Singamernpopulation?

1 Antwort

Man kann hier gleich mehrere Phänomene beobachten:

  1. Den Gründereffekt: auf der Insel ist nur ein Bruchteil der Gesamtpopulation vertreten. Verglichen mit der Population auf dem Festland ist zu erwarten, dass die Allelvielfalt also ebenfalls nur einen Bruchteil der Gesamtvielfalt darstellt. Das kann dazu führen, dass in einer solchen isolierten Population ein Allel zufällig fixiert wird (man sagt, die Allelfrequenz ist hoch, was nichts anderes bedeutet als dass dieses Allel in der Teilpopulation auf der Insel besonders häufig vorkommt, wohingegen es bei der Festlandpopulation wenig verbreitet ist).
  2. Den genetischen Flaschenhalseffekt: Auf der Insel starb durch den Sturm ein Großteil der Population aus, dadurch reduzierte sich die genetische Variabilität auf der Insel um ein Vielfaches (wie du in Abb. 2) erkennen kannst. Auf dieser genetisch verarmten

Beide Effekte werden als Gendrift zusammengefasst und bedingen also, dass die genetische Variabilität einer isolierten Population abnimmt und die Merkmalsvariabilität ebenfalls abnimmt; die Population wird also homogener. Gleichzeitig können zufällig bestimmte Merkmalsausprägungen fixiert werden.

Darüber hinaus lässt sich noch ein dritter Effekt feststellen, Genfluss durch Zuwanderung (Migration). Durch die zugewanderten Singammern gelangen neue Genvarianten von außerhalb in den Genpool auf der Insel, wodurch die genetische Variabilität wieder erhöht wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Vnsni 
Fragesteller
 04.03.2019, 10:16

Vielen Dank für die Hilfe!

Was ist mit der zweiten Aufgabe gemeint bzw. was wir da verlangt?

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Darwinist  05.03.2019, 07:43
@Vnsni

Die Gründe dafür kannst du dir bestimmt selber denken. Im Text steht sogar drin, warum die Population erst zusammengebrochen ist und dann wieder anwuchs. Ist gar nicht so schwer. ;-)

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