Soll man die Strafmündgkeit bei Jugendlichen auf 10 Jahre herabsetzen?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Ich bin eher für 12 41%
Es soll so bleiben 38%
Strafmündigkeit schon ab der Geburt 13%
Ich bin für eine Strafmündigkeit mit 10 Jahren 6%
Andere Meinung/Idee 3%
Es soll erhöht werden 0%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin eher für 12

Und ab 18 Erwachsenenrecht. Wenn ich mir einige Jugendliche anschaue, dann ist da viel Gewaltpotential da und die sind nicht mal 14! Wer meint hier sich wie die Axt im Wald benehmen zu müssen, muss auch mit Konsequenzen rechhen, zumal das Jugendstrafrecht recht human ist!

Ich bin eher für 12

Der Ansatz im Jugendstrafrecht ist Erziehung.

Wenn die Eltern dabei versagt haben muss eben der Staat ran. Und warum nicht ab 12?

Es gab zuletzt sogar Morde von 12 und 13jährigen.

Zudem werden sogenannte Klau-Kids, die von kriminellen Clans ausgebildet wurden, als Taschendiebe eingesetzt. Und zwar solange sie unter 14 sind. Im vollen Wissen um die Strafmündigkeits-Grenze in Deutschland.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
Dabbdabb  19.04.2024, 16:07

Ist halt, speziell bei den Clan-Kindern, die Frage, wie sinnig es ist, diese dafür zu "bestrafen", dass sie von Kriminellen manipuliert wurden.

Auch hier halte ich den Ansatz der Polizeigewerkschaft für richtig, verstärkt die Erziehungsberechtigten (nach §171 StGb) in die Verantwortung zu nehmen.

1
vanOoijen  19.04.2024, 16:19
@Dabbdabb

Es ist jedenfalls nicht sinnvoll die bei ihren Familien zu lassen und aus einem normalen Kinderheim fliehen die in unter 24 Stunden.

Da bleibt halt nur der Jugendknast.

1
Dabbdabb  19.04.2024, 17:03
@vanOoijen

Teilweise Zustimmung. Kinder (sofern die, zu prüfende, individuelle Strafreife nicht gegeben ist) dahingehend zu manipulieren, dass sie Verbrechen begehen, halte ich für eine Form des Missbrauchs und es daher für absolut angebracht, diese aus ihrem schädlichen Umfeld zu entfernen.

In so einem (geprüften) Fall ist der Sachverhalt also klar anders gelagert, als wenn ein Kind aus eigenem Antrieb heraus Straftaten begeht. Hier wäre das Kind nämlich, in erster Linie, Opfer und nicht Täter und sollte daher nicht, in (quasi) erster Konsequenz, in eine Strafanstalt gesteckt werden.

Bestenfalls als wirklich letzte Patrone, um es vor der Familie UND sich selbst zu schützen.

1
Ich bin eher für 12

10 finde ich sehr früh. Kleinere Vergehen könnten hier begangen werden, ohne dass sich die Kinder ihrer Straftat bewusst sind und sie für sie total harmlos aussieht. Mit 12 aber hat man oft schon etwas mehr Verantwortungsbewusstsein und kann seine Taten besser einschätzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein „links-grün Versiffter“
Ich bin eher für 12

Es muss dann aber dennoch noch eine Abstufung zum Jugendstrafrecht geben. (gibt ja auch eine zum Erwachsenestrafrecht)

Kinder ins Gefängnis sperren, dass geht einfach nicht. Auch nicht in den Arrest. Wobei ich mir da eventuell noch einen paar stündigen Freizeitarrest vorstellen kann. In dem sie dann aber schon betreut werden müssen und er auch Sinn macht.

Konsequenzen aber sollten sie zu spüren bekommen. Mit 12 weiß man genau was man darf und was nicht.

Nicht mal so selten kommt es vor wenn du die Kinder tadelst: BÄH ich bin noch nicht strafmündig..... Zeigt doch genaus sie wissen was sie tun und dass man ihnen auch nichts kann.

Ich bin eher für 12

Angesichts steigender Zahlen (2022 und 2023 waren jeweils Rekordjahre), halte ich es zumindest für versuchenswert, die Strafmündigkeit für schwere Straftaten auf 12 Jahre herabzusetzen.

Die deutsche Polizeigewerkschaft (auch wenn diese eine generelle Strafmündigkeit ab 12 Jahren befürwortet) sagt dazu:

"Bei einer Herabsetzung der Strafmündigkeitsgrenze würde selbstverständlich, wie jetzt bereits bei 14-jährigen, die im Einzelfall zu prüfende individuelle Strafreife (vgl. § 3 JGG) gelten. Bei einer Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters darf demnach nicht der Strafgedanke und die Erzielung einer abschreckenden Wirkung im Vordergrund stehen, sondern der Erziehungscharakter des Jugendstrafrechts. Dessen erzieherische Sanktionen, wie etwa die Erteilung richterlicher Weisungen, Verwarnungen und Auflagen, dürfen aber nicht erst ab 14 Jahren einsetzen. Vielmehr ist es pädagogisch sinnvoll, schon einem 12-jährigen klar zu machen, wo die Grenzen seines Handelns liegen."

Karen84  18.04.2024, 16:22

Erziehung geschieht viel früher, mit 12 ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Man erzieht das Kind schon während es aufwächst, dann ist so ein Unsinn auch kein Thema mehr. Leider machen das nicht viele und überlassen Youtube, Behörden, oder sonstwem die Erziehung und wundern sich wieso ein Kind kriminell im zarten Alter von 7 wird!

0
Dabbdabb  18.04.2024, 17:03
@Karen84

Das ist populistischer Käse - und ich hoffe, das ist dir bewusst.

Der "Erziehungsgedanke" ist ein grundlegendes Prinzip des Jugendstrafrechts. Diesen nicht einhalten zu wollen widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und würde sicherlich mehr kaputtmachen, als das es der Gesellschaft Nutzen brächte.

Die Theorie nützt natürlich nicht viel, wenn sie in der Praxis schlecht umgesetzt wird, das dürfte klar sein. Ist aber auch eine andere Baustelle.

0
Karen84  18.04.2024, 17:06
@Dabbdabb

Alles klar, wie viele Kinder hast du? Und dann sagst du mir das ist populistischer Käse? Das ist meine Meinung, wenn sie für dich so klingt, schön, das ist deine Meinung!

0
Dabbdabb  18.04.2024, 18:38
@Karen84

Was hat Mutterschaft mit dem Jugendstrafrecht zu tun? Diese Korrelation erscheint mir regelrecht wild. Du vermengst da offensichtlich zwei verschiedene Dinge.

Andererseits sehe ich schon, wohin deine Argumentationsschiene mich führen wird. So belasse ich es dabei und hebe abschließend noch hervor, wie schön es doch ist, dass wir beide "Meinung" haben können.

0
Karen84  19.04.2024, 09:15
@Dabbdabb

Als Mutter kennst du Kinder, Jugendliche und siehst die viel öfter. Und du kriegst vieles mit, aus den anderen Klassen, von anderen Müttern (befreundete, oder gar aus dem Hort/Kita), Nachbarn mit Kindern (Tatsächlich treffen sich Kinder auch mal außerhalb der Schule!!) oder von Hobbies, z.B. Gitarrenunterricht, Karate, Schwimmunterricht, Fußball etc. Was ich dir sagen will, und ich denke das geht nicht so ganz in deinen Kopf rein, ist einfach, dass man als Eltern vieles mitbekommt und zwar von einer ganz anderen Perspektive (dich betrifft vieles nicht, du hast deine Kuppel und denkst alles zu wissen aus woher gleich nochmal?). Du siehst viel gutes und sehr viel schlechtes und ich meine ja dass ich als Mama mehr gesehen habe in den letzten Jahren und einiges durchaus bewerten kann aus eigener Erfahrung! Und dann kommt jemand und meint was? populistischer Käse? Ja, alles klar, immer wenn irgendwas nicht ins eigene Weltbild oder zur eigenen Ansicht passt, müssen einige abfallend werden und so einen Unsinn bringen. In der Theorie sieht vieles einfach oder ganz anders aus als in der Praxis meine Liebe, aber du hast Recht, es ist schön, dass jeder seine Eigene Meinung haben kann.

0