Soll das Kind Geld erhalten oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Anderes 58%
Dann muss er hungern, um zu lernen 29%
Da hätte ich eine kreative / wirkungsvolle Idee 10%
Ihm Geld leihen / vorstrecken, weil .... 3%
Sollte krank zu Hause bleiben 0%
Ihm Geld schenken, weil .... 0%

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Dann muss er hungern, um zu lernen

Dieses "Kind" ist ja ganz offensichtlich kein Kleinkind mehr. Es scheint sich um eine volljährige, erwachsene und berufstätige Person mit eigenem Einkommen zu handeln, richtig?

Eine gute Lösung wäre es hier, wenn diese Person tatsächlich daheim auszieht und einen eigenen Haushalt führen muss. Dort wird dieser Mensch sehr schnell lernen, dass man eben Hunger schieben muss, wenn man sein Geld direkt zu Monatsbeginn verprasst. Nur ganz wenige machen das mehr als genau einmal.

Sollte ein Auszug aus verschiedensten Gründen für beide (!) Seiten keine Option sein, dann sollten sich hier alle Beteiligten darüber einigen, wie gemeinsam gehaushaltet wird. Aber auch hier wäre es gut, wenn die Eltern nicht die Verantwortung für die Einteilung des Geldes für die Person vollständig übernehmen, denn diese Person muss das eben früher oder später dringend lernen.

Eine mögliche Unterstützung und Hilfe wäre es aber, wenn einmalig (!) die Entwicklung eines Budgetplans gemeinsam mit den Eltern stattfindet - also, welche Kosten fallen wann im Monat und im Jahr an, wie muss das Geld auf den Monat und das Jahr verteilt werden, damit es reicht, welche Summe bleibt dabei für Spiel und Spaß übrig? Diese einmalige Erklärung und Aufschlüsselung ist eine Lektion, die Eltern ihren Kindern durchaus beibringen sollten. Aber wenn das einmal ge- und erklärt ist, dann ist es auch wichtig, dass die Eltern ganz klar konsequent bleiben, wenn das Kind diese Planung nicht einhält. Sprich, nicht einspringen, kein Geld leihen und am besten auch nicht einfach so dann doch mitversorgen!

Anderes

Wirkt auf mich enorm verkorkst.

Es sind also so ca. 3 Personen in diesem Haushalt (Vater - Mutter - erwachsener Nachwuchs).

Irgendein größeres Vorhaben für nächstes Jahr (2024) wird teuer werden, deshalb hat jemand von diesem Haushalt (entweder einstimmig alle drei, oder aber die Eltern alleine) entschieden das alle Haushaltsmitglieder seperat für sich sparen müssen. Jeden Monat, das ganze Jahr hindurch.

Der erwachsene Sohn kommt damit (noch) nicht zurecht, sieht seine Bedürfnisbefriedigung an erster Stelle. Denn es ist "sein" Geld (sein Verdienst durch seine Arbeit beispielsweise). 1 Jahr sparen ist für ihn ein sehr langer Zeitraum. "Man hat ja noch soundsoviele Monate Zeit bis dahin". Daher ists für ihn möglicherweise noch nicht so dringend ausgerechnet auf alles Mögliche verzichten zu müssen.

Frage: Wieso wird auch am Haushaltsgeld/ den Nahrungsmitteln für diesen Haushalt gespart? Das erschließt sich mir nicht.

Die Eltern nehmen es also bewusst in Kauf das ihr junger erwachsener Sohn ohne Nahrungsmittel klar kommen muss "weil er sein privates Geld für etwas anderes ausgegeben hat als für seine Ernährung/ den familiären Sparplan"?

Ich suche noch immer den erzieherischen Ansatz dabei. Den vermeintlich positiven Effekt dadurch.

Es ist irrsinnig aus der eignen erwachsenen Perspektive heraus zu erwarten "So, ab sofort spart jeder von uns das eigene Geld so gut wie möglich zusammen.... so das WIR gemeinsam in einem Jahr uns XYZ leisten können". Denn als Erwachsener hat man wesentlich mehr Erfahrung mit solchen Dingen als ein grade mal 18jähriger Mensch.

Die Eltern schmeißen ihren Sohn quasi ins kalte Wasser und erwarten das er damit schon ganz alleine und von Beginn an extremst "vernünftig" und sparsam umgeht. Aber "wie", wenn kein vernünftiges Vorgehen gemeinsam geplant ist und daheim keine Grundversorgung aller Grundbedürfnisse gewährleistet wird?

amormutuus 
Fragesteller
 22.01.2023, 14:49
Der erwachsene Sohn kommt damit (noch) nicht zurecht, sieht seine Bedürfnisbefriedigung an erster Stelle. Denn es ist "sein" Geld (sein Verdienst durch seine Arbeit beispielsweise). 1 Jahr sparen ist für ihn ein sehr langer Zeitraum. "Man hat ja noch soundsoviele Monate Zeit bis dahin". Daher ists für ihn möglicherweise noch nicht so dringend ausgerechnet auf alles Mögliche verzichten zu müssen.

Das trifft es! Genau.

Die Eltern nehmen es also bewusst in Kauf das ihr junger erwachsener Sohn ohne Nahrungsmittel klar kommen muss "weil er sein privates Geld für etwas anderes ausgegeben hat als für seine Ernährung/ den familiären Sparplan"?

Mittlerweile. Gespräche, Nachgeben, Helfen ... das haben die schon alles hinter sich.

Ich suche noch immer den erzieherischen Ansatz dabei. Den vermeintlich positiven Effekt dadurch.

Der Vater meint, wenn er dem Kind weiter hilft, dann hätte es keinen Grund, sein Geld einzuteilen und dies doch noch zu lernen, für die Zeit, wenn es mal alleine leben wird, was es selbst auch will. Also es will in ca. einem Jahr ausziehen.

Die Eltern schmeißen ihren Sohn quasi ins kalte Wasser und erwarten das er damit schon ganz alleine und von Beginn an extremst "vernünftig" und sparsam umgeht. Aber "wie", wenn kein vernünftiges Vorgehen gemeinsam geplant ist und daheim keine Grundversorgung aller Grundbedürfnisse gewährleistet wird?

Es geht seit drei Jahren in die Arbeit, hat sein eigenes Konto und will sein eigenes Geld, eigene Entscheidungen ....
Selbst macht das Kind den Eltern ggü keine Vorwürfe, nur die Eltern sind sich unsicher.

Die Grundabsicherung könnte da sein, aber das Kind entschied sich selbst dagegen. Die hatten das mal so, aber das Kind wollte sich sein Essen selbst holen und das Geld dafür selbst behalten.
Oft aber ist das Geld am Ende des Monats längst aus .... noch nicht mal für Essen ist noch übrig.

Die Eltern haben Geld und auch Essen. Nur das eine Kind nicht, das sein Geld ungünstig einteilt.

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horribiledictu  23.01.2023, 09:36

Moment! es geht nicht darum, das der Sohn das (von wem auch immer ausgeheckte) Familien-Sparprogramm nicht erfüllt! davon ist er weit entfern: er kommt auch ohne diesen Sparplan mit seinem Geld nicht aus, kauft Unnützes und hat dann kein Geld fürs Essen.. DAS ist der Punkt, DAS muss er lernen - und er lernt es nicht, wenn man ihm immer sein Budgetloch stopft.

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amormutuus 
Fragesteller
 23.01.2023, 11:29
@horribiledictu

Ja, so ist es.
Es gibt auch gar keinen Streit. Alle sprechen miteinander und gut.
Aber die Mutter hat Schuldgefühle und überlegt, ob das so sein darf, oder was mit dem Kind nur los ist, weil das schon länger so geht. Es machte ja schon längst fiese Erfahrungen damit, ändert jedoch immer noch nichts an seinem Verhalten. Warum will es nicht lernen, nichts ändern?

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horribiledictu  23.01.2023, 11:34
@amormutuus

es gibt auch Leute, denen macht es nichts aus, wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist.

Menschen haben eben unterschiedlich Zugänge zu Geld:

In meiner Stadt hat ein Straßenarbeiter 3 Mio im Lotto gewonnen, gekündigt, es in 2 Jahren alles ausgegeben, und dann ist er wieder arbeiten gegangen - völlig ohne Reue, er sagte, er habe 2 Jahre lang so gelebt, wie er es sich immer erträumt hatte, und das kann ihm keiner jemals mehr nehmen...

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amormutuus 
Fragesteller
 23.01.2023, 11:40
@horribiledictu

Ja stimmt. Das Kind schlich schon mal um die Küche und Mutter, machte leichte Andeutungen, aber vielleicht wirklich gar nicht mal um Essen zu bekommen, sondern auch um zu provozieren. Ansonsten will es gar nicht weiter um das Thema sprechen. Die Mutter aber leidet wohl am meisten darunter.
Und andersrum hat es immer wieder gute Kontakte und erhält durch sein Umfeld Hilfe oder Geschenke. Das war schon immer so bei ihm.

Beim Kind sind auch keinerlei Schuldgefühle auszumachen. Nur immer wieder mal Wut auf sich selbst. Das schon. Das legt sich dann wieder.

Es geht einfach anders damit um. Vielleicht probiert es auch aus.

Du könntest mit deiner Richtung echt recht haben. Danke.

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horribiledictu  23.01.2023, 12:04
@amormutuus

man sollte den jungen Mann halt mal fragen, ob es *für ihn* ein Problem ist, wen er von 1.-20.d.M. über seine Verhältnisse lebt und dann von 20.-1. den Kitt aus dem Fenster frisst... wenn nicht, dann ist ja alles ok.

wenn allerdings schon, dann kann man ihm ja helfen, seine Finanziellen Angelegenheiten so zu strukturieren, dass ihm das nicht mehr passiert.

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amormutuus 
Fragesteller
 23.01.2023, 14:08
@horribiledictu

Zahlreiche Gespräche wurden geführt! Also da ist alles besprochen. Alle Hilfe lehnt er ab.

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Anderes

Wenn eine fast 19 jährige Person zwar ausreichend Geld für Grundbedürfnisse hätte, aber so wenig damit umgehen kann, dass sie am Ende des Monats nichts mehr zu Essen hat, stimmt aus meiner Sicht etwas nicht. Dem sollte man auf dem Grund gehen... Wenn die Person halbwegs vernünftig ist, sollte man mit ihr reden können und ihr bei der Planung helfen können.

Wenn es ein Haushalt ist, sehe ich kein Grund hungern zu müssen, auch wenn kein Geld da ist. Im Zweifel muss sich dann das "Kind" etwas von zu Hause mitnehmen, belegtes Brot, etc... Wenn das regelmäßig der Fall ist, sollte das Kind zumindest einen Teil mitfinanzieren und zwar ganz am Anfang des Monats.

Wenn das Kind nicht alleine mit Geld umgehen kann, wäre es eine Option, das Geld noch stärker zu rationieren. Statt jedem Monat könnte es z.B. einen Wöchentlichen Anteil bekommen.

Gar kein Geld mehr zu geben, halte ich dagegen für wenig zielführend. Vereinbarungen, dass ein Teil zurück gelegt werden soll für angemessen. Sparen und selbstbestimmt ausgeben ist ja trotzdem möglich.

amormutuus 
Fragesteller
 22.01.2023, 12:52

Absatz eins und drei wurden durch die Eltern schon geleistet.
Das Kind hat ja seinen eigenen Lohn, bekommt diesen auf sein Konto überwiesen, also Absatz 4 ist für die Eltern gar nicht durchführbar.

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Da hätte ich eine kreative / wirkungsvolle Idee

Kein Geld ist keine Lösung.

Geld für jeden Tag einteilen weil es das selber nicht kann.

Langsam steigern für 2 Tage dann 3 Tage.

Bei Erfolg verlängern bei Misserfolg auf 1 Tag zurück.

Dann lernt das Kind. Denn die Belohnung sind mehr Tage.

Es gibt Menschen die nichts lernen wollen da braucht es viel Geduld.

Man muss dann akzeptieren das jemand keine Einsicht hat.

Gespräche. Können das Problem lösen. Für Angehörige ist eine Therapie für das Kind nicht leicht.

Man kann niemanden zur Einsicht zwingen.

Anderes

Die fast 19-jährige Person kann offenbar nicht mit Geld umgehen. Das ist schade, vor allem für die Person selbst, würde sich aber nicht ändern lassen, indem man der Person mehr Geld gibt.

Die Eltern möchten ihrem Kind sicher helfen, du hast ja auch geschrieben, dass die Mutter schon Schuldgefühle hat. Die angeführten Optionen sind aber alle nicht so gut. Mit mehr Geld hätte die Person mehr Geld zum falsch Ausgeben. Was das krank Zuhause bleiben bringen würde, erschließt sich mir nicht. Hungern ist auch blöd.

Auch wenn die fast 19-jährige Person rechtlich erwachsen ist, benötigt sie anscheinend noch Hilfe bei der Geldeinteilung. Wenn ihr die Eltern das zuvor nicht beigebracht haben, sollten sie das jetzt tun, denn selbst kann die Person das offenbar noch nicht und dass die Person lebenslang hungert, kann nicht die Lösung sein. Irgendwann hat das Folgen, die nicht mehr so schnell verschwinden. Menschen brauchen nun mal Essen und Eltern sind ihr lebenslang für ihr Kind verantwortlich, zumindest zum Teil.

So wie ich das sehe, haben die Eltern zwei Möglichkeiten:

1. Sie versorgen ihr Kind, das Kind bekommt kein eigenes Geld mehr. Dabei bringen sie ihrem Kind bei wie man mit Geld umgeht, indem sie es mit zum Einkaufen nehmen usw..

2. Sie kontrollieren die Ausgaben ihres Kindes. Ihr Kind bekommt kleinere Beträge ausgezahlt (nicht immer alles auf einmal am Anfang des Monats), muss Kassenzettel vorlegen und begründen, wieso es für dieses und jenes so und so viel Geld ausgegeben hat. Eltern und Kind erstellen gemeinsam einen Plan, auf dem steht, wie viel Geld für was eingeplant werden muss.