Sind psychische Störungen selbstverschuldet und somit kontrollierbar?
Ist der Mensch immer selber am jeweiligen Zustand schuld und kann der Mensch durch eigenes Handeln und selbstbewusstes Auftreten den Erkrankungen entgegenwirken oder liegt das nicht mehr in seiner Hand?
9 Antworten
Psychische Störungen sind nicht selbstverschuldet. Man kann entgegenwirken, dies ist aber abhängig von der jeweiligen Störung und seiner Ausprägung.
Wie so vieles, kann man im Leben nicht alles kontrollieren und beeinflussen und genau das kann auch der springende Punkt sein, weshalb solche Störungen entstehen.
Ich denke zum Teil Ja, wenn man zB Probleme hat und die sofort behebt, sich Hilfe holt etc könnte es gar nicht erst zu einer psychischen Erkrankung kommen. Das kommt aber immer auf den Einzelfall an.
Ist man Opfer eines Traumas das durch andere Personen verursacht wurde, kann man nichts für die psychischen Folgen. Ist die Psychische Erkrankung angeboren kann man auch nichts dafür. Wann und wie sollte man selbst Schuld sein können? Einzig Alkohol-oder Drogenmissbrauch können selbstverschuldet zu psychischen Problemen führen.
Man kann zwar mit Hilfe eines Therapeuten an seinen Problemen arbeiten, aber alleine kann man das nicht und man kann alleine auch nicht vorbeugen.
Du müsstest ein gottgleiches Wesen sein, um deine eigene Psyche so perfekt verstehen zu können, dass Du immer richtig handelst, und als jemand mit einer Veranlagung keine psychische Störung entwickelst. Dennoch ist es tatsächlich so, dass man mit Einsicht und Verständnis, wie man tickt, ein anderes Verhalten oder einen anderen Umgang mit eigenen Gedanken, Emotionen aufbauen und dadurch eine psychische Störung heilen kann. Das richtige Verständnis für sich selbst zu entwickeln ist aber extrem schwer, und man braucht dafür eben die Unterstützung eines Therapeuten.
Und es kann auch sein, dass man selbst mit einem Therapeuten aus irgendwelchen Gründen nicht weiterkommt.
Daher, zusammengefasst: Psychische Störungen sind durchaus kontrollierbar, aber nicht selbstverschuldet.
Ein Selbstverschulden kann doch aber durchaus auch durch eigenes unvorteilhaftes Handeln ohne direkten äußerlichen Einfluss gegeben sein, oder? Beispielsweise durch nicht aufgearbeitete Schuldgefühle
Es ist eine Krankheit. Manchmal macht man diese noch schlimmer, indem man sich negativen Dingen aussetzt und / oder sich nicht behandeln lässt, aber idR ist es angeboren, kommt durch Schicksalsschläge oder einfach Pech.