Sinkt durchs kiffen das Selbstwertgefühl?

7 Antworten

Auf eine ähnliche Frage wurde geantwortet, dass Kiffen die Wahrnehmung (auch Selbstwahrnehmung) intensiviert. Wenn du schlecht drauf bist kurz bevor du kiffst oder währenddessen etwas schlechtes passiert, geht’s dir noch schlechter. Andersrum geht das natürlich auch. Aber stell dir vor, du hast ein eh schon geringes Selbstwertgefühl, was du aber im Normalzustand oft ganz gut „ignorieren“ oder bei Seite drängen kannst. Vielleicht auch „rationalisieren“ kannst. Wenn du aber kiffst, sind deine Emotionen einfach viel lauter und du bekommst sie viel schwerer in den Griff, sie kommen vom Unterbewusstsein in dein tatsächliches Erleben. Und Rationalität tritt enorm in den Hintergrund. Ich schätze, da man kognitiv auch etwas eingeschränkt ist beim Kiffen und oft chaotisch und sprunghaft denkt und sich nicht sortiert bekommt, neigt man zusätzlich dazu, sich in Gedanken und Gefühle reinzusteigern und kleben zu bleiben. Also kurz: Deine Wahrnehmung ist intensiviert und deine kognitiven Fähigkeiten geschwächt. Früher habe ich immer gedacht, Drogen würden einem neue Gedanken in den Kopf pflanzen. Heute denke ich, dass sie deine schon vorhanden Gedanken und Gefühle oder Traumata auf eine neue Weise präsentieren, hervorholen, intensivieren und manifestieren können (was ja nicht immer gewünscht ist). Vermutlich muss man dann doch nochmal unterscheiden zwischen verschiedenen Drogen. Aber sagen wir so: Ich kenne Menschen, die beim Kiffen komplett entspannt sind und Spaß haben oder einfach genießen, relativ egal was sie erleben und ziemlich zuverlässig immer so sind. Diese Menschen sind in der Regel auch nüchtern ziemlich stabil. Und dann kenne ich Menschen, die Psychosen entwickelt haben - die hatten schon vorher irgendwie psychische Probleme. Und dann gibt es Menschen, die Paranoia kriegen oder sich in ziemlich depressiven oder zweifelnden Gedanken verfangen. Die hatten auch Nüchtern schon Probleme mit sich und anderen Menschen und depressiven Verstimmungen, auch wenn sie sich noch so gerade über Wasser halten können.

Ich persönlich hatte ein besonderes Mal wo ich gekifft habe und sehr schlecht drauf war bzw. sehr viele schlechte Gefühle und Gedanken hatte. Ich hatte aber keinesfalls die Absicht mich umzubringen und konnte auch noch mit anderen Menschen interagieren. Als ich dann so richtig high war, habe ich irgendwann nichts mehr mitbekommen. Ich habe nur noch Selbstgespräche in meinem Kopf geführt und nur noch meine eigenen Stimmen gehört und war irgendwann dann „rational davon überzeugt“, dass der einzige Ausweg aus meinen generellen Problemen ist, mich umzubringen. Ich war mir absolut sicher und noch zwei Tage danach relativ davon überzeugt. Und dass ich ziemlich minderwertig bin und keinem Menschen etwas zu bieten habe, jemals. So viel zum Thema Selbstwertgefühl… Auch weine ich oft, wenn ich umarmt werde. Wenn ich nüchtern bin, weiß ich nicht wieso. Bzw. mittlerweile schon, denn: Wenn ich bekifft bin, kommuniziere ich direkt mit meinen Gefühlen, die es mir beantworten und sagen: Du weinst, weil du denkst, du verdienst keine Umarmung und keine Aufmerksamkeit. Und wenn du sie doch bekommst oder sie dir einfach nimmst, hast du die Pflicht, dem Menschen etwas gleichwertiges zurückzugeben.

Wenn ich mich mal frage, warum ich Dinge (nicht) tue, wie es mir überhaupt geht oder warum es mir so und so geht, kiffe ich. Dann finde ich es heraus, am besten sogar, wenn ich dann etwas mit Menschen unternehme. Natürlich bin ich danach oft auch traumatisierte irgendwie, weil ich direkt mit meinen Dämonen kämpfe und halt immer voll den Horrortrip habe. Den ich halt auch leider nicht vergesse…

Das macht zwar die Probleme auch im normalen Leben viel schwerer und das Leben hoffnungsloser, aber… nur weil ich zu mehr Erkenntnis komme. Nicht weil ich mir fremde Dinge einbilde. Und ich will meine Augen nicht komplett vor der Erkenntnis verschließen. Es gibt ja Menschen, die verdängen lieber weiter, selbst wenn sie einmal der Wahrheit ins Auge geblickt haben und wollen nicht an Problemen arbeiten. Aber meiner Meinung nach ist das Leben viel zu sinnlos als dass es mir so wertvoll sein könnte, meine Neugierde zu ignorieren und lieber in meiner Comfort Zone zu chillen. L a n g w e i l i g. Muss aber jeder selber wissen, ich kann’s auch nachfühlen, wenn man denkt, es ist okay so wie es ist, ich muss nicht unnötig drin herum wühlen.

Also ja… ich persönlich danke aber, dass es Gras gibt, denn nun weiß ich wirklich und kann nicht mehr verdrängen, dass ich arge Probleme mit meinem Selbstwertgefühl und Ängste habe und vielleicht auch Depressionen und nur deswegen suche ich mir, nach einem Jahrzehnt dieser unterschwelligen Probleme jeden Tag, endlich Therapie. Weil Gras mir erlaubt hat, mit meiner Seele zu kommunizieren. Diese Erkenntnis hätte ich ohne Gras vielleicht weitere 10 Jahre später erst gehabt.

Kurzgefasst: Ich schätze dein Selbstwertgefühl wird nicht leiden, wenn du keine Probleme damit hast generell UND nicht kiffst in Situationen wo du menschlicherweise vielleicht doch mal etwas ins Zweifeln kommst und das dann zu häufig hintereinander. Generell schätze ich, sollte man den Konsum wirklich in Grenzen halten und seine Psyche hauptsächlich nüchtern arbeiten lassen. Das kann sonst für niemanden nur positive Erfahrungen und Gedanken-Festsetzungen haben. Aber wenn du es ab und zu konsumierst, findest du vielleicht heraus wer du wirklich bist.

Du bist eben emotional verwundbar wenn du kiffst, das kann statt geringerem Selbstwertgefühl auch ganz tolle Verbundenheitsgefühle mit Menschen die du liebst bringen oder mit der Natur. Und positive Erkenntnisse. Auch wenn die Welt dadurch langweilig werden kann, weil du nach und nach denkst, du hast nun eigentlich schon mehr oder minder alle Erkenntnisse gehabt, die du haben kannst… Vielleicht hätte ich doch nicht kiffen sollen. ✌️ So geht das Leben halt schneller voran, spannend, bis es langweilig wird.

Hoffe das war nicht all zu langweilig und irgendjemand zieht sich diesen Essay rein. Oder tauscht mit mir weitere persönliche Erfahrungen zu einem Konsum aus, würd mich tatsächlich freuen

Woher ich das weiß:Recherche

öhm das Selbstwertgefühl gibst wie das Wort dir sagt du dir selbst. Wenn du kiffen für etwas schlechtes hältst und es insgeheim doof findest. Wird es sinken. Sonst nicht. Kiffen sorgt für keine psychische Veränderung... wenn durch andere subfaktoren begleitet :)

Canesian30  12.11.2019, 21:44

"Kiffen sorgt für keine psychische Veränderung" noch nie gekifft? Das tut es extrem....es ist sogar eine leicht halluzinogene droge

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anonymeline  12.11.2019, 21:45
@Canesian30

Das hat aber nichts mit der Psyche zu tun sondern nur mit einem momentanen erleben....

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OnkelJibbeto  13.11.2019, 19:37
@anonymeline

es beeinflusst aber auch die Psyche, das kannst du doch jetzt nicht echt leugnen?

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anonymeline  13.11.2019, 19:53
@OnkelJibbeto

Wollt ihr mich alle vera****** ???? Leute es gibt Studien!!!!! Das momentane erleben und die Erinnerung an das Gefühl des konsumierens, noch dazu der soziale Kontext in dem man sich bewegt... kann ... Betonung liegt bei kann.... die Psyche beeinflussen... aber nicht grundlegend verändern und THC hat keine langfristigen Auswirkung

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OnkelJibbeto  13.11.2019, 19:57
@anonymeline

das hat ja auch keiner Behauptet wtf?? Du hast geschrieben Kiffen sorgt für keine psychische Veränderung, da musst du mit Reaktion rechnen, ey

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Vielleicht während du high bist, aber sonst nicht.

natürlich nicht zwangsläufig aber kann natürlich passieren. Wenn du eh schon Probleme mit sowas hast natürlich eher.

Wenn du von natur aus eher ein nachdenklicher person bist kann dich das zeug extrem nach unten drücken....schlimmstenfalls depressive psychosen vorprogrammiert

midokk 
Fragesteller
 12.11.2019, 21:48

Also ich war davor schon öfter unzufrieden und hatte häufiger depressive Schübe. Seit ca 1 Jahr kiffe ich wieder fast täglich , und habe das Gefühl , dass ich jetzt in einem richtigen Loch der eigenen Unzufriedenheit bin und nur noch schlechte Laune hab - ist zwar auch durch andere Äußere Einflüsse bedingt- aber ist es dennoch möglich, dass sich das durch den Konsum verstärkt? Schon oder ?

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JainSchwein  03.01.2023, 04:33
@midokk

Ich würde dir echt empfehlen aufzuhören, das so oft zu machen, wenn du vor allem schon das Gefühl hast, du fällst tiefer in ein Loch! Oder dich zu therapieren damit oder so. Besser wird’s dadurch ja nun nicht mit größter Wahrscheinlichkeit und wenn du genügend herausgefunden hast über deine Probleme, dann nützt es vermutlich nicht so viel sich mit Kiffen nur noch weiter hineinzusteigern :/ Auch wenn das irgendwie nahe liegt… Und gerade bei Depressionen sich auch egal anfühlt, ob man sich nun noch mehr hineinsteigert bzw. sich vielleicht sogar im Rausch besser anfühlt? Aber auf lange Sicht betrachtet schwierig…

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