Wie funktioniert das Hackamore?

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Hallo! 1) Das Hackamore ist eine gebisslose Zäumung, es wirkt auf ein Pferd sehr scharf,daher nicht für Anfänger geeignet , Dadurch kann auch bei schlechtem Reiter/unruhiger Hand Rollkur entstehen !Dadurch dass man am Zügel zieht und das Hackamoremetall ja so etwas länger ist zieht man den Pferdekopf zwischen die Beine.Es wirkt sehr scharf ein, weil es halt so lang ist und ein Pferd dadurch besser und schärfer auf die Zügelhilfen reagiert.

Gefährlich? Ja. Damit meinen diese Leute,dass es sehr scharf auf das Pferd einwirkt.

Happy64  30.09.2015, 15:34

Hallo NellyGlamour, 

Ich bin erst jetzt (ein paar Jahre später ) auf deine Antwort gestoßen und muss sagen, dass sie nicht differenziert genug ist. Du musst nämlich zwischen sogenannten mechanischen und natürlichen Hackamoren unterscheiden. Du hast völlig richtig die Folgen falscher Verwendung der scharf gemachten Hackamore beschrieben. Nun möchte ich dir Natürlichen ergänzen. Diese Hackamore sind nicht gefährlich, da sie oft keine Hebelwirkung erzäugen kännen und eher an eine Trense ohne Gebiss erinnern. Diese werden oft auch zum trainieren junger unerfahrener Pferde genutzt ,um sie  im Maul nicht abzustumpfen. Sogeshen sind nicht alle Hackamore so gefährlich, wie sie hier in zahlreichen Kommentaren dargestellt werden. Auch muss man bei mechanischen Hackamoren nochmals unterscheiden zwischen "scharfen" und "stumpfen" Hackamoren, solche stumpfen (Stumpf im Sinne von die Hebelwirkung ist nicht "gefährlich " und verursacht kaum Schmerzen)  üben Druck auf das Nasenbein sowie aus Genick ( bei nicht vorhandener Kinnkette) , welcher nicht groß genug ist um einem Pferd das Genick zu brechen (ein Extremfall,der selten vorkommt). Solche Hackamore verursachen oft sogar weniger Schmerzen als Trensen ( Hier kann ich ein YouTube Video zu empfehlen: Wirkung des Gebisses beim Pferd ) . "Scharfe" Hackamore sind mit Kandaren vergleichbar, deren ist Wirkung hoffentlich bekannt und somit ist klar, dass diese absolut nicht in Anfängerhände gehören genauso wenig wie die " scharfen" mechanischen Hackamore. 

LG 

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es erzeugt eine sehr heftige hebelwirkung, also druck aufs nasenbein. deshalb nix für ungeübte und grobe leute und sehr sensible, junge, unerfahrene pferde. in der Westernreitweise gibt es bosal und sidepull. eine tolle alternative. es gibt auch noch eine englische zäumung, die wie eine klassische trense aussieht, nur ohne gebiss. über kreuz laufende lederriemen wirken hier. hab den namen leider vergessen.

LeikniersLady  27.03.2012, 23:13

Hackamore = Bosal :DD

Und das Sidepull ist durchaus auch in der klassischen Reitweise verbreitet.

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imago  28.03.2012, 02:33

Die Zäumung "über Kreuz" ist das Bitless Bridle was ich oben erwähnt habe.^^ Dieses wirkt mMn. so: Der Nackenriemen ist zT. auch mit den Zügeln verbunden. Diese verlaufen in einer Schlaufe über Kreuz unter dem Pferdekopf über den Nacken. Zusätzlich sind die Zügel vorn am Nasenriemen auf Höhe der sonstigen Trensenringe verschnallt, sodass sie auch nur dort wirken - nimmt man nun den rechten Zügel an, wird der Druck auf die linke Seite des Kopfes verlagert (aufgrund der Kreuzung) und wirkt an der Nase, den Ganaschen und übers Genick. Das Pferd weicht diesem aufgrund des flächig verteilten "leichteren" Druck aus und nimmt den Kopf nach rechts. Erfolg: Rechts annehmen - Pferd geht rechts. Andersherum natürlich genauso.

Trotzdem sehe ich das kritisch, weil der Pferdekopf dadurch eben immernoch extrem verschnürt ist und man daher auch hier eine feine weiche Hand als Reiter braucht. Die Gefahr dem Pferd extrem weh zu tun, wird im Vergleich zur mech. Hackamore auf jeden Fall gemindert.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:BitlessBridle.jpg&filetimestamp=20080619124153

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little0cookie  28.03.2012, 23:53
@imago

Trotzdem sehe ich das kritisch, weil der Pferdekopf dadurch eben immernoch extrem verschnürt ist

Was wird beim BB eingeschnürt? Da gibts keine Sperrriemen, die das Pferd am Sperren hindern soll, es gibt nämlich kein Gebiss. Irgendwie festgemacht werden muss der Zaum natürlich schon, sonst fällt er ab ;-)

Ein Pferd mit angezogenem BB kann aber sehr leicht fressen und saufen und vor allem ungehindert atmen! Eingeschnürt wird da - wenn mans richtig macht! - nichts.

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Hallo,

es gibt 2 Hackamores. Die eine heißt Mechanische Hackamore, die andere Kalifornische (oder echte) Hackamore, diese wird aber auch als Bosal bezeichnet.

Wirklich gefährlich werden kann eigentlich nur die mechanische Hackamore. Mit dieser kann man einem Pferd gern mal das Nasenbein brechen, und das ohne große Einwirkung.

Das liegt daran, dass sie eine enorme Hebelwirkung hat.

Hebelwirkung ist allgemein eigentlich eine gute Sache. Dadurch wird die Kraft, die man braucht, verringert, um ein und dieselbe Sache zu bewegen. Diese ganz alten Wasserpumpen oder Zangen arbeiten auch mit Hebelwirkung. Um die eine Sache zu bewegen, braucht man mit Hebel sehr viel weniger Kraft als ohne Hebel.

Dabei gilt die Regel: Je länger der Hebel, desto weniger Kraft brauchst du, um eine gleiche Masse zu bewegen.

Leider ist dieser Effekt meiner Meinung nach im Zusammenhang mit Pferdeköpfen gar nicht so positiv. Im Umkehrschluss heißt diese Regel nämlich auch: je länger der Hebel, desto mehr Masse kannst du mit der gleichen Kraft bewegen.

Sprich, ein und dieselbe Bewegung mit dem Zügel kommt am Nasenbein viel stärker an (wie viel stärker, kann ich dir leider nicht genau sagen), als sie es ohne Zügel, z. B. mit Gebiss oder einer hebellosen gebisslosen Zäumung tun würde.

Deshalb setzt die Verwendung einer mechanischen Hackamore voraus, dass sowohl Pferd als auch Reiter mit sehr sehr feinen, also kaum erkennbaren, Hilfen kommunizieren können. Denn eine normal starke Zügelhilfe, ein deutliches Bewegen der Finger (nicht des Handgelenks!) zum Beispiel, kommt dann beim Pferd schon ziemlich heftig an.

Wenn eine Zäumung, egal ob Gebiss oder gebisslos, einen Hebel hat, weißt du, sie wirkt deutlich signalverstärkend, also sehr scharf. Je länger und grader die Anzüge (Hebel), desto signalverstärkender wirkt sie.

Spüren tut das Pferd den Druck bei der mechanischen Hackamore im genick, am Kinn und hauptsächlich am Nasenbein.

Übrigens ist eine seitliche Einwirkung nicht möglich, sprich, man kann mit der mechanischen Hackamore nicht stellen oder biegen (es sei denn, man kanns nur über den Sitz, was eigentlich selbstverständlich ist, aber dann pack ich meinem Pferd auch nicht so einen scharfen Zaum an den Kopf), sie ist nur als reine Notbremse gedacht.

Man darf sie auch nur einhändig führen, da sie sich sonst verkantet. Ich empfehle dir dazu den Wikipedia Artikel (einfach "gebisslose Zäumungen" googlen oder hier gucken, auch sehr gut:

http://www.pferdewissen.ch/ausruestung1.php )

Wenn man sich nicht einschätzen kann und/oder keine Ahnung hat, kann man beim Pferd was kaputt machen. Deshalb ist die mechanische Hackamore nur was für sehr sehr gut ausgebildete Reiter und Pferde, ähnlich wie bei der Kandarenreife.

Allerdings ist es sinnfrei, als guter Reiter mti einer mechanischen Hackamore zu reiten, denn das Ziel eines jeden Reiters sollte eigentlich sein, seine Hilfen immer mehr zu verfeinern, was mit der mechanischen Hackamore schlicht nicht möglich ist.

Dass das auch unsinnig wäre, zeigt ihr Entstehungsursprung: Erfunden wurde sie im Rodeo, um auf Pferde, die völlig stumpf im Maul geworden sind, noch irgendeine Art von Einirkung haben zu können. Sie wurde also auch gar nicht für gutes, pferdegerechtes Reiten entwickelt.

Das Problem ist, dass die meisten Reiter diese Eigenschaften der mechanischen Hackamore als böse, böse gebisslose Zäumung, die dem Pferd - übrigens wirklich - das Nasenbein brechen kann, auf alle gebisslose Zäumungen generealisieren. Dass das aber völlig ungerechtfertigt ist, wird klar, wenn man sich die meisten anderen gebisslosen Zäumungen anguckt, denn die wirken meist ohne Hebel und sind auch noch aus weichem Material (im Gegensatz zur mech. Hackamore, die ist aus einem festen Nasenband, was die Schärfe dieser Zäumung nochmal vergrößert).

Gebisslose Zäumungen sind Gebissen immer vorzuziehen, allerdings sollte es die richtige sein.

Warum ich so denke, kannst du hier

gutefrage.net/frage/was-findet-ihr-besser-von-denn-beiden-und-wieso#answer35372089

nachlesen.

Grüße

Ein Hackamore wirkt durch die Anzüge und die Kinnkette zum Einen auf den Nasenrücken des Pferdes sowie auf den Kiefer, zum Anderen übt es Druck auf's Genick aus. Wichtig ist, dass das Nasenteil immer weit genug oben auf dem knöchernen Nasenrücken liegt. Je nachdem, wie lang die Anzüge des mechanischen Hackamores sind, wirkt das Hacki eher sanft oder eher scharf. Man kann aber nicht grundsätzlich sagen, dass ein Hacki besser oder sanfter ist als eine Trense. Auch mit einem Hacki kann man hart einwirken und dem Pferd weh tun.

Das klassische Hackamore ist übrigens das Bosal, das hat keine Anzüge.

Hey..! =D

Also ich hab meine Stute jetzt fast 2 jahre, und ich habe einige Trensen durchprobiert, das sie mit keiner wirklich gerne läuft..! Sie fängt bereits bei feinen Paraden zu zicken an, macht den rücken steif und kurz, das genaue gegenteil was ich erreichen will. Hab mit meiner Reitlehrerin einiges versucht, doch nichts hat wirklich geholfen. Beim longieren lief sie ganz normal und suchte in die Tiefe also konnte es nicht wirklich daran liegen das ihr etwas fehlt, hab sie aber dennoch durch checken lassen.

Ich sah bei einer Freundinn ein Hackamore hängen, eins mit kurzen Anzügen und einer Kinkette und der Nasenriemen aus dickem leder.! Hab das dann auch versucht, bin früher ein paar mal mich Hack geritten. Hab auch schon einiges gehört das viele Pferde der Druck auf der Nase zu viel wird und so zu steigen beginnen usw.. Ich habs dann auf jedenfall versuch und meine Stute läuft locker und gibt auch den rücken her, versteift sich nicht mehr. Mittlerweile kann ich Seitengänge mit ihr reiten und feine paraden geben ohne das sie zu zicken beginnt. Ich reite sie zwischendurch wieder mit normaler Trense, aber dennoch läuft sie mit dem Hack um einiges angennehmer., habs auch im Gelände und beim springen versucht, sie war immer sehr zu halte wie beim springen und auch im gelände. Jetzt kann ich Sie schön halten ohne viel zu machen, ich reite sie nur noch mit Sitz was eig mit einer Trense nie wirlich möglich war.!

So jetzt hab ich nen langen absatz geschrieben aber vl liests sichs ja jemand durch..! =D ich selber bin vom hack begeistert, doch in Anfänger Händen hat es in meinen augen dennoch nichts verloren. Ich reite mittlerweile seit 15 jahren und verwende das Hack dennoch mit respekt..!

Wie gesagt ich finds toll zum reiten und kann es weiter empfehlen es muss dennoch auch für Pferd und Reiter geeignet sein. Ich reite aber auch nur mit dem mit den kurzen Anzügen..!!

Mfg