ein sehr interessantes und komeptentes Interview zu dem Thema und darüber, wie wenig man die sexuellen Vorlieben selbst beeinflussen kann, findet ihr unter diesem Link (auch, wenn es dort in erster Linie um Pädophilie geht): http://www.youtube.com/watch?v=KUdGl6fqnA4

1
HerzKasper67  13.07.2013, 16:00
@73ZVZV

Zitat (aus Wikipedia, weil das jedem zur Verfügung steht) aus dem Artikel "sexuelle Orientierung" :

Psychologische Aspekte

Es ist bisher noch nicht abschließend geklärt, wann und wie die sexuelle Orientierung eines Menschen festgelegt wird. Nach herrschender Meinung gilt jedoch als gesichert, dass die sexuelle Orientierung, nachdem sie sich gebildet hat, unveränderlich feststeht, auch wenn im Umfeld religiöser Minderheiten gelegentlich eine abweichende Mindermeinung vertreten wird (vergleiche auch Ex-Gay-Bewegung).

Weiterhin wird als gesichert angenommen, dass die sexuelle Orientierung sich bereits sehr früh im Leben herausbildet. Es gibt starke Indizien, die auf genetische Komponenten der sexuellen Orientierung hindeuten (vergleiche auch Hauptartikel Homosexualität). Bisher unbelegt sind Hypothesen, dass die Hormonversorgung während der Schwangerschaft eine Rolle spielen könnte.

Keine Belege fanden sich bisher für die Behauptung, die sexuelle Orientierung würde durch die Erziehung oder durch Verführungserlebnisse in Kindheit oder Pubertät beeinflusst. Öfters wird hingegen diskutiert, wieweit bei Buben die geschlechtliche Identifikation und ihr Bild von Männlichkeit durch die Tatsache beeinträchtigt werden könnte, dass heute in den meisten Schulen die Lehrerinnen weit überwiegen. (...)

5
73ZVZV  14.07.2013, 11:22
@HerzKasper67

Welche Faktoren beim Einzelnen zur Ausbildung einer bestimmten sexuellen Orientierung führen, ist ungeklärt. Grundsätzlich können bei der Entstehung der sexuellen Orientierung zwei Hauptthesen unterschieden werden:

  • Die sexuelle Orientierung ist schon vor der Geburt festgelegt.
  • Die sexuelle Orientierung wird erst durch gewisse Identifikationsprozesse in der frühen Kindheit oder auch besondere Abläufe in der Pubertätsphase ausgeprägt.

(auch aus Wikipedia, Artikel "Homosexualität")

Einigen wir uns einfach darauf: Wir wissen nicht, woran sich die sexuelle Orientierung ausrichtet, aber anerziehen, umerziehen oder bewusst ändern kann man sie nicht.

1
HerzKasper67  14.07.2013, 11:46
@73ZVZV

Stimmt, letztlich WISSEN wir nichts.

Thesen können wir jedoch unendlich viele aufstellen:

Homosexualität wird durch Nasebohren des Vaters während des Zeugungsaktes verursacht.

Wenn sich aber KEINE Belege finden für die eine These, die andere als GESICHERT angenommen wird, möchte man als Laie doch eher der gesicherten folgen, oder?

Darüber hinaus finde ich es ungeschickt, hier für weitere Verunsicherung zu sorgen - in diesem thread, bei dieser Frage.

7
aurata  18.07.2013, 00:48
@HerzKasper67

Du machst das genau richtig. Die Neugier und die Neigungen in jeweiligen Phasen der Entwicklung sollte man unterstützen und fördern. Und wenn ein Kind weint, sollte man ihm Trost spenden.

ich kann dir sagen, dass ich meinen Sohn auch immer geherzt, getröstet und gekuschelt habe, dass er auch gerne als Kleinkind mit Puppen spielte und ich ihm Blumen und Düfte und Schmetterlinge und all das gezeigt habe und er solche Dinge auch sehr mochte. Später kamen auch Motorräder und Dinosaurier dazu und Bäume und Berge usw. (die ganze Welt eben).

Nun ist er erwachsen und hat nichts weibliches an sich (im Sinne von Weichei oder heulsuse). Er ist aber trotzdem auch kein Macho, sondern einfach ein sehr netter Mensch :-).Und schwul ist er auch nicht geworden (was ja auch nicht schlimm wäre).

Damit möchte ich dir nur sagen, dass viel Liebe und Aufmerksamkeit genau das Richtige ist für jedes Kind - egal ob Junge oder Mädchen.

3

Es wäre sinnvoll, wenn du dir Gedanke über deine Geschlechterrollenstereotype machen würdest, sprich: Findest du dass es Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt bzw. geben sollte? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Was möchtest du deinen Kindern in diesem Punkt mit auf den Weg geben.

Ich kann ja mal Anregungen geben:

Der Vorteil an einer festen Geschlechterrolle ist, dass sie uns Halt gibt. Geschlecht ist eine der ersten Identitätskategorien, die ein Kind kennt und in die es sich selbst einordnen kann. Im Gegensatz zu anderen Kategorien wie Nationalität, Rolle in der Familie, Beruf etc. können wir unser Geschlecht nicht verlieren und es kann uns auch kaum aberkannt werden. Daher gibt es uns Sicherheit, Halt und eine Verankerung, wenn wir sagen "Ich bin ein Mann" oder "Ich bin eine Frau".

Der Nachteil ist, dass diese Rollen meist aus Vorurteilen, Stereotypen und fixen Ideen bestehen. Sie beinhalten also die Idee, wie ein Mann oder eine Frau zu sein hat. Dein Partner stellt sich einen Mann also als starken, selbstbewussten und harten Menschen vor, dessen Interessen im Bereich Sport und Technik liegen. Die Gefahr dieser Rollen ist, dass sie uns aufgezwungen werden und mitunter einfach überhaupt nicht passen. Es ist sehr verletzend und demütigend, wenn jemand uns zurechtstutz und verändert, bis wir seinem Idealbild entsprechen... es ist nicht die Aufgabe eines Sohnes, die Wünsche und Träume seiner Eltern zu erfüllen. Erwartet ihr das dennoch von ihm, wird er womöglich sehr darunter leiden. Vielleicht hat euer Sohn ja ein großes Talent zum Tanzen und es wird nie entdeckt, weil ihr ihn zum Fußballspielen schickt. Oder er ist sprachlich begabt, aber ihr erwartet von ihm nur gute Mathenoten. Oder er ist ein begnadeter Schriftsteller, muss aber mit seinem Vater an Autos rumschrauben. Natürlich ist es kein Weltuntergang, wenn ihm Hobbys und Beruf vorgegeben werden und er sich in das Leben einfügen muss, das ihr für ihn vorgesehen habt- Generationen von Menschen sind genau so aufgewachsen. Aber das große Glück, das er haben könnte, das freie, glückliche Leben, das auf ihn warten kann, wenn er selbst entscheiden und sich nach seinen Wünschen entfalten kann, das verwehrt ihr ihm, wenn ihr ihn in eure Form presst.

Es ist aber auch naiv zu glauben, dass Kinder nicht von ihrer Umgebung beeinflusst werden. Wenn ihr beiden, du und dein Partner, sehr klare Geschlechterrollen habt, er sehr männlich, du sehr weiblich, dann werden eure Kinder das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch abschauen und übernehmen. Auch in der Schule und in den Medien finden sich sehr klare Männer- und Frauenbilder, die eure Kinder beeinflussen werden. Das heißt, du kannst es gar nicht verhindern, dass das strenge Rollenkorsett der Gesellschaft auch auf deine Kinder einwirken wird. Was du machen kannst: Erzieh deine Kinder zu selbstbewussten und mündigen Individuen, die Vorgaben, Regeln und Meinungen hinterfragen und mutig genug sind, ihren eigenen Weg zu gehen. Gerade für das kritische Hinterfragen mag es noch etwas früh sein, aber du kannst ihn ja jetzt schon mal wertschätzend und liebevoll behandeln, egal was er sagt oder tut- und das tust du ja schon... du scheinst dich bisher auf deine Intuition verlassen zu haben und ich würde dir vorschlagen, das auch weiterhin zu tun, denn was du so schreibst, klingt nach einem sehr schönen, liebvollen Umfeld, das du deinem Sohn bereitest. Und wenn dein Partner das alles zu süß und weich findet, steht es ihm ja frei, mit eurem Sohn Ball zu spielen und Männergespräche zu führen. Sag deinem Partner aber auch ruhig klar, dass euer Sohn ein Mensch mit eigenem Charakter, eigenen Stärken und Vorlieben ist und seine eigenen Träume entwickeln wird und dass es seine Aufgabe als Vater ist, diese zu akzeptieren. Denn man hat ja nicht als Vater versagt, wenn der Sohn schwul wird oder Tänzer oder Aquarellmaler... man hat als Vater versagt, wenn man seinen Sohn fallen lässt oder ihn im Stich lässt, wenn er Hilfe braucht.

Ein Junge braucht nicht "härter" erzogen werden, das Leben und die äußeren Umstände lassen einen Menschen ganz von selbst die "Härte" erlangen, die er braucht. Ein Kind, egal ob Junge oder Mädchen, braucht jedoch als Wichtigstes Liebe, Verständnis und Vorbild. Das Einzige, was du nicht tun solltest, ist, ihn zu "verzärteln". Das tust du jedoch, indem du "bei jeder Kleinigkeit" sofort aufspringst und ihn tröstest (und das wäre auch bei deiner Tochter nicht richtig!). Das hat dann nichts mehr mit Liebe und Verständnis zu tun, das ist Überbehütung. Wichtig ist, da ein gesundes Mittelmaß zu finden.

Deinem Partner kannst du sagen, dass ein Junge nicht durch seine Erziehung schwul wird. Schwul sein ist eine Veranlagung, die bereits vor der Geburt feststeht und die man mit Erziehung weder fördern noch verhindern kann.

Ich bezweifle es, dass du deinen Sohn härter erziehen könntes selbst wenn du es wölltes. Ich bin zwar auch der Meinung das Kinder mit "Liebe" erzogen werden sollen, aber ich glaube nicht, dass du ein Junge erziehen kannst wie ein Mädchen. Darüberhinaus hat dein Freund "Mitverantwortung" seinen Sohn zu erziehen. Wie soll er den seiner Meinung nach zu einem Mann erzogen werden, wenn er nur die Mutter als Bezugsperson hat? Ich spreche mich hier für eine männlichere Erziehung aus, aber das heißt nicht, dass der Sohn deswegen "knallhart" erzogen werden muss.....

Also so etwas wie dein Partner behauptet, zeigt ganz deutlich von Erziehungsfragen und von Kindern allg. keine Ahnung zu haben. Seine Vorstellung waren eher in den 50er.60erJahren üblich. Gerade Jungs bedürfen wenn sie noch ganz klein sind, mehr Zuwendung als Mädchen. Wer keine Gefühle zeigen darf, wird mit Sicherheit später Probleme im sozialen Beziehungen aufweisen. Empathie also Mitgefühl lernen Kinder nur durch Erfahrung, die Jugend die heute viel Gewalt ausübt, überwiegend Jungens, sind härter erzogen wurden, auch mit Prügelstrafe. Homosexualität ist angeboren und wird nicht erworben wie einen Schnupfen, wenn man sich nicht warm genug angezogen hat. Schenke deinen Freund mal ein Buch über Erziehung und kindliche Entwicklung! Wenn er denn lesen. Du solltest bei deiner Erziehung auf dein Bauchgefühl hören, dies sind immer die besten Ratgeber. Liebe, Geborgenheit, Vertrauen und Sicherheit sind die wichtiigsten natürlichen Bedürfnisse aller Menschen, besonders der Kinder, die auf uns Erwachsenen angewiesen, Eltern tragen dabei die größte Verantwortung.