Sind kleine Probleme wirklich Luxusprobleme und wer bestimmt, was für einen großes und kleines Problem ist?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Nein-kleine können für manche wichtiger sein 71%
Ja-Luxusprobleme 29%

10 Antworten

Nein-kleine können für manche wichtiger sein

Es gibt ja keine "amtliche" Regelung dessen, was ein kleines und was ein großes Problem darstellt. Die Wahrnehmung ist von Mensch zu Mensch völlig verschieden, und dementsprechend ist es auch der Umgang damit.

Für einen strebsamen Schüler ist es ein schwerer Schlag, in seinem Lieblingsfach eine schlechte Note zu bekommen und diese seinen sehr anspruchsvollen und strengen Eltern zu präsentieren. Ein Obdachloser fürchtet sich vielleicht vor dem bitterkalten Winter und weiß nicht, wo er unterkommen soll, bzw. ob er den darauffolgenden Frühling noch erleben wird.

Für den Außenstehenden ist klar, wer von beiden objektiv gesehen wirklich das schlimmere Schicksal hat. Aber was sich genau in den Menschen abspielt, kann niemand beurteilen. Vielleicht steht der fiktive Schüler unter dem selben emotionalen Stress, wie der fiktive Obdachlose? Solche Wahrnehmungen sind immer subjektiv und orientieren sich auch daran, was wir schon erlebt haben. Der Schüler weiß nicht, wie es ist, auf der Straße zu leben. Er hat keinen Vergleichswert - für ihn ist die schlechte Note vielleicht wirklich das schlimmste, das er bisher erlebt hat.

Ja-Luxusprobleme

Sehr sehr Komplexes Thema. Ein hungerndes Kind in Afrika wird dir eine andere Antwort geben, als ein normaler Bürger in Deutschland. Ich denke, solange ich gesund bin, ein Dach überm Kopf habe, Essen und Trinken habe, ist alles andere ein „Luxusproblem“.

Ja-Luxusprobleme

Kommr darauf an aber viele sind schon Luxusprobleme. Wenn man zb einen Platz zu Schlafen, Essen in Kühlschrank, Geld auf den Konto , ein Dach über dem Kopf bzw nicht im maroden Häusern lebt,auberes Trinkwasser, Kleidung am Leib bzw vernünftige Kleidung, eine Arbeit von der man leben kann einen Computer oder Handy hat geht es einem besser als 75 % der Menschen die in dieser Welt leben. Natürlich hat jeder mal Probleme oder ist unzufrieden das ist auch völlig okay aber in weiten Teilen der Welt sind viele Dinge die für uns selbstverständlich sind reíner Luxus und man hat sie nicht.

Welt mit 100 Menschen

Wer nicht resilient ist, misst vielleicht vielen Begebenheiten sehr viel mehr Bedeutung zu, als andere.

Ich möchte nicht bösartig sein, oder klingen, aber es gibt Menschen, die empfinden eine Preiserhöhung ihres Lieblingsartikels als persönliche Zurückweisung.

Ich möchte aus diesen Gründen nicht abstimmen, weil es der Sachlage nicht gerecht wird.

Nein-kleine können für manche wichtiger sein

Ob ein Problem groß oder klein bzw. wichtig oder unwichtig ist, ist mMn immer relativ

JayUnikat 
Fragesteller
 17.11.2019, 01:30

Also kann ein kleines Problem für jemanden etwas sein, was ihn/sie aus der Lebensbahn wirft?

3
yourgirl123683  17.11.2019, 01:35
@JayUnikat

Ja klar. Vielleicht ist dieses Problem für irgendeinen Außenstehenden etwas "kleines" oder ein "Luxusproblem", aber für die Person selber ist es halt ein großes Problem..

4
JayUnikat 
Fragesteller
 17.11.2019, 01:38
@yourgirl123683

Weil wir die Hintergründe nicht wissen, weshalb er/sie das „kleine“ Probleme so ernst nimmt. Wir kennen das Volksmund „aus einer Mücke, einen Elefanten machen aber es kann auch etwas Tiefgründiges und Komplexes dahinterstecken. Deshalb lieber vorsichtig sein oder

2
eddiefox  17.11.2019, 02:19
@JayUnikat

Ja, ich glaube, das kann durchaus sein.

Dazu ein paar Gedanken.

Es kann sein, dass ein deiner Ansicht nach kleines Problem bei einem anderen Menschen zufällig gerade der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt. Wir wissen nicht, was Menschen, die wir nicht oder nur oberflächlich kennen, schon erlebt haben und wie es in ihrem Inneren aussieht.

Ein (konstruiertes) Beispiel

Wenn ein Mensch psychisch belastet und darüber hinaus sozial isoliert ist, also keine Freunde oder keine Familie hat, die ihn unterstützt oder auffängt, es dann vielleicht noch Geldsorgen gibt und der Verlust des Arbeitsplatzes droht, dann kann ich mir vorstellen, dass z.B. ein banaler Konflikt an der Kasse im Supermarkt so einer Person "den Rest" gibt, während jemand, dem es gut geht, dem die Arbeit Freude macht, der keine Sorgen hat, der Freunde hat, in einer glücklichen Beziehung lebt, die gleiche Situation unter "unwichtiges Ereignis" ablegt und schnell vergisst.

Ich habe das Beispiel zur Verdeutlichung etwas überzeichnet. Ich glaube, dass Probleme relativ sind, also davon abhängen, wer sie hat und in welcher Situation man sich befindet, wenn sie auftreten.

Wenn ich auf dem Bahnsteig auf meine Liebste warte, dann kann mir eine Wartezeit von 5 Minuten wie eine Ewigkeit vorkommen. Das schöne Wochenende, das wir nach ihrer Ankunft zusammen verbringen, d.h. 48 Stunden, vergehen dagegen wie im Fluge. Also was ist, für den einzelnen Menschen gesehen, eine kurze und was ist eine lange Zeit? Die "Antwort" lautet für mich: "es kommt darauf an".

So ähnlich stelle ich mir das auch mit Problemen vor. Ich wäre vorsichtig damit, Menschen zu verurteilen, weil sie in meinen Augen an "Luxusprobleme" leiden. Das in meinen Augen kleine Problem ist vielleicht nur die Spitze eines Eisberges, den ich nicht kenne.

Gruß

2
JayUnikat 
Fragesteller
 17.11.2019, 05:14
@eddiefox

Genau das meinte ich so. Sehe ich auch so.

2
JayUnikat 
Fragesteller
 17.11.2019, 06:29
@eddiefox

Es ist mir gerade was noch kurz eingefallen. Zum Beispiel ist das kleine Problem, für den einen oder anderen ein ganz großes Problem, weil das kleine Problem - die der/-diejenige hat, sich auf ihr/sein ganzes Leben und Alltagssituationen immer widerspiegelt, aufgrund einer Selbstwert-Störung und das kleine Problem, das Leben des einen dermaßen beeinträchtigt und verletzt, dass das Leben für ihn/sie keinen Sinn mehr ergibt. Dahinter stecken auch, wie Du schon erwähnt hast, tiefgründigere -komplexere Probleme.

Weil, woher kommt diese Störung der Psyche? Zum Großteil von der abhängigen/aktuellen Situationen und wie lange steckt der-/diejenige in der Situation, dass es zu so einer Störung an der Psyche kam.

Es kann auch genetisch bedingte Verhaltensweisen sein und das Verhalten durch Schicksalsschläge und Erziehung/Umfeld (schlechte Erfahrungen) nur noch ins Negative geschürt wurden und es verstärkt, zu einer „illusionierten“ Angst und Verhaltensauffälligkeiten der Psyche eines Menschen wurde.

Der Mensch sein Selbstwertgefühl nur noch im Alltag durch das Ego-Person messt/misst und im sozialen Alltag mit seinen Mitmenschen zu kämpfen hat, eventuell sein Umfeld, wegen seines/ihres Verhaltens mitleidet und er/sie nichts dafür kann außer das Problem mit Alltagskonflikten mit Menschen sich immer dessen bewusst wird, dass er/sie krank ist, weil die Reaktionen, nur durch die Überempfindlichkeit, der schon angeschlagenen Psyche und deren illusionierten Angst vorherrscht.

Die Scham also die Angst, sich klein und wertlos zu fühlen und er/sie innerlich, seit Jahren, darunter stark leiden und das Selbstwertgefühl, durch Überreaktion ihre Angst im Vorhinein wehrt, um, über den Tag hinaus, psychisch geschützt zu sein, um nicht den Tag zu grübeln und dementsprechend leiden.

Von außen scheint es für den Außenstehenden etwas Kindisches und bedeutungsloses Problem zu scheinen aber für den Betroffenen „kranken“ etwas ganz Großes und Anstrengendes dauernd über den Tag hinaus damit klarzukommen.

Ich hoffe denjenigen, die davon betroffen sind, das Beste und dass sie durch Selbstreflexionen und als Selbsttherapie, durch sich selbst Beobachtungen-seiner Handlungen im Alltagsproblemen nutzen und auf ihr ernstzunehmendes Problem schnell aufmerksam werden und durch Selbsttherapien daraus schaffen, auch wenn es manchmal nicht erträglich ist und man am liebsten, in solchen Momenten, nur sterben würde, es ist schwer aber außer da durchzugehen oder der Freitod, gibt es da erst mal keine andere Wahl.

In der Zeit, mit noch bevorstehenden Konflikten, (durch „illusionierten“ Angst/Scham) überstehen.

Aufgrund solcher veralteten, seelischen Klüfte im Körper eines Menschen, gibt es viele Suiziden und „normale-gesunde Menschen“, den es noch im Leben recht gut geht, können solche Menschen einfach niemals verstehen. Die Mehrheit glaubt meistens nur, solche Menschen wären einfach als Charakter krank oder schwach/überempfindlich.

Nicht mal normale Diplompsychologen können da noch richtig durchschauen und für Laien ist es sowieso prekär.

Kein Wesen ist nur so krank.

Alles ist sehr komplex und man sollte mit Respekt, mit seinen Worten lieber immer kürzertreten und sich bei solchen Angelegenheiten kein Urteil erlauben, das habe ich hoffentlich im Leben zumindest daraus gelernt.

Sorry für den Roman, mir war langweilig, bin gerade aufgestanden und hatte Lust zu tippen :-))

2
eddiefox  17.11.2019, 07:17
@JayUnikat

Kein Problem, ich schreibe und lese gerne, und ich fand interessant, was du geschrieben hast. :-)

1