Soll ich mir ein hackamore holen oder nicht ich bin mir da sehr unsicher?
8 Antworten
Ob du mit oder ohne Gebiss reiten sollst entscheidet ganz alleine das Pferd.
Manche Pferde gehen ohne irre gut (meine RB zum Beispiel. Oh wunder, das Pferd reagiert ja doch! :D), manche verweigern total. Es gibt Pferde die den Druck auf die Nase und im Genick wesentlich angenehmer finden als den Druck im Maul. Die laufen gebisslos oftmals völlig verwandelt und reagieren super fein und sensibel. Andere rennen los oder gehen nur noch rückwärts weil sie damit nicht klar kommen. Ob die Hackamore also die richtige Entscheidung ist oder nicht, die liegt beim Pferd. Da hilft nur ausprobieren.
Es gibt verschiedene Abwandlungen von gebisslosen Zäumungen und auf jede reagiert das Pferd anders. Genau das selbe wie mit gebissen. Manche Pferde laufen mit Wassertrense super und zicken bei Stangengebissen, andere sind verwundert wie schön das Pferd plötzlich mit Stange läuft.
Es kommt auch drauf an was du reiten willst. Wenn du auch in Anlehnung reiten willst, dann fällt die normale Hackamore raus. Lehnt sich das Pferd an, so bekommt es automatisch Druck, ergo wird es ausweichen. Das LG und das Flower haben so kurze Hebel, dass sich das Pferd trotzdem anlehnen kann. Mit Sidepull kann man lenken, aber eine Anlehnung ist nicht möglich, mit dem Bosal kann man nur etwas bremsen.
Alternativ gibt es noch das BitlessBridle. Das sieht auch aus wie eine normale Zäumung, nur ohne Gebiss. Das wird häufig auch sehr gut angenommen.
Am besten wäre es aber wenn du dir erstmal ein gebissloses ausleihst und ausprobierst. Ganz billig sind diese "Gebisse" nämlich auch nicht. Das LG kostet 50€ und aufwärts, das Flower um die 25-40€. Schade wenn es dann doch unbenutzt rumliegt. suche dir außerdem Hilfe beim richtigen Einstellen. Liegt das Nasenband zu tief so kannst du dem Pferd sehr leicht das Nasenbein brechen (ein sehr dünner und langer knochen der schnell knacks macht), liegt es zu hoch bereitest du deinem Pferd Kopfschmerzen. Kann man auch an sich selbst testen, drücke deinen Finger gegen die Nasenspitze. Tut weh. Drückst du ihn mittig gegen das Nasenbein, dann ist der druck auf Dauer zwar etwas unangenehm, tut aber nicht weh. Drückst du zwischen die Augen, so merkst du schnell dass dir der Kopf vorne weh tut, da die Nervenbahnen da noch mehr Knotenpunkte haben als in der Mitte. Korrekterweise gehört der Nasenriemen am Pferd 2 Finger unterhalb des Jochbeins. Da richtet er keinen Schaden an. aber lass dir da von einem erfahrenen Gebisslosreiter helfen :)
Man Unterscheide zwischen Selbsthaltung und Anlehnung ;) Das eine kann ohne das andere. Man kann ein Pferd auch komplett ohne Sattel und Zaum in absolut korrekter Selbsthaltung und Versammlung reiten, aber eben nicht in Anlehnung da ja keine Zügel da sind.
Was ist eine leichte Verbindung wenn nicht ein sehr leichter Druck? Die Reiter nehmen gerne Euphemismen für Worte wie "Druck" wenn es ihnen nicht passt. Im Grunde ist jedes Annehmen und jedes Anstehenlassen ein leichter Druck. Druck ist ja nicht immer schlecht, ist er sehr fein kann sich das Pferd dort anlehnen. Die Anlehnung ist nur eine Hilfe zur Versammlung und zum selbst getragenen Pferd. Die herkömmliche Anlehnung lässt sich mit Sidepull und langzügigen Hackamores nur sehr schwer verwirklichen. Trotzdem kann das Pferd damit in wundervoller selbsthaltung und Versammlung gehen. Anlehnung und Selbsthaltung sind zwei Paar Schuhe
Das Wort Selbsthaltung habe ich nicht erwähnt, was ich mit "tragen" meinte, ist lediglich, dass der Pferdekopf frei getragen wird und sich das Pferd z.B. nicht auf den Zügel legt. Und leichter Druck ist ja auch OK - sogar gut, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Aber nichts spricht also dagegen, ein Pferd mit Hackamore oder Sidepull zur Anlehnung zu bringen:)
Ein Pferd das sich selbst trägt geht in Selbsthaltung ;) Also meintest du schon das, du scheinst nur nicht das Synonym zu kennen :D Wie auch immer: WENN man es schafft das Pferd damit in Anlehnung zu bringen, dann ist es ja super. Wobei die Selbsthaltung wichtiger ist als die Anlehnung, die Anlehnung hilft ja nur zur Selbsthaltung. Es geht ohne, es ist nur anspruchsvoller
Nein auf garkeinen Fall! Das fügt den Pferden Schmerzen zu, nur deshalb hören Sie, aus Angst! Und man kann ihnen damit die Nase brechen was du hoffentlich ja nicht vorhast! Habe schon oft Leute damit reiten gesehen, die Pferde gehen ohne zu murren aber man merkt die Angst (ich zumindest)! Um dem Pferd wenig Schmerzen zu zufügen musst du echt eine verdammt weiche Hand haben und ruhig natürlich. Ich würde es nicht empfehlen.
Ich glaub ich werde mir auch keins zu legen da meine Stute und ich noch viel gemeinsam lernen müssen und ich ja nicht will das ihr was passiert ;)
Wenn gebisslos empfehle ich ein Bosal. Auf eBay Kleinanzeigen zum Beispiel gibt es viele. Das ist Pferde freundlich. Aber da wäre eine weiche Hand auch nicht schlecht. Am Anfang, wenn dein Pferd sowas noch nicht kennt, brauchst du eins mit dickem Nasen Stück (weiß nicht ob das so heißt, habe es vergessen sorry 😅). Wenn ihr damit klar kommt könnt ihr eins mit dünnerem benutzten und das geht immer so weiter bis es keine dünneren mehr gibt. LG MilleW
Eigentlich kommt es weniger auf das Gebiss als auf die Hand an - ich habe schon Leute mit Wassertrense reiten sehen wo man am liebsten den Reiter vom Tier geholt hätte. Ich selber reite mit "Knebeltrense" was bei unwissenden oft auf heftigste Ablehnung trifft, wenn du dir aber im klaren darüber bist welche 'Macht' du zwischen den Fingern hast ist das alles kein Problem. Mein Dicker ist - je 'schärfer' die Zäumung wurde immer ruhiger geworden, da kleine Hilfen viel sensibler gegeben werden können :)
eine fein gerittene Kandare wird immer sanfter sein als eine Wassertrense an der gerissen wird. Knebeltrensen sehen zwar furchterregend aus, aber im Grunde sorgen die Schenkel nur dafür dass man dem Pferd nicht das Gebiss durchs Maul zieht. Es hat also den selben Sinn wie Gebissscheiben. Aber bei Gebissscheiben denkt sich keiner was und Knebeltrensen sind gleich BÖSE ;D
Die Zügelhilfe sollte immer weiter verfeinert werden, sodass du später auch mit nicht so "scharfer" Zäumung gut reiten kannst :D Oder auch mal ganz ohne ;D
So ist es! Mein Ziel wäre ja ein Halsring aber so weit sind wir leider NOCH nicht :)
Also ich reite meine Stute zur zeit meistens mit gebiss und würde gerne ohne reiten
ich bin kein Anfänger und habe eine ruhige Hand
Aber manchmal brauch sie doch etwas Druck und sie reagiert NOCH nicht so gut auf Gewichts und schenkel Hilfen das heißt ich brauche auch zügel Hilfen bei Wendungen ist das hackamore geeignet?
Also du musst genau darauf achten was für eins du kaufst das wirkt sich ja auf den Druck auf dem nasenrücken, Genick und Kinn aus sonst Mag ich hackamores. Du musst halt darauf schauen was du kaufst
Einer Sache muss ich widersprechen: Mit Hackamore kann man ihn Anlehnung reiten. Das Pferd soll sich tragen und nicht tragen lassen, ergo ist bei einer korrekten Anlehnung kein Druck auf den Zügeln, lediglich eine leichte Verbindung. Auch mit Sidepull kann man eine schöne Anlehnung bekommen - Gewichts- und Schenkelhilfen spielen ja ebenfalls eine Rolle. Btw bin ich auch ein Pferd damit geritten und die Anlehnung hat wunderbar geklappt.