Sollte man einen Führerschein für Eltern einführen?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Ja, das wäre hilfreich. 53%
Quatsch, die Kinder werden selber erwachsen 41%
Nein, lasst sie alle experementieren. 6%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, das wäre hilfreich.

Interessanterweise lese ich dazu aktuell ein Buch mit so einer Thematik - Institut für gute Mütter von Jessamine Chan (ISBN: 9783550201332).

Woher ich das weiß:Hobby – Ich denke rational. Kann ich nur empfehlen.
ConRatUs 
Fragesteller
 08.08.2023, 16:56

Gibt es schon Erkenntnisse daraus?

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Desparativum  08.08.2023, 17:02
@ConRatUs

Bisher habe ich dem Roman entnommen, dass in besonderer Form auf das Kindeswohl geschaut wird: Protagonistin ließ ihr Kleinkind für zweieinhalb Stunden alleine, weil sie durch Schlafmangel und ihre berufliche Situation über alle Maßen angespannt war. Die Konsequenz war, dass sie von Nachbarn angezeigt wurde, da die Kleine durch Schreien auf sich aufmerksam gemacht hat.

Nun ist das Mädchen in Obhut ihres Vaters und seiner neuen Freundin. Die Protagonistin indes in einer Einrichtung, die sich der Förderung der elterlichen Eignung verschrieben hat. Es ist simpel: Wer besteht, erhält sein Kind zurück, wer abbricht, hinausgeworfen wird oder gravierend gegen den Regelkatalog verstößt, wird seines Umgangs mit dem Kind beraubt.

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ConRatUs 
Fragesteller
 08.08.2023, 17:06
@Desparativum

oh, oh na da kommt sicher noch einiges an Gesellschaftskonflikt hoch

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Ja, das wäre hilfreich.

Ich würde eher soweit gehen, dass die Fortpflanzung generell erlaubnispflichtig wird.

Sprich, man muss nachweisen dass man z.B. Kenntnisse über Kindererziehung hat, über ein Mindestmaß an Bildung verfügt, über ausreichend Einkommen verfügt um Kinder auch finanziell versorgen zu können, eine angemessene Wohnsituation vorliegt, usw. - und nur wenn all das nachgewiesen ist, man also überhaupt in der Lage ist ein Kind auch eigenverantwortlich groß ziehen zu können, wird ein Antrag auf Fortpflanzung bewilligt.

Ich weiß, ich weiß, Menschenrechte, ich weiß dass das rechtlich nicht möglich ist. Das würde aber viele Probleme lösen. Das jeder Clown bliebig viele Kinder in die Welt setzten darf für die dann die Gesellschaft aufkommen muss halte ich für falsch und asozial.

ConRatUs 
Fragesteller
 08.08.2023, 16:58

soweit würde ich nicht gehen.

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JessyFfm  08.08.2023, 17:07

Wau, Faschismus pur. Das mag vom freiheitlich, demokratischen Wohnzimmer aus wie eine gute Idee klingen, aber wenn man da drüber nachdenkt, läuft es einem eiskalt den Rücken runter.

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MertIs  08.08.2023, 17:55
@JessyFfm

Kannst du sehen, ändert nichts an meiner Meinung. Wenn man ein Auto fahren möchte, muss man vorher eine Prüfung ablegen und beweisen dass man die nötigen Kenntnisse und Voraussetzungen hat. Ein Kind zu bekommen ist eine mindestens genauso große Verantwortung - aber das darf jeder. Für mich fühlt sich das sehr falsch an, so wie sich für dich eben mein Vorschalg falsch anfühlt.

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JessyFfm  08.08.2023, 18:13
@MertIs

Ich mein, mal davon abgesehen, dass deine Ansprüche an Eltern sicherlich nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, sind sie auch einfach in der Sache falsch.

über ein Mindestmaß an Bildung verfügt, über ausreichend Einkommen verfügt um Kinder auch finanziell versorgen zu können, eine angemessene Wohnsituation vorliegt, usw.

Ich denke da jetzt mal an meine Großeltern väterlicherseits. Die hatten in der Nachkriegszeit kein gutes Leben. Kein Geld und die haben auch nicht wirklich gewohnt, sondern eher in einem Drecksloch gehaust (Originalton mein Vater). Meine Großmutter hatte weder einen Schul-, noch Berufsabschluss. Mein Großvater war angelernter Arbeiter in einer Fabrik. Also keine Leute, denen du nach deinen Vorstellungen eine Elternschaft zugestehen würdest.

Trotzdem ist aus meinem Vater ein toller Mensch geworden. Beruflich erfolgreich und als Bauingenieur in der ganzen Welt gearbeitet. Eine Stütze der Gesellschaft. Er hatte trotz allem ein liebevolles Zuhause, mit Eltern die ihm alles gegeben haben, was sie konnten. Das war nicht viel, aber offensichtlich mehr als genug.

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Quatsch, die Kinder werden selber erwachsen

Was sollte das bringen? Jeder macht beim Autofahren den gleichen Führerschein und trotzdem gibt es gute und schlechte Autofahrer. Es gibt Leute die halten sich an die Regeln und andere pfeifen drauf. Natürlich ist es trotzdem gut, dass wir alle in die Fahrschule müssen, denn sonst wäre es vielleicht noch schlimmer auf unseren Straßen.

Jetzt ist allerdings Autofahren nicht in unserer DNA angelegt, wie Fortpflanzung. Wir atmen, wir essen, wir trinken, wir schlafen und wir pflanzen uns fort. Das ist das Fundament unserer Existenz. Das hat die Natur so angelegt. Der Staat hat hier nur was in absoluten Ausnahmefällen zu suchen.

Man wird auch nicht als gute Mutter oder Vater geboren. Das muss man lernen und jeder muss da auch selber seinen Weg finden. Niemand ist perfekt und es gibt keine Eltern auf der Welt, die nicht mal überfordert wären. Und meiner Erfahrung nach, sind ausgebildete Pädagogen ganz sicherlich nicht die besseren Eltern. Theorie ist die eine Sache. Die Praxis nochmal eine ganz andere.

Von daher, würde ich sowas ablehnen und es so lassen, wie es seit Anbeginn der Menschheit ist. Kinder werden auch ohne Elternführerschein groß.

Mein Ansatz wäre eher, dass wir als Gesellschaft die Besessenheit von Geburtenraten und die Romantisierung von Elternschaft ein bisschen reduzieren und dafür eher mal darüber nachdenken und daran arbeiten, dass die Entscheidung für Kinder eine sein sollte, die informiert, bewusst und nach reiflicher Überlegung getroffen wird. Nicht, "weil man das eben so macht", nicht, weil "ist halt passiert", nicht, weil "das halt dazugehört".

Mehr so in Richtung des Kaufs einer Immobilie - als sehr langjährige Verpflichtung, die mit Belastungen und Verantwortung in vielerlei Hinsicht einhergeht und über die man sich vorher intensiv informiert und sich genau überlegt, ob es wirklich bereit und in der Lage ist, sich darauf einzulassen.

Ich denke, wenn die Herangehensweise an und der Blick auf Elternschaft eher in dieser Richtung wäre, würde es deutlich weniger Fälle geben, in denen Kinder vernachlässigt, misshandelt oder anderweitig zu Schaden kommen würden. Denn all die, die momentan durch diese Romantisierung denken, dass das "alles schon irgendwie klappen wird", sind es ja dann doch oft, die dann stark überfordert, desillusioniert und dadurch auch schnell mal keine so guten Eltern sind...

ConRatUs 
Fragesteller
 08.08.2023, 17:16

bin eher davon ausgegangen das Kinder wegen der Liebe und der Hormone gemacht werden.

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HappyMe1984  08.08.2023, 17:19
@ConRatUs

Und auch das ist eben pure Romantisierung mit hartem Erwachen in der Realität, wenn man so rangeht...

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Ich gewinne immer mehr den Eindruck, das Eltern mit der Erziehung von Kindern überfordert sind. Ich sehe oft schon kleine Kinder die ihre Eltern zu Hause im Griff haben (terrorisieren). In der Schule scheint es sich dann fortzusetzten.

dass Kinder ihre Eltern "terrorisieren" gehört zum erwachsen werden, Grenzen austesten, Grenzen kennen lernen usw.

Sollte man über Jugendämter gezielt Schulungen für zukünftige Eltern einführen?

Eltern sind Eltern / Mütter sind Mütter. Ich bin sicher, dass sich (nicht alle) Mütter sich nicht in ihre Art mit "IHREN" Kindern umzugehen, reinreden lassen.

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  • Nach den Schulungen ?
  • Sollen dann regelmäßige, staatliche Kontrollen vorgenommen werden ?
  • Ab welchem Grad der Abweichung sollen Kinder den Eltern weggenommen werden?
  • usw.

... und sollten alle Menschen bevor sie Geschlechtsverkehr haben, einen "Vor-Eltern-Führerschein" machen?