Sind Journalisten Lebensmüde?

4 Antworten

Sie sind nicht Lebensmüde sondern mutig auch aus Kriesengebiete zu berichten. Und das sind ja nicht nur aus Kriegsgebieten sondern auch dort wo Katastrophen stattgefunden haben. Und dabei kann ihnen auch was passieren aber sie wissen auch von den Gefahren und gehen sie auch ein. Eben um zu zeigen was sich andere vielleicht nicht trauen und sollten sie dabei umkommen wissen sie das sie trotzdem das richtige gemacht haben und dann erst recht darüber berichtet wird.

Ja, könnte man vielleicht meinen aber im deutschen Straßenverkehr sterben pro Tag im Schnitt 8 Menschen. Da kann genauso fragen wie Lebensmüde wir sind wenn wir am Straßenverkehr teilnehmen…

Ich sag's mal so: Wer "investigativ" arbeitet und es drauf anlegt bzw. in heikle Bereiche vorstößt und vielleicht auch nicht immer den Berufsethos (!) beachtet und meint er müsse groß reüssieren, mag sein Leben riskieren und weiß das mit Sicherheit auch - oder er ist ein Idealist und selbsternannter Weltretter, der die Lage, den Ernst und die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder verkannt hat. Gibt es alles.

Der typische Lokaljournalist, der - wie ich - im Bereich zwischen Gemeinderat und Gemeindeverwaltungsverband über Bieranstich und singende Grundschule bis hin zum 90. Geburtstag des Altbürgermeisters unterwegs ist, hat allerdings ein geruhsames und angesehenes Leben, sofern er es ehrlich mit den Leuten meint, mit denen er zu tun hat, keinen in die Grütze schreibt und unpolitisch agiert bzw. keinem "eins auswischt".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
treppensteiger  12.10.2023, 13:19

und unpolitisch agiert... muss manchmal ein ganz schöner Schlängellauf sein, oder?

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rotesand  12.10.2023, 13:33
@treppensteiger

Ja, das ist nicht immer einfach. Wenn man professionell vorgeht, die Dinge nüchtern sieht und sich zu keiner Seite fundamental bekennt, kann man das schaffen - es gehört halt gewisses "Standing" dazu. Es geht nicht drum, es allen recht zu machen und nirgendwo anzuecken, sondern darum, alle gleich wertschätzend und ehrlich (!) zu behandeln. Wenn man es will, geht das - und alles kommt zurück. Die Leute merken sich solche Gesten und merken sich auch, wie die Presse über sie berichtet - und ich weiß, dass ich einer bin, der gern gesehen ist, regional als seriös und korrekt wahrgenommen wird.

Ich selbst bin Mitglied der CDU und stehe auch dazu, berichte aber auch hier objektiv und habe auch schon von Veranstaltungen etwa der SPD oder der Grünen berichtet - genauso objektiv wie von der CDU. Ich habe mir damit ehrliche Achtung und Wertschätzung erarbeitet - und es ist davon auch möglich, mit einem gemäßigten AfD'ler normal und wertschätzend umzugehen und ihn nicht bloßzustellen. Ich mag die AfD nicht und die Grünen oder die FDP auch nicht, aber das ist kein Grund, sie lächerlich zu machen: Man sieht sich immer zweimal im Leben und es ist gut, wenn man auseinander geht und ein reines Gewissen hat.

Eine Kollegin vom hiesigen öffentlich-rechtlichen Radiosender bzw. Lokalstudio ist durch ihre offen linksgrüne Haltung, die sie zuweilen auch mit Fangfragen an politisch Andersdenkende (vor allem CDU/CSU) offenbart, allerdings weitestgehend untendurch. Man lädt sie zu gewissen Events ein, oft aber kommt sie gar nicht mehr - sie wird wissen, warum.

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TUrabbIT  12.10.2023, 20:41

Hey ich finde du sprichst unangemessen herablassend über Journalisten die wirklich etwas Riskieren bei ihrer Arbeit, indem sie Dinge aufdecken die mächtige oder gefährliche Menschen lieber geheim halten wollen oder eben in Risikogebiete mit Krieg, Terror oder Kriminalität gehen und von den dortigen Zuständen berichten.

Auch unter Berücksichtigung des Berufsethos kann man sich dabei nicht immer neutral halten und niemanden verärgern. Wer über Kriegsverbrechen berichtet oder Korruption in Polizei oder Militär macht sich da nicht gerade Freunde, leistet aber einen wichtigen Beitrag um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und ggf diese zu beheben.

Lokaljournalismus in einem sicheren Land wie Deutschland in allen Ehren, ist auch ein wichtiger Job um dir Menschen zu informieren was in ihrem Umfeld passiert, das Risiko Profil ist aber sehr gering.

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Lebensmüde? Nein. Sehr mutig, dass Journalisten ihr Leben riskieren um aus Krisen- und Kriegsgebieten sowie Diktaturen und anderen gefährlichen Gebieten zu berichten und zu veröffentlichen was dort passiert, häufig gegen die Interessen der dortigen Mächte