Softwareentwickler werden?

1 Antwort

Ich würde dir eher von der Spieleentwicklung abraten, wenn du nicht gewillt bist, als Indie-Developer volle Verantwortung für finanzielles Versagen zu übernehmen. Denn es sind in der Videospieleentwicklung zwar 200, 300 oder sogar mehr Menschen beteiligt, davon sind aber vielleicht 10 tatsächliche Softwareentwickler. Der Großteil ist im Design aktiv und hat mit der Programmierung nicht viel zu tun.

Mit "Seiten" meinst du Websites? Möchtest du denn eher in die Front-End- oder eher in die Back-End-Entwicklung einsteigen? Beides ist gut machbar. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Realschulabschluss dafür ausreicht oder ob Arbeitgeber eventuell auch ein Abitur erwarten, aber eins ist sicher: Ein Informatikstudium brauchst du nur, wenn du tendenziell etwas besser verdienen möchtest oder dich wirklich dafür interessierst. Eine Voraussetzung für einen Job in der Softwareentwicklung ist das nicht. Dort zählt nur, dass du programmieren kannst.

Falls du dich für ein Abitur entscheiden solltest: Ich kann dir empfehlen, dies an einem Berufskolleg zu machen. Ich habe dort eine allgemeine Hochschulreife inklusive einer Ausbildung zum informationstechnischen Assistenten gemacht. Das allein ist in den Augen vieler Arbeitgeber schon viel Wert, da dies auch bedeutet, dass du beispielsweise deine Ausbildungszeit verkürzen kannst und bereits eine gute Menge Vorkenntnisse mitbringst, und nciht einfach nur als Abiturient da auf der Matte stehst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Hauptberuflich IT-Consultant, Informatikstudium

Memetozaurrr 
Fragesteller
 23.03.2022, 17:29

Jap, meine Websites. Ich glaub Back-End ist eher meins. Weißt du auch wie ich am effektivsten programmieren lernen kann?

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PeterLustig1999  23.03.2022, 17:38
@Memetozaurrr

Kommt darauf an, was du mit "Programmieren" meinst.

Wenn es darum geht, eine Programmiersprache zu lernen: Wähle die Lernmethode, die für dich am besten funktioniert. Ich selber habe mit YouTube-Videos gelernt, aber das ist bei weitem nicht der einzige Weg.

Willst du wirklich Programmieren lernen? Das ist schon etwas schwieriger. Das lernt man wirklich nur durch's Anwenden. Mein Ratschlag hierfür: Wähle ein Projekt, das du schon immer mal programmieren wolltest, und setze dich daran, dies umzusetzen. Das kannst du auch durchaus mit dem Lernen einer Programmiersprache kombinieren, wenn das dein Ding ist. Nehme dir diese Projekte immer und immer wieder vor. Und je mehr Übung du sammelst, desto besser wirst du als Programmierer.

Und am Ende wirst du merken: Wenn du programmieren kannst, macht die Programmiersprache für dich keinen Unterschied mehr. Denn du hast die Kernkonzepte verstanden. Alles, was sich ändert, ist die Syntax und eventuell die zur Verfügung stehenden Sprachfeatures.

Beispiele für Projekte, mit denen ich mich befasst habe, als ich anfing:

  • eine kleine OpenGL-Anwendung
  • eine Minecraft-Mod
  • Plug-Ins für Minecraft-Server
  • eine Visitenkarte für's Netz

Dinge, mit denen ich mich nun neben dem Studium befasse:

  • eine 3D-Render-Engine inklusive Raytracing
  • eine vereinsinterne Organisationssoftware
  • eine Turniersoftware für meinen Badmintonverein (realisiert als Web-App, sodass Schiedsrichter sich mit ihren Geräten in ein WLAN meines Laptops einwählen und von dort in's System einklinken können)
  • Blumenzüchtungssimulationssoftware für Animal Crossing (soll mit einer modifizierten Variante des A* den optimalen Weg von bekannten Blumen zu bestimmten Blumenfarben errechnen)
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