Sind Mormonen gefährlich für ihre Anhänger oder die Gesellschaft?

7 Antworten

Sind Mormonen gefährlich für ihre Anhänger oder die Gesellschaft?

Ich bin selbst einer, welcher der Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage angehört, welcher etwa 98 % der Mormonen angehören. Und wäre diese Kirche oder wären Mitglieder füreinander gefährlich, wäre ich nicht in dieser Kirche, sondern dieser entweder nie beigetreten oder schnellstmöglich wieder ausgetreten. Auch für die Gesellschaft sehe ich da keine Gefahr ich arbeite ganz normal in Vollzeit und weder wurde diese Anstellung durch meine Religionszugehörigkeit irgendwie beeinflusst, noch beeinflusse ich weder im privaten noch im beruflichen oder sonstigen Umfeld hinsichtlich meiner religiösen Überzeugung oder gelebten Wertvorstellungen.

Welche Anwerbestrategien gibt es?

In der Kirche gibt es Mitglieder, die ehrenamtliche Missionsarbeit betreiben. Bei Bedarf werden sie von anderen Mitgliedern unterstützt. Diese Missionare gehen für gewöhnlich von Tür zu Tür, ähnlich wie bei den Zeugen Jehovas, haben ab und zu Infostände auf entsprechenden öffentlichen Plätzen, sprechen, wie in meinem Fall damals, im Vorbeigehen manche Leute an, aber sie belagern einen auch nicht. Wenn kein Interesse besteht, dann haben sie auch kein Problem damit und gehen weiter. Wenn man rein gar nichts mit denen zu tun haben möchte, was besonders bei Tür-zu-Tür-Gängen am besten zu sagen geeignet ist, dann kann man ihnen dies freundlich sagen, diese notieren es sich und werden dann, zumindest so lange diese Info an spätere Missionare weiter gegeben wird, auch nicht mehr bei der betreffenden Wohnung bzw. bei dem betreffenden Einfamilienhaus klingeln.

Werden Manipulationstechniken angewendet?

Wenn man Inspiration zu einer gesünderen Lebensweise dazu zählt, die aber einem nicht aufgedrängt wird und auch niemand dazu angehalten wird, sich irgendwie zu verändern, sondern es ist und bleibt eine rein freiwillige Sache, dann gäbe es wohl eine Manipulation, aber ich würde es nicht als eine solche werten.

Was mich angeht, so habe ich aufgrund persönlicher Probleme schon Jahre, bevor ich die Kirche kennen lernte, den Kaffee aufgegeben, ein Teetrinker war ich ohnehin nie, auch kein Raucher und andere Drogen (auch Alkohol) kamen für mich ohnehin nie in Frage. Von daher war für mich eine eventuelle Umstellung in Sachen Ernährung zur Förderung der Gesundheit, die eben auch keine Musssache, sondern rein freiwillig wäre, nie ein wirkliches Problem. Stattdessen habe ich aus finanziellen Gründen eher ein Problem mit dem so genannten Zehnten, welchen ich wenn überhaupt, nur sehr selten zahle und auch nur so selten zahlen kann, doch selbst wenn ich diese geringe Beteiligung nicht erklären könnte, was dann sowieso nur gegenüber einem der höheren Kirchenbeauftragten gegenüber einmal im Jahr geschieht, werde ich von niemandem auch nur schief angesehen. Also nein, ich sehe keine Manipulationstechniken. Und wer sich am Zehnten stört, der sollte mal über Kirchensteuern nachdenken, die im Gegensatz zum Zehnten nicht freiwillig sind, sondern sogar über das Finanzamt eingetrieben werden, noch bevor man seinen Nettolohn hat.

Ist Elitedenken vorhanden?

Kommt darauf an, wie man es sehen will. Es gibt zwar eine organisatorische "Hierarchie" die aber eben nur organisatorisch ist, und nichts mit der Förderung von persönlichem Ehrempfinden, sondern eher mit umfangreicheren Dienst zu tun hat, ebenso wie schon im Kleinen mit dem Priestertum. Ansonsten trifft es meiner Ansicht nach gut, was schon in einem der Glaubensartikel der Mormonen steht:

Wir beanspruchen das Recht, den allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.

Ist das Individuum frei oder eingeschränkt?

Definitiv frei. Ich kann mich treffen, mit wem ich möchte, machen was ich möchte (letzteres hätte lediglich nach weltlichem Gesetz Konsequenzen) es sei denn ich würde mich für den Gemeindefrieden als untragbar erweisen, aber selbst da gibt es eine gewaltige Geduld, wie es bei jemanden in der Gemeinde, der ich angehöre schon miterlebt habe, der mit seiner Art von Einflussnahme schon fast erreicht hatte, dass sich die gesamte Gemeinde zerstritten oder zumindest aufgelöst hätte. In dem Fall wurde es allerhöchste Zeit (und eine Person ging sogar wegen Belästigung durch diese negativ beeinflussende Person aufgrund psychischer Probleme in psychiatrische Behandlung), dass der Störenfried irgendwann eine Bewährungszeit auferlegt bekam und noch bei Beginn dieser auf alles andere als eine höfliche Weise den Ausstieg erklärte.

Wie lassen sich Einfluss und Verhalten der Führungsfigur beschreiben?

Jede Person ist individuell. Das gilt für jeden Menschen und niemand ist davon ausgenommen. Dennoch sind, so ist es mein Eindruck und wohl auch der Eindruck jeder anderen Person innerhalb der Kirche, die ich kenne, dass das größte Interesse gerade der führenden Mitglieder der Kirche im Wohl der Kirche als Ganzes als auch im Wohl und der Freiheit des jeweils Einzelnen liegt. Am Wochenende eines jeden ersten Sonntags im Oktober und April gibt es öffentlich auch im Internet zugängliche Generalkonferenzen, wo Botschaften von Salt Lake City, dem Sitz der namentlich in dieser Antwort erwähnten Kirche für alle Mitglieder verbreitet werden, die man eben wie erwähnt, im Internet, aber auch über Satellitenfernsehen praktisch weltweit schauen kann. Auch auf Youtube kann man diese Videos auch nach der Veröffentlichung schauen, also nicht nur jeweils live am betreffenden Wochenende.

Besteht eine reglementierte Gruppenstruktur oder ein Gruppendruck?

Gruppenstruktur nur im organisatorischen Sinne und auch nur soweit für ein positives Gemeindeleben notwendig, Gruppendruck definitiv nein, denn wäre es anders, hätte mir mit Sicherheit schon jemand etwas in Hinsicht auf mein Verhalten was das Zahlen des Zehnten angeht, gesagt. Und eine Gruppe besteht auch mehreren Personen, also wäre dies dann nicht nur von einer Person unter vier Augen gewesen, was auch schon nicht der Fall ist, sondern es wäre innerhalb einer Gruppe von mehreren Personen oder gar der Gemeinde gewesen, wa erst recht nie der Fall war - noch nicht einmal dass ich deshalb auch nur schräg angeschaut worden wäre.

Gibt es scheinbar Unerklärliches?

Das kommt darauf an, was man darunter verstehen will.

Wie ist der Umgang mit Fragen, Kritik, Ausstieg?

Da ich selbst in er Kirche bin, sollte das Thema Fragen kein Problem sein, da ich ja hier antworte. Was Kritik angeht, so versucht man damit von Seiten der Kirche damit sachlich umzugehen, aber alle sind Menschen und gehen persönlich damit individuell unterschiedlich um - dies spricht dann nicht für oder gegen die Kirche an sich, sondern entsprechend nur was die jeweilige Person betrifft.

Was den Ausstieg angeht, so kann man dies sehr leicht. Von staatlicher Seite ist es sowieso irrelevant, da diese Kirche nichts mit irgendeiner Kirchensteuer zu tun hat und auch innerhalb der Kirche geht dies ganz einfach. Im Gegensatz zu Zeugen Jehovas wird da von weiterhin aktiven Mitgliedern nicht einmal erwartet, dass man den Kontakt zu dem Aussteiger abbrechen soll. Soweit der/die Aussteiger/in dies möchte bestehen auch weiterhin freundschaftliche Kontakte zu weiterhin aktiven Mitgliedern, ohne dass da irgendjemand unter irgendwelchem Druck stünde.

Ich möchte am Ende meiner Antwort noch einmal darauf hinweisen, dass ich in meiner Antwort nur hinsichtlich der Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage antworten kann, der zwar immerhin 98 % der Mormonen angehören, aber es gibt eben auch Splittergruppen, die zusammen genommen etwa 2 % der Mormonen ausmachen und nicht Teil dieser Kirche sind (sondern nur irgendwann in der Vergangenheit einen gemeinsamen Ursprung hatten).

JTKirk2000  16.11.2022, 19:30

Um auf die Punkte aus der Antwort von Ignatius1 einzugehen, und auch da eben nur hinsichtlich der "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage":

Für Gefährlich halte ich die Mormonen insofern,da diese das falsche Evangelium

Falsch nur insofern, dass es entsprechend der Klarheit der Evangelien der Bibel entspricht, entgegen der verfälschendem zu Couchchristsein verleitenden Kirchenlehren anderer Kirchen, beispielsweise der RKK und EKD. Dagegen ist es in der Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage so, dass Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft, vor allem aber die Wertschätzung der Entscheidungsfreiheit jeder einzelnen Person wichtige gelebte Werte sind, so wie es laut der Klarheit der Evangelien sein sollte.

Wer das als falsch bezeichnet, bei dem würde ich eher meinen, dass dessen Ansichten falsch sind, denn die Evangelien in der Bibel sind klar und eindeutig und bedürfen keiner Interpretation, aber Interpretation solcher führt zu den Fehleinschätzungen in anderen Kirchen.

Der für mich etwa in der selben Kategorie ist wie Der falsche Prophet Mohammed.

Im Gegensatz zu Mohammed hat Joseph Smith niemanden umgebracht, sondern im Gegensatz dazu trotz seiner sehr unzureichenden Bildung ein sehr zu positiver Lebensweise inspirierendes Buch zugänglich gemacht und maßgeblich zum erstarken der Gemeinschaft der ersten Mormonen im 19. Jahrhundert beigetragen, ebenso wie schon dazu, dass den Menschen die Augen geöffnet wurden, dass man die Evangelien, so wie sie klar geschrieben stehen, akzeptieren kann, was nicht nur zu einem besseren Miteinander, sondern auch zu größeren Verheißungen führte.

Und das wird dann halt am Ende leider vielen das Seelenheil kosten.

Mormonen leben aktiv woran sie glauben, was sich vor allem in der christlichen Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft, Treue und Zusammenhalt in Ehe und Familie und vielen anderen positiven Dingen zeigt. Wenn das zum Verderben führt, obwohl die Offenbarung des Johannes eindeutig klarstellt, dass jede Person am Ende entsprechend ihrer eigenen Taten beurteilt wird und auch Jesus laut Matthäus 25,31-46 und 18,23-35 klarstellte, dass nicht der Glaube allein, sondern aktiv gelebte HIlfs- und Vergebungsbereitschaft zum Seelenheil führen, dann ziehe ich dieses angebliche Verderben dem vor, was jene erwartet, die trotz der Klarheit der Evangelien meinen, dass der Glaube allein irgend etwas nützen würde.

Zudem habendie in den USA quasi einen eigenen Staat: UTAH

Was auf die Siedlerzeit zurückzuführen ist. als es noch kein Bundesstaat, sondern nur ein Territorium war. Wer dahingehend etwas in Frage stellt, hat in Sachen Geschichte der USA keine Ahnung.

Das finde ich befremdlich,auch die Polygamie die dort teilweise betrieben wird .

Was noch nicht einmal für alle Mitglieder aller Splittergruppen, die insgesamt 2 % der Mormonen ausmacht, zutreffend ist. Dennoch werden fälschlicherweise auch heute noch, wo man es eigentlich wesentlich besser wissen sollte, völlig ungerechtfertigt auch allen anderen Mormonen zur Last gelegt wird.

Das Mormonentum Beinhaltet auch Elemente vom Freimaurertum. Handgriffe etc..

Merkwürdig, da muss wohl jemand entweder irgendwelche Gerüchte aufgefasst haben, die diese Person unbedingt weiter verbreiten will, nur damit noch ein unbedeutendes Argument zur Entfremdung vorgebracht werden kann.

Ohne auf diese Handzeichen einzugehen, und ja die gibt es, aber sie sind heilig, weshalb ich sie nicht im Einzelnen erwähne oder gar beschreibe oder erkläre, will ich stattdessen auf Symbole im Garment eingehen ohne sie zu beschreiben, die damit im Zusammenhang stehen und ebenso heilig sind.

Diese Symbole stehen für vier verschiedene Dinge, einerseits die Wertschätzung der Keuschheit und damit der Heilighaltung des Ehebundes, sowie der Erinnerung an die Einhaltung auch der übrigen Gebote, dass man nicht nur auf geistige Nahrung, sondern auch auf physische Nahrung bedacht ist und schlussendlich dass man seine Gottesverehrung dem himmlischen Vater zuwendet und Jesus als den Erretter ansieht.

Das ist nun wohl kein Zufall,denn die meisten Religiösen Gründungen aus dem im 18/19 Jhr scheinen immer mit den Freimaurern zu tun zu haben.

Joseph Smith lebte nunmal im 19. Jahrhundert. Das ist Fakt und nicht zu ändern. Aber eben diese religiöse Umbruchstimmung und Uneinigkeit zwischen den verschiedenen religiösen Stömungen brachte ihn zu der Frage, was die Bibel eigentlich lehrt und welche Kirche dies entsprechend aktiv umsetzt, genauer eigentlich welcher Kirche er sich anschließen sollte und für die Entwicklung, die dann begann, bin ich dankbar. Denn obwohl die Bibel immer noch in ihrer Klarheit existiert, wird diese Klarheit in den meisten Kirchen, auch nach Jahrhunderten der freien Zugänglichkeit der Bibel immer noch nicht akzeptiert, was zumindest in der Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage anders ist, wo man nach dem lebt, was Jesus gemäß der Klarheit der Evangelien schon seinen Jüngern lehrte.

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➡️Für Gefährlich halte ich die Mormonen insofern,da diese das falsche Evangelium des Verrückten Josef Smith gekopelt an das Buch Mormon den Leuten auf schwatzen.Der für mich etwa in der selben Kategorie ist wie Der falsche Prophet Mohammed.

Und das wird dann halt am Ende leider vielen das Seelenheil kosten.

➡️Zudem habendie in den USA quasi einen eigenen Staat: UTAH

Das finde ich befremdlich,auch die Polygamie die dort teilweise betrieben wird .

➡️Das Mormonentum Beinhaltet auch Elemente vom Freimaurertum. Handgriffe etc..

Das ist nun wohl kein Zufall,denn die meisten Religiösen Gründungen aus dem im 18/19 Jhr scheinen immer mit den Freimaurern zu tun zu haben.

Lg ⚘

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbststudium15 J./Ausbildung 2J/ Studium der Schriften
lenaaaa387 
Fragesteller
 16.11.2022, 16:45

okay, dankee

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Hallo,

mein Eindruck: Sind Mormonen Gefährlich für die Gesellschaft? Eher nein. Mormonen sind üblicherweise fleißige, sehr engagierte Menschen. Sie haben hohe Ansprüche an das Engagement der eigenen Mitglieder und auf Grund Ihres Glaubens hohe Erwartungen an diese. Dieser Druck kann für den ein oder anderen schwierig sein, vor allem wenn versucht wird die Erwartungen zu erfüllen. Von Mormonen geht die selbe Gefahr wie von anderen Religionen aus, wenn diese anfangen Politik zu machen.

Anwerbestrategien: Ich wurde schon öfter von denen Angelabert. Wahnsinnig nette junge Leute mit hohem Missionierungseifer und einer gewissen Hartnäckigkeit. Wenn man kein Interesse an der Religion hat sollte man vermeiden die Telefonnummer zu hinterlassen. Nach Berichten wird man sehr dicht getacktet Kontaktiert.

Manipulationstechniken konnte ich noch nicht erkennen. Gegenüber ungläubigen nutzen Sie die klassischen Argumente für die Existenz eines Gottes.

Elitedenken - keine Ahnung

Individuum - Es steht jedem frei die Glaubensgemeinschaft zu verlassen. Die Mormonen haben intensive Regeln was Alkohol, Koffeein oder ähnliches angeht. Wie so oft, wenn man sehr Stark in eine (Glaubens-) Gemeinschaft integriert ist brechen möglicherweise die Kontakte weg. Als ich aus der Kirche ausgetreten bin war ja auch ein gewisser gesellschaftlicher Druck da (Du kannst nicht mehr Kirchlich Heiraten, Beerdigt werden, Pate werden etc pp) und natürlich "Was wird wohl Oma denken". Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Ehen von evangelischen und katholischen Leuten eher die Ausnahme als die Regel

Einfluss und Verhalten der Führungsfigur: Wenn es um die Gründungsgeschichte der Kirche geht muss man sagen, dass die Geschichten die darum existieren ... sehr ... sehr speziell sind. Total amüsant sich mal damit auseinander zu setzen. Southpark hat da einen sehr humoristischen Ansatz.

Gefährlich sind sie so lange nicht, wie sie keinen charismatischen Anführer haben. So bald aber so ein Anführer auf den Plan tritt, kann sich das ganz schnell ändern.

Der Gruppenzwang ist bei denen sehr ausgeprägt. Die Ideologen mischen sich bis in das Familienleben ein. Jedes "falsche" Verhalten wird gerügt. Die Abgabenlast für die Kirche ist enorm.

lenaaaa387 
Fragesteller
 16.11.2022, 16:20

okay, danke

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Gefährlich nicht, in den USA gibt es sehr viele davon.

Und die wollen nur ihren Glauben leben und nicht die Leute ausbeuten wie die Scientology
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin
lenaaaa387 
Fragesteller
 16.11.2022, 16:17

okay, danke

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