Sind Pessimisten die wahren Realisten?

13 Antworten

Realität ist außerhalb unseres Wahrnehmungsvermögens. Es gibt nur Vorstellungen von der Realität, und die sind bei einem Pessimisten mit Sicherheit anders als bei einem Optimisten. Also empfinden sich beide als Realisten, obwohl es eigentlich keine Realisten gibt.

Es bleibt aber die Frage, wie hat man mehr vom Leben, als Optimist oder als Pessimist ? Als Pessimist neigt man dazu, nichts zu versuchen, da es ja wahrscheinlich schlecht ausgehen wird.

Der Optimist dagegen traut sich und bekommt eine Fülle von Erfahrungen, sowohl positive als auch negative. Wenn er nun intelligent, aufmerksam und lernfähig ist, kann er die negativen Erfahrungen reduzieren und ist damit meist besser dran als ein Pessimist.

Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung. Sie erwarten nicht per se das Schlechte, sondern sind einfach nur nicht mehr so vertrauensergeben. Sie warten lieber etwas ab und schauen, wie sich etwas entwickelt.

Optimisten sagen, "Es wird schon gutgehen." Damit wollen sie sich selbst motivieren, was sicher auf den ersten Blick nicht schlecht ist. Aber manchmal werden im Eifer des Gefechtes auch Details übersehen, die dann dafür sorgen, dass ein Vorhaben doch scheitert.

Würde ein vorsichtiger Mensch "unken" und sagen, dieser Optimist möge vielleicht doch noch mal nachdenken oder nachschauen, ehe er loslegt, würde er auch schnell als Bremse angesehen, die sich nicht traut oder wie auch immer.

Würde ein Optimist aber zugeben, dass der Pessimist recht hatte, wenn das Vorhaben in die Hose ging? Oder würde er nur sagen, dass er ihm den Erfolg nicht gegönnt hat und deshalb hat es nicht funktioniert?

skipworkman  06.10.2016, 10:56

Hi,

 zumindest per Definition erwarten Pessimisten nur schlechtes. Zitat von Wiki : "Grundhaltung ohne positive Erwartungen und Hoffnungen".

Was Du beschreibst ginge für mich eher in Richtung Realist, also eher das Mittelmaß aus beiden Gegensätzen.

In meinen Umfeld gabs einen Pessimisten, der oder die immer nur schlechtes erwartet hat und irgendwann auch in Stillstand verharrt ist und die Ambitionen der Mitmenschen zu 85%  mit Negativer Einstellung gegenüber getreten ist. Was dann auch dazu führt das die Mitmenschen immer weniger Zeit mit dem Menschen verbracht haben.  

Ich finde so eine Einstellung nicht besonders Zielführend.

LG


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user89467  06.10.2016, 12:37
@skipworkman

Nun, wiki ist für mich noch nie eine Bibel gewesen.

Es gibt Situationen im Leben, die einen Menschen auch dazu bringen können, nichts und niemandem mehr zu glauben. Das stößt natürlich nicht auf Verständnis, am allerwenigsten bei denen, die solche Situationen nicht kennen oder je erlebt haben.

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Nein, das würde ich nicht so sehen. Denn es ist ja nicht realistisch, zu erwarten, dass sich alles was auf uns zu kommt negativ entwickeln wird. Außerdem gibt es soetwas wie "self fulfilling prophecy", das heißt, wenn du dir vorstellst, das etwas negativ kommt, dann ist es auch viel wahrscheinlicher, dass das so kommt, weil du es dadurch anziehst und unbewusst beeinflusst.

Heißt, wenn du positiv denkst, kannst du damit auch etwas positives bewirken. Wenn du aber immer pessimistisch denkst, machst du dir das Leben selbst schwer.

user89467  06.10.2016, 10:18

Heißt, wenn du positiv denkst, kannst du damit auch etwas positives bewirken.

Das fällt für mich immer unter "Kalenderspruch".

Aus dem einfachen Grund, weil es genug Menschen gibt, die quasi jeden Tag tun und machen und auch hoffen und oft dafür beten, dass sich etwas positiv für sie entwickelt und trotzdem geht es für sie nicht voran.

Man ist nicht alleine auf der Welt. Was bedeutet, denken kann man sich viel, wünschen kann man sich viel. Aber wenn es Menschen gibt, die einem nicht die Butter auf dem Brot gönnen, kann man tun, machen, denken und wünschen, was man will. Erfüllen wird es sich deshalb trotzdem nicht.

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Manja1707  06.10.2016, 10:38
@user89467

Das stimmt nicht. Wenn du dir etwas positiv visualisierst und dir so vorstellst, als ob es schon so eingetroffen wäre, dann kannst du sehr wohl etwas bewirken. So trainieren auch Spitzensportler. Ich habe ja nicht behauptet du könntest damit den Weltfrieden erreichen.

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user89467  06.10.2016, 12:43
@Manja1707

Das ist Wunschdenken, nichts weiter.

Kennst du die Worte, man solle sich nicht zu sehr auf etwas freuen, sonst ist man enttäuscht, wenn es nicht so eintrifft?

Man kann sich durchaus etwas schön ausmalen. Das heißt trotzdem nicht, dass es auch immer schön wird. Ich male mir auch viele Dinge schön aus, die Realität belehrte mich aber zu oft eines Anderen. Und es war nicht das Bessere.

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SkyDown  06.10.2016, 11:17

man sollte eher sagen: wenn du positiv denkst KANN dir positives passieren. wenn du negativ denkst KANN dir nie etwas positives passieren. Denn dann siehst du alles negativ

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Manja1707  06.10.2016, 11:19
@SkyDown

Ich habe ja geschrieben "kannst du sehr wohl etwas bewirken", Garantie ist es natürlich keine.

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Nein,

das glaube ich nicht, dass die Pessimisten, die besseren Optimisten

sind. Ich denke beides ist gut.

So bin ich optimistisch, aber auch etwas pessimistisch.

Bei mir haelt sich das etwas in der Waage.

Die Frage ist ja auch ob es Realität gibt. Und damit auch ob es Realisten gibt.

Es ist eine Frage der Sichtweise.

Vielleicht haben wir beide eine gemeinsame Realität wenn wir beide zum gleichen Thema pessimistische Sichtweisen an den Tag legen. Dann wären wir schon Realisten aus unserer Sicht.

Wenn es aber um eine absolute oder allgemeine Realität geht, würden alle in dem Zusammenhang dafür pessimistisch sein müssen.

LG