Sollte man bei einer internen Bewerbung den aktuellen Vorgesetzten über die laufende Bewerbung informieren oder nicht?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist tatsächlich ein schwieriges Thema, insbesondere wenn du den Job dort nicht sicher hast (also nicht aktiv von denen abgeworben wurdest) und auch in eurer Umbruch-Situation.

Denn wenn das mit dem Wechsel klappt, dann ist frühzeitige Kommunikation gut und für den Vorgesetzten besser planbar. Wobei selbst dann das Verhalten bis zum Wechsel noch umschlagen kann, wenn die Führungskraft es persönlich nimmt.

Richtig problematisch wird es oft aber erst, wenn du die Stelle nicht bekommst.

Mit Glück nimmt dein Chef es sportlich und freut sich, dass du weiter bleibst. Selbst dann bleibt aber die Sorge, ob du parallel (intern wie extern) weiter guckst.

Manche nehmen das auch nicht gut auf und machen dir die Zeit danach nicht mehr so eifnach und schön wie vorher, weil du in ihren Augen quasi der "Verräter" bist, ggf. sogar gedacht wird du fliehst vor der Umstrukturierung und seist nicht zuverlässig und belastbar genug.

Das kann dazu führen, dass dir ggf. spannenden keine Projekte oder Arbeit mehr gegeben wird und du quasi der Mülleimer für alles wirst. Man wisse ja eh nicht, wie lange du noch da bist.

Von daher sollte man gut überlegen ob und wann ja wann man das kommuniziert.

Ich kenne auch genug, du das erst nach Zusage ihrem aktuellen Chef mitgeteilt haben.

Dann muss man sich aber auch darauf verlassen können, dass im Prozess selber wirklich Stillschweigen seitens Personalabteilung, ggf. Betriebsrat und neuem Chef gehalten wird. Falls man es gar nicht erzählen möchte beim Scheitern dann auch rückwirkend. Denn erfährt er das hinten rum über andere, ist es natürlich noch mal unglücklicher. Besonders wenn man bisher ein neutrales bis gutes Verhältnis hatte.

Von daher solltest du gut abwägen, wie du deinen Chef und deine Firma einschätzt, was du da für das beste hälst.

Ich kann deine Bedenken verstehen und würde genauso reagieren wie es deine Gedanken sagen: Nichts sagen, einfach still und heimlich wechseln, sobald die Gelegenheit da ist. Wenn es soweit ist, erfahren sie's sowieso und können sich ihren Teil denken, warum das erfolgte und was da der finale Auslöser gewesen ist - oder auch nicht.

Ich hatte eine ähnliche Situation vor knapp drei Jahren, als ich intern in ein anderes Gebiet wechselte (als Medienberater) und meine bisherigen, teils langjährigen Kunden nicht informiert habe. Das tat ich aus faktisch den selben Gründen ... wieso muss ich Leute, mit denen es jahrelang Stress und Ärger gibt und die bei Licht besehen der Hauptgrund für meinen Wechsel waren (u.a. die Sudetendeutschen, darüber hatten wir es ja mal), dann noch darüber in Kenntnis setzen?! Eben. Im Nachhinein haben mich zwar einige Kunden "vermisst", wie ich es hörte, aber es war mir egal. Das Letzte was ich hörte war, dass meine (sehr nette, junge) Nachfolgerin nach anfänglichem Schlummidummi-Gedöns komplett verheizt wurde, bis zu sexueller Belästigung alles erlebt hat und aktuell nicht arbeitsfähig ist. Ich bin mir sicher, die Sudetendeutschen finden das noch irre witzig und reiben sich die Hände.

Wenn in einer Abteilung so grundsätzliche Defizite da sind wie bei euch, gerade in menschlicher Hinsicht, würde ich das exakt so machen wie angedacht. Ich hoffe, ich konnte dir helfen und wünsche dir viel Erfolg und alles Gute!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Darüber scheiden sich die Geister.

Habe beides schon gemacht.. einmal "heimlich" hinter dem Rücken des Vorgesetzten weil er ein A-Loch war und einmal, so wie jetzt, ganz offen und ehrlich.

Mit der zweiten Wahl, also offen und ehrlich fühle ICH mich deutlich besser.

Nahezu immer quatschen die Vorgesetzten miteinander. z.B bei deiner Bewerbung wird der Vorgesetzte der neuen Abteilung, deinen jetzigen anrufen und vielleicht fragen was du für ein Mensch bist etc.

Spätestens jetzt, erfährt dein Vorgesetzter davon.

Würde dir daher "offen und ehrlich" empfehlen. Du wirst sehen, du fühlst dich selbst auch deutlich besser damit.


Rosenmary 
Fragesteller
 07.02.2022, 12:37

Der neue Chef kennt mich auch und es ist in unserer Firma nicht zulässig, dass weitergetragen wird, wer sich worauf beworben hat.

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Patsaan  07.02.2022, 12:50
@Rosenmary

Du würdest dich wundern, was die Chefs untereinander alles besprechen :-)

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Rosenmary 
Fragesteller
 07.02.2022, 12:54
@Patsaan

Die Chefs würden sich auch wundern, was die Basis alles bespricht 😉 dass mein Kollege sich beworben hatte, wusste er nicht.

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Patsaan  07.02.2022, 12:57
@Rosenmary

Aber du wolltest ja ne Antwort auf deine Frage, die hab ich dir nach besten gewissen gegeben.

Must dich nun entscheiden wie du es handhabst.

Offene und ehrliche Weg finde ich in diesem Fall besser.

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ich würde ihn informieren, da du dich ja intern bewirbst und er mit Sicherheit auch eine Beurteilung über dich schreiben muss oder nach dir gefragt wird und es dann halt doch erfährt...jeder kann sich überall bewerben, du kannst ja auch deine Bewerbung jederzeit zurückziehen. Ich denke mit sowas muss dein Chef immer rechnen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lebenserfahrung

Ich würde es lassen. Du schwächst dadurch deine Position in der aktuellen Abteilung. Wenn du nicht genommen wirst, wird man immer damit rechnen, dass du abspringst.