Sind Schüler, die für gute Noten viel lernen müssen wirklich schlau?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Katy,

deine Freundin ist sicherlich ganz schlau, wenn sie wirklich nicht viel lernt.

Vielleicht passt sie auch einfach im Unterricht gut auf und andere nicht.

Das heisst aber auch nicht im Rückschluss dass andere (du z.B.) NICHT schlau sein müssen nur weil ihr das nicht macht/schafft. Das Leben ist noch lang und viele checken erst später alles.

Ich habe Abitur und studiert und 90% meiner Bekannten/Schluskameraden/Studienkollegen haben erst ab 20 oder sogar später erst wirklich angefangen mit lernen/verstehen. Setz dich also nicht unter Druck wegen "schlau sein", sei einfach so schlau dass du jetzt so gut es eben geht mithälst indem du lernst.

Wenn es anderen eventuell leichter fällt (mit weniger lernen), ist das phasenweise so - muss wirklich nicht für immer so sein oder man hat einfach andere Begabungen.

Manche können sehr schnell sich was merken und müssen weniger lernen(gut für Sprachen), andere können sehr schnell was verstehen und müssen es sich nicht merken (z.B. Mathe), andere sind sehr genau und fleißig (gut als Arzt oder Architekt oder Anwalt), andere sind sehr geduldig und nett (gute Lehrer)... und so weiter. Du siehst, es gibt nicht nur eine "Intelligenz". 


Katy32 
Fragesteller
 12.09.2017, 20:23

Hi!

Erstmals Danke für deine Antwort(die einzige hilfreiche hier) ;) 

du nennst gute Argumente und ich stimme dir bei fast allem zu, aber ich habe mich nicht ganz richtig ausgedrückt. 

Zu ihr noch... Sie ist ein Multitalent...In allem gut außer Mathe.

Bei mir sieht es ähnlich aus, Sprachen bereiteten mir nie große Probleme, Kunst, Gesellschaftswissenschaften und Sport auch nicht...

Und das mit den Intelligenzen ist mir schon klar, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl keine besonderen Begabungen, die für die Schule auch von Nutzen sind zu haben...Meine einzige womöglich bestehende herausragende Begabung ist meine Phantasie...

Erfinde seit ich denken kann Geschichten...

Ich will eigentlich kein Superhirn sein, mir geht es darum nicht viel lernen zu müssen, um meine Zeit für wichtigere Dinge, wie Hobbies und Interessen zu verwenden. 

Ich weiß aber nicht genau wie ich dieses Goal erreichen kann.

Außerdem bin ich jetzt in der EF und deshalb sind mir gute Noten jetzt umso wichtiger geworden.

Sag bitte noch was dazu.

LG Katy

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PeterBee  12.09.2017, 22:43
@Katy32

Hallo Katy,

also das ist dann schon ein bisschen philosophisch :)

Einerseits ist jeder Mensch natürlich was ganz besonderes. Andererseits wird nicht jeder Mensch superreich, berühmt oder sonstwas. Man muss also selbst seine Ziele und Wege finden.

Man muss auch kein Superbrain sein und Hobbies und Interessen müssen ja nicht zwingend was sein, womit man nicht später auch Geld verdienen kann. Oft wird ja sogar etwas was man gerne macht und viel macht auch zum Job. 

Ich denke in der Schule bist du in einer Phase in der du und fast alle anderen einfach noch nicht so richtig Wissen wohin es gehen wird mit dem Leben. Das ist auch ok so. Der Vorteil ist du hast noch lange Zeit das zu entscheiden. Der Nachteil ist, du musst jetzt halt viele Sachen machen und lernen die dir eventuell keinen Spaß machen. 

Mit der Zeit wirst du dich mehr und mehr spezialisieren und immer mal wieder herausfinden was dir Spaß macht (meistens ist man darin dann auch gut und muss gar nicht soviel dafür tun - oder man empfindet es nicht so schlimm zumindest).

Das fängt damit an dass du eventuell schon bestimmte Fächer ausgewählt hast oder abgewählt hast, dann wirst du dir eine Ausbildung aussuchen oder ein Studium.

Es wird auch immer wieder mal passieren, dass du etwas machst und merkst: Hey das ist voll doof. Und dann brichst du es ab und machst was anderes oder neues. Das ist ganz normal. Im Silicon Valley sagt man "Fail early, Learn early". Also: Früh scheitern heisst früh lernen (z.b. was man will).

Fakt ist, ich glaube so gut wie keiner in deinem Alter kann wirklich einschätzen, wie irgendein Job oder das Leben später wirklich ist. Hobbies werden langweilig, manchmal wird der Job zum Hobby oder das Hobby zum Job. Man muss sich damit abfinden, dass man irgendwann mal Geld verdienen muss. 

Probier einfach soviel wie möglich aus (in der Schule hast du tolle möglichkeiten, weil es soviele Fächer gibt die du eh machen musst). Siehe alles was du erlebst als Chance was Neues zu entdecken. Hab keine Angst davor zu scheitern. Und nimm dir ab und zu dir Zeit (so wie jetzt) zurück zuschauen was geklappt hat und was nicht so gut klappt und dann hab keine Scheu was zu ändern.

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Erstens : Es gibt verschiedene Arten von Intelligenz. Jemand der eine Sache nicht kann, ist nicht per se dumm. 

Zweitens: Ich denke, jemand der lernt ist intelligent, denn er hat offenbar eine realistische Einschätzung seiner Fähigkeiten und unternimmt effektive Versuche sich zu verbessern. 

Drittens: Bei solchen Schulgenies muss man sehr vorsichtig sein. Ich hab auch 10 Jahre lang quasi nicht lernen müssen und beinah ausschließlich Einsen geschrieben. Dann wurde mir klar das ich dabei aber leider auch dinge nicht gelernt habe, wie zum Beispiel ein vernünftoges Lernverhalten. 

Und das wird man unvermeidlich brauchen! Unter Strich zahlt sich harte Arbeit und Disziplin aus, nicht Talent alleine. 


Katy32 
Fragesteller
 12.09.2017, 20:35

Hallo,

Das habe ich nie behauptet, ich weiß das es verschiedene Arten von Intelligenz gibt, genauer gesagt gerade bekannt 9.

Hm dein Argument mit der realistischen Einschätzung gefällt mir. 

Somit ist auch klar, dass ich und andere die keine Schulgenies sind nicht dumm sind :) Das beruhigt mich ^^'

Und ja Lernverhalten ist schön und gut, aber ist es nicht schlauer statt immer brav das langweilige Schulmaterial zu Hause zu lernen, es sich selbst anzueignen durch Wege, die einem Spaß bereiten wie z.B. für Englisch einfach viel auf Englisch schauen und lesen, für Gesselschaftswissenschaften satirische Serien gucken, u.s.w?

So hat man ja auch ein Lernverhalten, aber nicht so ein gezwungenes. Vokabeln oder Matheformeln, etc. natürlich normal lernen und jetzt bin ich gespannt auf deine Antwort auf meine Antwort.

LG Katy

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frissdichselbst  12.09.2017, 20:51
@Katy32

Das man nicht nur stumpf vor sich hinlernt ist natürlich richtig. Und das mit dem Englisch lernen würde ich 100% so unterschreiben! Ich hab Englisch durch Filme gucken und ähnliches gelernt, nur sehr wenig kam tatsächlich aus der Schule. 

Der Punkt ist mehr das man Lernt WIE man lernt. Wenn du zum Beispiel fürs Studium 150 Definitionen lernen musst, damit du Fachtexte verstehst, wäre es gut zu wissen welche Methode bei dir funktioniert. 

Bei mir war es in der Schule oft so, dass ich mir dafür keine Mühe geben musste um z.B. Bio oder Physik aufgaben zu verstehen. Aber im Studium ist es nun nicht mehr so das man das mit Allgemeinwissen "mal eben so" macht. Um dann also weiter zu kommen müssen sich auch Schulgenies ran setzen. 

Dazu kommt das es auch schwierig sein kann, wenn man immer Gute Noten geschrieben hat. Das baut ganz schön Druck auf, dessen ist man sich manchmal nicht mal bewusst! Und dann fangen diverse psychologische Probleme an, wenn man nicht afpasst. 

Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man also schon weiß wie man sich am besten Wissen aneignet. 

Es ist zum Beispiel auch nachgewiesen das emotionale Intelligenz ein Vorteil im Beurfsleben sein kann. Man sollte nicht unterschätzen, welche Rolle Charisma beispielsweise spielt. 

Und was ich nach hinzufügen will ist das Fleiß und Disziplin nicht bei jedem auftreten, aber definitiv jeden Weiterbringen.

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Es gibt Menschen die brauchen nicht zu lernen und wissen sachen wofür andere Wochen wenn nicht sogar Monate lernen. Mein 7 Jähriger Bruder spricht flüssig Englisch wir sind deutsche und er hat nur etwas englisch in der Schule.

naja, wahrscheinlich ist sie intelligenter als du. allerdings kann jeder mensch auf unterschiedlichen gebieten, unterschiedlich begabt sein.