Sind Therapeuten dazu verpflichtet jemanden mit Suizidgedanken zu behandeln?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Du musst keine Angst haben, die meisten Psychotherapeuten sind wirklich bemüht darum, ihren Patienten zu helfen.

Das heißt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Dich ein Therapeut einfach so wegschicken sollte, weil er "keine Lust auf Dich hat."

Es kann passieren, dass es eine Weile dauert, bis Du einen Platz hast, aber da gäbe es ja immer noch die Option, einen stationären Aufenthalt zu machen, wenn Du merkst, dass es Dir immer schlechter geht und es gibt auch Angebote (beispielsweise Beratungsstellen), an die man sich auch mit mentalen Problemen wenden kann und so eine Möglichkeit hat, die Wartezeit zu überbrücken.

Ich denke, dass ein Psychotherapeut sich bemühen würde, Dir möglichst schnell einen Platz anbieten zu können.

Suizidgedanken zu haben, heißt nicht unbedingt, dass man eingewiesen wird.

Eine Zwangseinweisung ist möglich bei:

-akuten Suizidgedanken

-Eigen- und/ oder Fremdgefährdung

Wenn der Therapeut nicht den Eindruck hat, dass Du Dir etwas antun könntest, wenn Du nicht in eine geschlossene Einrichtung kommst, dann wird er Dich auch nicht einweisen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

aber glaube das mich jeder abweisen wird

Hi, ich glaub das nicht. Es dauert, ist ähnlich wie bei Ärzten, man muss den richtigen finden!

wenn sie fragen was meine Probleme sind

Ok, das weiss hier keiner, wenn du die nicht benennst. Suizidgedanken sollten ein Behandlungsgrund sein, und eine Zwangseinweisung werden sie nur veranlassen, wenn Du unmittelbar davor bist, dich umzubringen, sonst darf man niemanden einfach einsperren.

Unter www.116117.de bekommst Du unter e-Terminservice einen Termin zur Psychotherapeutischen Sprechstunde. Vielleicht kannst Du mal um eine Empfehlung bitten.

Feldjaeger7 
Fragesteller
 09.08.2021, 07:25

Dann beruhigt mich das ja... Ich habe nie jemanden davon erzählt weil ich davon ausging das man direkt eingewiesen wird, demnach hat sich das heftig angestaut.

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nochnefrage  09.08.2021, 07:26
@Feldjaeger7

Ich glaube, viele Menschen auch ohne "Riesenproblem" haben mal Suizidgedanken, dann wäre die halbe Welt zwangseingewiesen.

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Feldjaeger7 
Fragesteller
 09.08.2021, 07:28
@nochnefrage

Schon, ich denke das hat jeder mal, aber diese Leute gehen ja nicht zu einem Therapeuten, wenn sie nicht ständig an den Tod denken oder ihn planen.

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Nein, das muss er nicht. Eine Therapie kann nur dann gelingen, wenn beide Seiten sie wollen. Auch der Therapeut hat das Recht, einen Patienten abzulehnen, genau wie der Patient einen Therapeuten ablehnen darf.

Wenn deine Probleme so groß und so akut sind, dass eine Einweisung in eine Klinik nötig ist, dann handelt der Therapeut durchaus nach den Richtlinien fachlichen Könnens, wenn er das tut.

Verpflichtet ist gar niemand. Er kann einen Patienten ablehnen. Genauso wie der Patient freie Arztwahl hat.

Ich denke aber, dass das nicht so oft der Fall ist.

Allerdings:

Wenn der Therapeut erkennt, dass er dem Patienten in diesem Stadium der Erkrankung, in dem er zu ihm kommt, nicht helfen kann, wird er ihm empfehlen, sich in einer Klinik vorbehandeln zu lassen. Die weiterführende Therapie wird dann ggf. er übernehmen. Einer Therapie kann auch eine Tagesklinik vorausgehen.

Ein psychologischer Psychotherapeut kann sich nicht einweisen, muss sich aber auch nicht behandeln.

Feldjaeger7 
Fragesteller
 09.08.2021, 07:02

Er kann nicht? Wieso nicht?

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Maxxismo  09.08.2021, 07:03
@Feldjaeger7

Weil er kein Arzt ist. Er kann höchstens die Polizei verständigen.

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