Skabies/Krätze: Therapie schlägt fehl oder Symptome ohne Befall?

2 Antworten

Bei welchen Ärzten warst du denn?

Resistenzen gegen das Medikament gibt es praktisch nicht.

Wenn wieder ein Befall aufgetretenen ist, so kann das eigentlich nur an einem Anwendungsfehler liegen; zB dass die Kontaktpersonen nicht mitbehandelt wurden. Oder dass manche Stellen ausgelassen wurden, zB unter den Fingernägeln oder hinter den Ohren. Tieffrieren bei minus 18°tötet die Skabies leider nicht zuverlässig ab.

Aber wenn gar keine Gänge mehr sichtbar sind, wie Du schreibst, so hast Du vielleicht gar keinen Befall mehr, nur die Haut ist noch gereizt.

Da würde Dir eine Cortisonsalbe helfen, niedrig dosierte sind meines Wissens frei erhältlich.

antares1  27.04.2020, 17:34

Weitere Tipps von User Andibennj vor 3 Jahren :

"Hallo, ich hatte nun 3 Monate lang gepflegte Krätze. Es ist der Horror. Ich kann garnicht sagen, wie schrecklich das war. Besonders die Paranoia!!

Ich hatte jede Nacht zwischen 0-1 Uhr starken Juckreiz und wachte immer auf. In Foren lese ich immer den gleichen Kram: der Juckreiz hält nach erfolgreicher Behandlung an, entspannt euch. Das stimmt er hält an, aber der Juckreiz bei akuten Befall und nach erfolgreicher Behandlung ist unterschiedlich. Nach erfolgreicher Behandlung hört der nächtlich quälende Juckreiz auf und man hat den ganzen Tag über weiterhin immer wieder ein Kitzeln an den ehemals befallenen Stellen.

Also Permethrin hat bei mir garnicht geholfen. Immer nur für den Moment. Die ganzen Eier und Nymphen wurden dabei offensichtlich nicht abgetötet. Ich war schon kurz vor dem durchdrehen. Aber jetzt schreibe ich euch, was geholfen hat:

Ich habe mir Permethrin für 2 Anwendungen geben lassen. Nach der ersten habe ich die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt. Alles gewaschen, in Tüten verpackt, gesaugt, das gesamte Bett, mit samt Matratze getauscht. Jeden Tag Wäsche gewaschen und das Bett/Handtücher täglich gewechselt. Nach 7 Tagen habe ich dann die zweite Anwendung gemacht.

Dann die tägliche Waschaktion weiterführen. Am besten reduziert man seine Garderobe und andere Wäsche auf 3 Teile jeweils, so dass alles andere locker 2-4 Wochen entwesen kann. Dann nach der 2ten Woche habe ich Matratze wieder getauscht gegen die alte.

Dann nach weiteren 7 Tagen habe ich Benzylbenzoat angewendet. Parallel dazu bin ich jeden Abend vor dem ZuBett gehen in die Sauna gegangen: 3 mal Sauna für mindestens 12 Minuten bei über 60 Grad. Wenn ich mich sonst gewaschen habe, habe ich mich mit Essigwasser (1:1) gewaschen und wenn ich mich eingecremt habe, dann mit Kokosöl gemischt mit Teebaumöl (3:1).

Diese Prozedur habe ich 2 Wochen lang gemacht. Immer wieder jede Woche Benzylbenzoat Anwendung. 3 mal. Dann kam der nächtliche Juckreiz nicht wieder."

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Fabi593 
Fragesteller
 27.04.2020, 17:48

Hallo antares,

das mit dem Tiefgefrieren bei mindestens -18°C wusste ich bereits und habe es deshalb als Methode verworfen.

Einige Tage nicht auf der Matratze schlafen und nur noch ein paar penibelst kontrollierte Klamotten anziehen ist ebenfalls zu meinem Alltag in der Behandlung geworden.

Allerdings hatte ich zum Höhepunkt direkt nach der 12 stündigen Behandlung mit Permethrin noch lebende Milben aus meiner Haut ausgraben können... mit den Resistenzen bin ich mir deshalb leider nicht ganz so sicher.

Danach bin ich auf Benzylbenzoat umgestiegen, das hat es gefühlt besser gemacht, zumindest konnte ich nur noch tote Milben finden... leider sind die Symptome trotzdem nicht gänzlich verschwunden.

Nächtlicher quälender Juckreiz ist allerdings nicht mehr vorhanden, also steck ich irgendwo zwischen angesteckt und nicht... das verunsichert mich.

Eine Behandlung mit Cortison und Antihistaminika war von Anfang an dabei bei mir, brachte aber keine wesentliche Besserung gegen das Jucken.

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Diese Skabies sind leider auf  dem Vormarsch und schwer einzudämmen. Wichtig verliert nicht die Nerven und macht euch auch nicht gegenseitig zuhause die Hölle heiß. 

Das führt nur zu noch mehr Stress und noch schlechtere Stimmung, kann in dieser Situation keiner gebrauchen!

Ich habe mich im Internet (RKI, Foren, Gesundheitsinformationen, usw.) „todgesucht“ und bei Ärzten vor Ort, leider (kein Vorwurf) kurzfristige zielführende Tipps / Anweisungen erhalten. Denn so leicht ist es nicht   die Krätze loszuwerden.  

Ich verstehe nicht weshalb es noch keinen Krätze/Skabies Schnelltest wie für andere Parassieten oder Viren (Covid) gibt. Die Angst vor dem Besuch beim Dermatologen ist jedes Mal ein Horror und kann verständlicher Weise auch mal „unscharf“ oder sogar falsch gedeutet werden, wie gesagt die Aktivität von Skabies oftmals  schwer zu deuten. RKI, bitte hier einen Test zur Bestimmung von aktiven Krätzemilben austüfteln.

Wichtig ist nichts zu vergessen, z.B. (Haus)Schuhe, die Schublade in denen alle Handschuhe und Schalls für den täglichen Wechsel zusammen drinne liegen. Einfach alles mit dem man oder mehrere Personen abwechselnd (z.B. Autositze, Küchenstuhlauflagen) täglich in Berührung kommt. 

Dazu gehören auch und hier hatte ich auch nicht sofort dran gedacht, die Waschmaschine und der Trockner, beides Knotenpunkte für bereits „gereinigte“ Kleidungsstücke, oder!?

In Punkto Haustiere habe ich Online keine klare Aussage finden können. Deshalb auf Nummer sicher gehen und den Hund oder die Katze ebenfalls artgerecht mit behandeln.

Sie sind wohl keine Wirte, jedoch könnten sie, unbewusst als Überbringer oder Brücke dienen. Daher auch hier noch unbedingt Nachts im gleichen Bettchen schlafen. Wenigstens für die Dauer von 3 bis 4 Tagen. Er, Sie, Du werden es überleben, das ist sicher.

Also wie im Internet zu finden:

 

  • Waschmaschine bei 95 Grad oder mehr „auskochen“.
  • Trockner falls vorhanden  ebenfalls gründlich reinigen,  bitte keine Experimente, Sicherheit steht an 1. Stelle.
  • Alles bei > 60 Grad Celcius waschen.
  • Am besten man legt sich die Sachen für den kommenden Tag, also Kleidung, Handtücher und Bettzeug schon zurecht. Z.B. für jeden „Bewohner“, Familienmitglied eine Kiste und das mindestens 3 Tage so durchziehen. So verzettelt man sich nicht, spart Zeit und Nerven.
  • Polstermöbel, Teppiche (kann vielleicht eh mal weg) und alles mit dem man täglich in Berührung kommt absaugen und einsprühen und vergesst den  Staubsaugerbeutel nicht. Am besten in dieser Zeit minimalistisch Leben.
  • Das was nicht zu waschen geht, Luftdicht bei bei Raumtemperatur in Säcke verschließen und am besten nochmal vorher Milbenspray (gibt es in der Zoohandlung) vorher drauf sprühen, ist auch gut für die eigene Psyche und 48 Stunden (plus 12 Stunden „sicher ist sicher“) einlagern.
  • Selbst mit den speziellen Cremes und diesen „All you can destroy” Tabletten behandeln.

Abschließend:

  • Die Waschmaschine wieder „auskochen“.
  • Trockner ebenfalls wieder gründlich reinigen und keine Experimente, Sicherheit geht vor!
  • Staubsaugerbeutel entsorgen

Fazit:

Wer es sich leisten kann, sollte mit der gesamten „Belegschaft“ für 48 + 24 Stunden verreisen und in einem Hotel Urlaub machen. Auch hier wider Kleidung für drei Tage mitnehmen und anschließend luftdicht in Säcke (+ den Spritzer Milbenspray fürs Gewissen) verwahren. Wir wollen ja Nix nach außen verschleppen. 

Hier komm ich zum letzten Punkt, Achtsam bleiben & Abstand halten (S-Bahn, Zug, Fahrgemeinschaft, usw.). 

Warum, ganz einfach wir wollen uns die Dinger nicht wieder einfangen. Den es gibt da draußen Menschen, die es haben, aber nicht wissen das sie es haben. Und was noch doofer ist, Menschen die es wissen, aber nichts dagegen tun und somit andere (wieder) anstecken.

Und 2 oder 3 mal will/kann das keiner mitmachen. Das ist so eine  schlimme, belastende und nervenaufreibende Zeit, die man gerne vergessen würde.

I wish U what & take care, 

Eddie