Soll ich meine Eltern meine tödliche Krankheit verschweigen?

15 Antworten

Unbedingt würde ich das meinen Eltern erzählen, es sei denn, wir hätten eine extrem schlechte Beziehung! Frage dich: Wenn deine Mutter oder dein Vater so einen Tumor hätte, würdest du es nicht wissen wollen? Versuche, in der verbliebenen Zeit auch noch etwas für dich zu machen und ggf. etwas zu hinterlassen (außer Geld), also noch deine wichtigsten Gedanken Menschen wie deinem Bruder mitzuteilen, oder anderen Menschen, die dir wichtig sind. So eine Krankheit könnte auch ein Grund sein, wieder mehr mit der Familie zu machen oder halt mit Freunden, noch ein paar schöne Stunden mit Menschen zu verbringen, die dir am Herzen liegen!

Und ganz ehrlich: Die meisten Menschen möchten nicht allein sein, wenn sie sterben. Wir hatten Anfang des Jahres einen (absehbaren) Todesfall in der Familie, ich war dabei, man hatte vorher insgesamt viel geredet, aber nie darüber, wie der Betroffene die letzten Stunden verbringen möchte. Er konnte am Ende nicht mehr sprechen, aber noch reagieren (lächeln etc.) Wir haben vorsichtshalber nicht gefragt. Wenn du dich damit befassen möchtest, überlege, wer dabei sein sollte oder wer eher nicht, was gesagt werden sollte, ob du noch etwas über die anderen hören möchtest oder ob sie deine liebsten Erinnerungen (die du vorher mitgeteilt hast) noch mal erzählen sollen oder beten oder bestimmte Musik spielen usw. Jeder hat da ganz eigene Vorstellungen und es wäre schön, wenn Menschen, die potentiell da sind, das vorher wissen. Sprich ggf. jetzt mit deinem Arzt über deinen Hospitzplatz, der braucht oft ein bis drei Wochen Vorlaufzeit.

Gib die Hoffnung nicht auf, es finden sich zu den Krankheiten mit den schlimmsten Prognosen auch immer Ausnahmebereichte:

https://www.welt.de/reportage/article151420054/Der-Tod-hat-es-sich-anders-ueberlegt.html

Eine gute Freundin von mir starb. Für mich vollkommen unerwartet! Sie sagte niemandem, das sie Krebs im Endstadium hatte.
Ihren Tod hätte ich wahrscheinlich nicht verhindern können, aber ich hätte ihr die letzte Zeit so schön wie möglich machen können. Es tat wirklich weh, das sie das nicht zugelassen hatte! Daher würde ich damit ganz offen umgehen.
Wie du es deinen Eltern mitteilst? Vielleicht fragst du in einem Palliativ-Fourm, oder irgendetwas ähnliches, ob da jemand Erfahrung hat. Da sollte es Leute geben, die dir Tipps geben können.
Für deine Eltern wird es eh schwer. ich würde ihnen sagen "Macht mir die letzten Tage so schön wie möglich, dann habt ihr mir alles gegeben, was ihr mir geben musstet und könnt mich ruhigen Gewissen sterben lassen. Ich möchte, wenn ich gestorben bin, das ihr euch an mein Lachen erinnert, denn wenn ich tot bin und ihr an mich denkt, dann wird es einfacher für euch, wenn ihr mein Lachen im Kopf seht.

Das ist eine schwierige Situation.

Ich denke deinen Eltern wäre es lieber, von deiner Krankheit zu erfahren, aber das Problem mit den falschen Hoffnungen ist natürlich da. Ich persönlich würde offen mit meinen Eltern darüber reden, da die sich dann besser darauf vorbereiten könnten, als wenn ich ganz plötzlich sterben würde.

Ich wünsche dir auf jedenfall, dass du es überstehst.

Gute Besserung

KochAlexxx 
Fragesteller
 29.08.2019, 21:39

Jeder Mensch stirbt plötzlich ausser man ist eben Krank. Aber ich denke das es besser wenn sie nicht immer an mich denkrn und angst haben das morgen der letzte tag sei..

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DerSpezifisch  29.08.2019, 21:41
@KochAlexxx

Das ist auch ein Argument.

Aber du hast die Möglichkeit, dass deine Eltern sich darauf vorbereiten können, warum sie nicht nutzen?

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Stellwerk  29.08.2019, 23:21
@KochAlexxx

" Aber ich denke das es besser wenn sie nicht immer an mich denkrn und angst haben das morgen der letzte tag sei.."

Stattdessen belügst Du sie und sie müssen völlig unvorbereitet mit der Situation klarkommen, von heut auf morgen ihr Kind verloren zu haben. Außerdem ist es sehr egoistisch von Dir. Du willst nicht, dass sie für Dich entscheiden. Aber DU nimmst Dir heraus zu entscheiden, was für SIE besser ist, ohne es sie selber entscheiden zu lassen.

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Ich würde es auch nur meinem Arbeitgeber erzählen. Und genauso wie du etwas zurück legen.

Dann würde ich wohl einfach für den Fall so ne Art Abschiedsbriefe für die "Wichtigsten" jeweils schreiben, auch warum ich niemandem was gesagt habe.

Viel Glück auf deinem Weg

Lacrimis92  29.08.2019, 21:52

An den FS: wenn du dich wirklich für diesen Weg (aus dieser Antwort) entscheidest, schreibe den Abschiedsbrief solange du noch bei absolut klarem Verstand bist und kümmere dich jetzt schon um das Testament... Auch dort kannst du einen Brief hinterlassen in dem du ALLES erklärst... Du solltest wirklich keinerlei Fragen offen lassen und vllt sogar die Akteneinsicht der Ärzte gewähren damit deine Familie sich nicht ihr Leben lang fragt was sie hätten anders tun können...

Ein hirntumor kann unter Umständen sehr schnell richtig böse werden daher solltest du dich so früh wie möglich um die Worte und alles kümmern

Das ist echt traurig zu lesen... Zum einen weil du dich so aufgibst und zum anderen weil ich dich zu 100% verstehen kann... Ich wäre wohl in der gleichen Zwickmühle

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Ich vermute einen Troll. Falls ich falsch liege, hier eine ernsthafte Antwort. Es geht nicht darum, daß Deine Eltern Mitleid mit Dir haben. Es geht um die Fairness, ihnen die Möglichkeit zu geben, noch bewusst Zeit mit Dir zu haben, Abschied nehmen zu können und sich auf den Tod vorzubereiten. Je plötzlicher und unerwarteter man jemanden verliert, desto schlimmer.

DerSpezifisch  29.08.2019, 21:45

Warum sollte jemand bei sowas trollen?

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LouPing  29.08.2019, 22:02
@DerSpezifisch

Was genau das hier schon mind. 2 mal Thema war. Neuer Account - inhaltlich identisch.

Ärzte vermitteln in so Fällen IMMER psychologische Unterstützung.

Ich rate jedem derartige Dinge anonym nicht zu nah an sich ranzulassen. Ja, das klingt hart, aber die wenigsten Menschen können schon rein gedanklich mit derartigen "Schicksalen" nur sehr schlecht umgehen. Vorbelastete User könnten ernsthaft gefährdet werden (Trigger Suizid-Gedanken, Trauer, depressive Krise ect.)

Um Menschen in derartigen Situationen sollten sich meiner Meinung nach geschulte Fachleute kümmern.

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DerSpezifisch  29.08.2019, 22:04
@LouPing

Dass es theoretisch sein kann, kann ich mir auch gut vorstellen. Kommt mir auch komisch vor warum man dann auf gutefrage.net fragt

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LouPing  29.08.2019, 22:05
@DerSpezifisch

Wie gesagt- Patienten mit derartigen Diagnosen bekommen von uns professionelle therapeutische Begleitung "verordnet".

Ganz wichtig - im geschützten Rahmen.

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Stellwerk  29.08.2019, 23:14
@DerSpezifisch

Weil es zu jedem Thema Idioten gibt und mir die Story bei einem neuen Account direkt etwas dick und provokant aufgetragen vorkommt. Aber eben nur eine Vermutung, deswegen trotz allem auch eine Antwort.

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